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Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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einem Pfad, der mich an das untere Ende unserer Straße bringt.
    »Du bist ja völlig durchnässt«, sagt Nico und lässt mich im Regen stehen, bis er ein Handtuch vom Rücksitz geholt und es über dem Beifahrersitz ausgebreitet hat.
    Wir fahren schweigend los, nur aus der Stereoanlage im Auto erklingt leise klassische Musik. Ich hätte nicht gedacht, dass Nico diese Art von Musik gefällt, aber andererseits – was weiß ich schon von seinem normalen Leben?
    »Alles in Ordnung, Rain?«, fragt er.
    Ich nicke. »Ja. Bin nur erledigt, es waren anstrengende Wochen.«
    Er lacht. »Du wirst weich. Dir fehlen nur ein paar Tage Ausdauertraining im Wald.«
    »Okay, wenn du mitmachst.«
    Er schüttelt den Kopf. »Wenn wir nur könnten. Das waren gute Zeiten, nicht wahr, Rain? Damals mit den Eulen?«
    Meine Augen werden groß. Die Eulen . So wurden wir genannt, es war der Codename für unsere Einheit. Bin ich deshalb so fasziniert von Eulen? Habe ich sie gezeichnet, um ihnen zu folgen, ganz gleich, wohin sie mich auch führen? Bilder schießen mir durch den Kopf.
    Die Eulen waren die besten!
    Wir waren zu siebt. Na ja, eigentlich zu acht, aber ein Mädchen kam sehr früh bei einem Sprengstoff-Unfall ums Leben und ich möchte lieber nicht an sie denken. Drei Mädchen und vier Jungen. Ich war die Jüngste, noch nicht mal 14, als ich dazustieß; der Älteste war 15. Wir standen uns sehr nahe, waren beste Freunde, aber auch erbitterte Konkurrenten. Mit Eintritt in die Gruppe haben wir unsere alte Identität abgestreift und uns Namen aus dem Wald gesucht. Ich war Rain. Ein Gesicht erscheint vor meinen Augen und verschwindet dann wieder. Wer war er? Der Beste von allen, bis … bis … irgendwas schiefging. Dann war er der Schlimmste. Was ist passiert? Die Erinnerungen verblassen.
    »Was ist mit den anderen geschehen?«
    Er sieht mich von der Seite an. »Ein paar wurden geschnappt und vermutlich geslated, wie du. Andere sind bei Einsätzen ums Leben gekommen. Willst du wissen, wer …«
    Ich unterbreche ihn. »Nein.« Wenn sie ohnehin tot sind, will ich mich erst gar nicht wieder an sie erinnern.
    »Sie haben für das gekämpft, woran sie geglaubt haben. Eine ehrenvolle Art zu sterben.«
    Sagt sich leicht, wenn man am Leben ist.
    Wir parken vor Nicos Haus, doch als ich hineingehen möchte, hält Nico mich fest. »Tropf nicht alles voll.« Ich ziehe Jacke und Stiefel aus, bin aber immer noch halb nass und zittere vor Kälte.
    Tori liegt im Warmen und Trockenen auf dem Sofa und liest. Ihre Kratzer und Blutergüsse sind etwas verblasst und ihr dunkles Haar schimmert im Licht.
    »Hallo«, begrüßt sie mich knapp und wendet sich dann wieder ihrem Buch zu.
    Ich weiß nicht genau, was ich von Tori erwartet habe. Wir waren nie befreundet. Und besonders gemocht hat sie mich auch nicht, das hatte vermutlich mit Ben zu tun. Trotzdem habe ich für sie meinen Hals riskiert, also hätte ich doch mit etwas anderem gerechnet.
    »Ich muss noch ein paar Anrufe erledigen. Ihr könnt euch ja so lange miteinander unterhalten«, verkündet Nico und verschwindet im Flur.
    Ich kauere auf der Kante des Sofas.
    »Wie geht’s dir?«
    Sie zuckt mit den Schultern.
    Ich versuche es mit ein paar anderen Gesprächsthemen, die sie aber allesamt abblockt. Dennoch möchte ich zu ihr durchdringen und wissen, wie sie ihr Levo losgeworden ist. Wenn ich daran denke, was passiert ist, nachdem ich Bens abgeschnitten habe, läuft es mir kalt den Rücken runter. Vielleicht weiß sie, wie man es überleben kann. Vielleicht weiß sie, ob es irgendeine Chance für ihn gibt.
    Mit Ben werde ich sie kriegen.
    »Skye lebt noch.«
    Ihre Augen werden größer. »Bens Hund? Wo ist er?«
    »Er ist …«, setze ich an, zögere dann aber, weil ich nicht weiß, ob ich Macs Namen ins Spiel bringen soll. »Er ist bei dem Cousin eines Freundes.«
    »Ben hat diesen Hund geliebt.« Sie senkt den Blick und sagt in einem herausfordernden Ton, als sie wieder aufschaut: »Ben hat mich geliebt.«
    Mit einem Streit ist nichts gewonnen, wenn ich zum Beispiel entgegnen würde: In Wirklichkeit hat er mich geliebt . Es geht ihr schlecht. Soll sie doch so an ihren Erinnerungen festhalten, wie sie sie haben möchte.
    »Weißt du, was mit Ben passiert ist?«, frage ich.
    Tori nickt. »Nico hat mir erzählt, dass er sich das Levo abgeschnitten hat und die Lorder ihn geholt haben. Ich verstehe das nicht. Warum sollte er das tun? Er hat nie etwas infrage gestellt und sich immer von allem Ärger

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