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Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition)

Titel: Zersplittert: Dystopie-Trilogie Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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ich sie deuten kann, sind sie auch schon verschwunden; verwundert schüttelt er den Kopf. »Das glaube ich nicht. Bist du’s wirklich, Rain?« Ein finsterer Ausdruck überschattet sein Gesicht, beinahe hätte ich diesen Ausdruck vergessen, doch nun erinnere ich mich wieder. Die zerklüftete Narbe auf seiner rechten Wange ist ein wenig blasser geworden, und ihr Anblick weckt sogleich die Erinnerung an den Namen, den er sich ausgesucht hat.
    »Hallo, Katran.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich jemals wiedersehe.« Er presst die Zähne fest aufeinander, in seinem Gesicht zuckt ein Muskel.
    »Geht mir genauso. Nico hat nicht gesagt, dass du hier sein würdest.«
    »Mir hat er auch nichts gesagt. Er meinte nur, ich sollte hier auf jemanden warten. Unter welcher Brücke hat er dich denn aufgelesen? Ich dachte, du wärst geslated worden.«
    Ich halte meine Hand hoch und ziehe den Ärmel herunter, damit er das Levo sehen kann.
    »Solltest du nicht beim Anblick meines hübschen Gesichts gleich in Ohnmacht fallen?« Er lächelt.
    »Da muss ich dich leider enttäuschen, so erschreckend ist es nun auch wieder nicht. Außerdem funktioniert das Ding nicht richtig.« Ich drehe das Levo um mein Handgelenk.
    »Sind wir mal wieder was ganz Besonderes?«
    Wütend starre ich ihn an. Auf einmal habe ich wieder die alten Hänseleien im Ohr. Rain ist etwas Besonderes, sie kann nicht mit uns kommen. Hierfür ist sie zu besonders, dafür ist sie zu besonders . Ich entsinne mich wieder: Oftmals hat Nico mich davon abgehalten, mit meiner Einheit loszuziehen. Bis … Angestrengt denke ich nach. Die Erinnerung ist verschwunden.
    »Komm schon. Lass uns gehen.«
    »Wohin denn?«
    Katran antwortet nicht und lüftet die Plane. Darunter befinden sich Geländemaschinen. »Weißt du noch, wie das geht?«, fragt er provozierend.
    »Mal sehen, ob du mithalten kannst«, sage ich und fahre noch vor ihm los. Der Weg ist extrem uneben, kein Zuckerschlecken mit den Prellungen von gestern, aber das kümmert mich nicht. Ich fliege nur so dahin! Schneller sein als Katran, das ist die Hauptsache.
    Bald gabelt sich der Weg, und ich muss warten, weil ich nicht weiß, wo es langgeht. Katran zieht links an mir vorbei und verlangsamt kurz darauf das Tempo, um einen steinigen Bach zu durchqueren. Schließlich steigen wir ab und schieben die Motorräder durch den dichten Wald. Und dort steht ein Haus. Von hier sieht es aus wie eine Ruine, aus der Luft würde es ebenso wirken: ein hässlicher, halb zerfallener Betonbau. Er stammt wohl noch aus der Zeit vor den Aufständen. Am Haus führt eine schmale Straße vorbei.
    »Ein geheimer Unterschlupf?«, frage ich. Free UK hat im ganzen Land verteilt solche Verstecke, meist an Orten, wo man sie nicht vermuten würde. Um Menschen und Waffen zu verbergen.
    Katran nickt.
    »Warum bin ich hier?«
    »Nico weiß es«, erwidert er, und die Worte sind so vertraut wie vergessen, bis er sie ausspricht. »Aber er hat mich angewiesen, dich eine Weile mit unserem letzten Neuzugang allein zu lassen.«
    »Wem denn?«
    Katran verdreht die Augen. »Der Prinzessin auf der Erbse.«
    Die Maschinen verstecken wir im Unterholz. »Pass auf, hier ist ringsum Stolperdraht gespannt«, sagt Katran und deutet auf den kaum sichtbaren Draht, der die Hausbewohner vor ungebetenen Gästen warnt.
    Wir steigen darüber und nähern uns dem Eingang. Und dort räkelt sich jemand faul im Liegestuhl in der Herbstsonne: Tori.
    Tori – ein Neuzugang? Mir bleibt der Mund offen stehen. Als Nico meinte, er würde Tori irgendwo unterbringen, hätte ich nie im Leben daran gedacht, dass sie eine von uns werden sollte.
    Katran verzieht sich und murmelt irgendetwas von »seine Gruppe finden«. Seinem Blick und Toris eisiger Miene nach zu schließen, verstehen sich die beiden nicht sonderlich gut.
    »Hey, wie läuft es denn so?«, frage ich, um das Schweigen zu brechen.
    »Okay.« Ihr Ausdruck ist undurchdringlich und sie starrt mich ein wenig zu lange an. Schließlich steht sie auf und nimmt sich eine Kiste mit Wurfmessern. »Komm«, sagt sie. »Hier gibt es auch Zielscheiben. Ich habe gehört, dass du das richtig gut kannst.«
    Hinterm Haus steht ein Baum mit einer aufgemalten Zielscheibe. Ich nehme mir ein Messer, es liegt sicher und vertraut in meiner Hand. Sofort fällt mir wieder ein, dass ich einmal einen Wettbewerb im Messerwerfen gewonnen und sogar Katran geschlagen habe. Schmunzelnd sage ich: »Messer sind meine Spezialität.«
    »Ich wusste ja schon

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