Zersplittertes Herz
an zerbrochenem Glas und Keramik. »Das hast du gemacht?« Er weicht zurück und inspiziert meinen Arbeitstisch. »Was ist dieses Zeug?«
Ich atme tief durch und finde meinen Halt wieder. »Mosaiksteine«, erkläre ich. »Ich werde sie verwenden, um Mosaike zu machen.«
»Wow.« Glass klirrt, als er seine Hand durch die Berge an Rohmaterial bewegt. »Was wird daraus, wenn du fertig bist?«
Ich zucke mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass da etwas Wunderschönes ist. Ich werde es noch finden.«
Er mustert ein Stück Kristall, das von pinken Streifen durchzogen ist und in der Mittagssonne, die durch das Fenster scheint, glitzert. Es klappert, als er es wieder auf das Tablett zurücklegt und sich zu mir dreht. »Als ich dich am Fluss gefunden habe …«
Ich unterbreche ihn mit einem Schütteln meines Kopfes. »Ich will, dass du diesen Tag vergisst. Bitte.«
»Du hast einen Ring getragen. Du warst alleine, aber du hast jemandes Ring getragen.« Sein Blick fällt auf meine Hand, und sein Atem stockt. »Mein Gott, Maggie. Was ist passiert?«
Ich hebe meine bandagierte Hand und schüttle den Kopf. »Es ist keine große Sache. Ich hatte nur einen Unfall mit dem Glas.«
Er nimmt meine Hand in seine und inspiziert die Bandage. »Stiche?«
»Ein paar.«
Er nickt, scheinbar zufrieden und überrascht mich, indem er meine Hand zu seinem Mund führt und seine Lippen gegen die Bandage presst. Dieser Mann sieht so rau aus und überrascht mich immer wieder mit seiner Zärtlichkeit.
»Wer ist er?«
Ich blinzle, kurzeitig verloren in meinen Überlegungen über Asher. »Wer?«
»Wessen Ring hast du getragen, Maggie?«
»Oh, wir sind wieder dort angekommen.« Ich schüttle den Kopf. »Ich bin mit niemandem zusammen, falls du dir deswegen Sorgen machst.«
»Es war der Typ, der deine Schwester geheiratet hat.«
»Sie sind nicht verheiratet. Verlobt. Die erste Hochzeit wurde verpfuscht, erinnerst du dich?«
»Er war zuerst mit dir verlobt.« Es ist keine Frage.
Ich weiche an die Wand zurück, versuche, dieser Konversation und seinem furchteinflößendem Wahrnehmungsvermögen zu entfliehen. »Wir waren letzten Frühling verlobt«, gebe ich zu. »Eine wilde Romanze zwischen alten Freunden, gefolgt von einer kurzen Verlobungszeit. Ich habe die Hochzeit abgesagt, als …«
»Wegen der Fehlgeburt«, sagt er, als er das Puzzle zusammensetzt.
Ich korrigiere ihn nicht.
»Aber er ist jetzt mit deiner Schwester zusammen.« Mit zwei Schritten ist er wieder bei mir, sein Körper an meinem, aber diesmal ist sein Bein zwischen meinen Hüften und seine Hände auf meiner Taille.
»Er ist mit Krystal zusammen«, bringe ich heraus, obwohl ich nicht an Will oder Krystal denken will.
Ich will an Ashers Hände denken, die meinen Hintern umfassen, und an diesen Blick, der heiß auf mir ruht. Ich will daran denken, ihn aus seinen Jeans zu befreien und mit meinem Mund zu berühren. Ich will daran denken, wie er mich gegen die Wand vögelt. Hart und heftig, bis ich alles vergesse.
Er drückt sich näher an mich, verlagert mein Gewicht, sodass es beinahe zur Gänze auf seiner Hüfte liegt. Dieser einfache, köstliche Druck bringt mich beinahe dazu, meine Augen zu schließen.
»Und was ist mit dir?«, fragt er. »Bist du über ihn hinweg?« Er schiebt eine Hand unter mein Shirt und streicht federleicht über die Unterseite meine Brust. Die andere vergräbt er in meinem Haar. Dann neigt er meinen Kopf nach oben, bis mein Blick seinen trifft.
Da ist ein leises Klopfen an der Tür, und mir wird im selben Moment klar, dass ich sie offen gelassen habe, als Will das Atelier betritt.
Ich schiebe Ashers Hände von meinem Shirt. Mit verengten Augen und zusammengepresstem Kiefer weicht er zurück.
»Tut mir leid, euch zu unterbrechen.« Will lässt seinen Blick über mich wandern, sieht aber nicht im Geringsten so aus, als täte es ihm leid.
Ashers Gesicht ist wie versteinert. Meines ist heiß und meine Atmung unregelmäßig.
»Ich wollte nach dir sehen«, sagt Will. »Wie geht’s der Hand?«
»Besser. Es gestaltet die Arbeit schwierig, aber es gibt genug, was ich mit meiner rechten Hand machen kann.« Das ist eine Lüge. Ich kann rein gar nichts mit meiner rechten Hand machen, aber ich will nicht, dass er sich sorgt.
Will nickt und macht sich bereit, zu gehen, stoppt dann aber und dreht sich wieder zu uns um. »Maggie, nimm das Praktikum an.« Sein Blick huscht zu Asher und dann wieder zurück zu mir. »Ich hätte niemals den
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