Zersplittertes Herz
Mund verzieht sich zu einem verschmitzten, schiefen Beinahegrinsen. »Ich wollte dich sehen.«
»Aww! Das sagen alle meine Stalker.«
Er lacht. »Du schuldest mir ein Date.«
»Woher hast du überhaupt gewusst, dass du mich hier finden würdest?«
»Woher hast du überhaupt das Geld für so eine scharfe Karre?«
Ich fahre einen dunkelblauen Mustang GT, ein Geschenk von meiner Granny. Sie kann nur schlecht mit Geld umgehen, und wir lieben sie dafür.
»Einen alten Mann wegen seines Geldes geheiratet?«, fragt er.
»Klar doch. Ich habe ihm das Hirn rausgevögelt, während er gestorben ist, von daher hat es ihn nicht sonderlich gestört.«
Sein Lächeln flackert kein einziges Mal. »Ich will mit dir ausgehen.«
»Wir haben das bereits besprochen«, erwidere ich, und mein verräterischer Blick rutscht zur Ausbeulung seines Bizepses.
Gott, hab Gnade mit mir
. »Ich gehe nicht auf Dates.«
»Also nennen wir es anders«, sagt er. »Versuche, dich nicht so sehr auf Formulierungen zu konzentrieren.«
»Und was, wenn ich nein sage?«
Ashers Grinsen sollte mich wütend machen. Er ist ein Mann, der bekommt, was er will, und das steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
Ich seufze. »Schön, aber nur, wenn du eine unterschriebene Notiz von deiner Frau hast, auf der steht, dass es okay für sie ist, wenn du mit anderen spielst.«
»Es ist ein Abend. Was? Hast du etwa Angst, mir nicht widerstehen zu können?«
Verdammt. Das ist eine Herausforderung. »Abendessen«, sage ich und drücke auf meinen Autoschlüssel, um die Türen zu entsperren. »Und nichts von diesem
Macho, He-Man, Ich-fahre-die-Lady-Scheiß
. Ich besitze einen freien Willen und habe mein Auto gerne zur Verfügung. Du magst heiß sein, und ich gehe mit dir essen, aber du besitzt mich nicht.«
»Bist du fertig?«
Ich versuche, das Lächeln zu unterdrücken, das ich kommen fühle, kann aber nicht widerstehen. Ich treffe nicht oft Männer, die es mit mir aufnehmen können. »Jap.«
»Magst du Cajun, laute Atmosphäre und eine gute Auswahl an Bier?«
Ich mustere ihn wieder von oben bis unten – eine visuelle Reise, die es jedes Mal wieder wert ist. »Gottverdammt, Asher. Wenn du so weiter machst, denke ich noch, du hast mich perfekt durchschaut. Cajun Jack’s?«
»Ich treffe dich dort.« Er macht sich auf den Weg zu seinem Jeep. Als er sich umdreht, um seinen Blick über meinen Körper schweifen zu lassen, muss ich mir einreden, dass die Hitze, die ich dabei fühle, nur ein Produkt der sengenden Nachmittagssonne im Mai ist.
»Du starrst mich an«, protestiere ich zwischen zwei Bissen Langustenetouffée.
Asher hebt eine Schulter. »Ich sehe nur zu, für den Fall, dass du wieder einen Essensorgasmus bekommst.«
Ich summe, nachdem ich einen besonders großen Bissen runtergeschluckt habe. »Ich bin kurz davor. Du siehst gerne zu, hm?«
Seine Pupillen weitern sich, und sein Unterkiefer senkt sich ein wenig, während er meine Lippen betrachtet. Scheint, als reden wir nicht mehr über das Essen. Vielleicht haben wir das nie getan.
Ich nehme einen Schluck Bier, um die Hitze abzukühlen, die sein Blick durch mich hindurch schickt.
Asher trinkt keinen Alkohol. Er hat sich nicht erklärt, und ich habe nicht gefragt, neugierig bin ich dennoch. Er wirkt auf mich nicht wie ein strenger Abstinenzler. Hölle, er ist ein ehemaliger Rocker. Vielleicht zieht er etwas mit ein wenig mehr Drehzahl vor.
Bei Jack’s ist heute nicht viel los, und das wird so bleiben, bis die Kurse auf der Sinclair im Herbst starten. New Hope ist eine Kleinstadt voller Kontraste – ein bizarrer Mix aus Yuppieüberfluss und dörflicher Einfachheit. Die Geschäfte zwei Blocks von der Universität entfernt, haben sich auf Privatschulstudenten spezialisiert – ein Gourmetcafé, ein Aveda Haarsalon, eine Sushibar. Außerhalb dieser zwei Blocks werden die Einheimischen von Tankstellen mit Benzin versorgt, die »
lebendige Köder
« auf ihren Markisen anpreisen, und von billigen, kleinen Speiselokalen, bei denen der frittierte Wels noch am ehesten an Sushi herankommt – lokal gefangen, geputzt, in Backteig gewickelt und frittiert.
»Also, bist du in New Hope aufgewachsen?«
»Willst du wissen, warum ich Dates hasse?«, werfe ich zurück.
Er zieht die Brauen zusammen, und ich halte eine Hand hoch, bevor er protestieren kann.
»Ich hasse Dates, weil das Portokoll voraussetzt, dass ich fröhlich bleibe, dass ich dir irgendeinen Scheiß darüber erzähle, wie erfüllend meine Kindheit
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