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Zerteufelter Vers (German Edition)

Zerteufelter Vers (German Edition)

Titel: Zerteufelter Vers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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hoch, dass auch sie mal eine abbekam, aber irgendwie stellte sie sich Kitty bislang nie als Verliererin vor. Gloria warf einen letzten Blick auf Kittys Auge und ging nach draußen. Sie schaute sich um, aber Kirt war auf den ersten Blick nirgends zu sehen. Sie schlenderte zum Waschbecken und machte sich fertig. Frisches T-Shirt, frische Jeans… Zurück in der Hütte fiel ihr erst auf, wie ordentlich alles war. Im Gegensatz zu vorher wirkte es richtig sauber – denn es hatte sich mit der Zeit ein kleines Chaos gebildet. Aber wo steckte bloß Kirt?
    Sie ging wieder nach draußen. Gloria schlenderte über die Wiese zur Feuerstelle, sah hinter der Grillhütte nach und ging zur Einfahrt, in der das Auto parkte. Dort fand sie Kirt. Er machte gerade den Kofferraum zu und Gloria blickte zögerlich zu ihm. Wie auch immer er sich jetzt ihr gegenüber verhielt – es würde kennzeichnen, wie es zwischen ihnen weiterging – wenn es überhaupt weiterging . Gloria schaute Kirt an und fühlte sich auf eine seltsame Weise an jenen Tag erinnert, an dem er sich beim Baumhaus von ihr verabschiedete. Umso zierlicher klang ihre Stimme, als sie Kirt einen guten Morgen wünschte. Sein Mund formte sich zu einem kurzen Lächeln, aber seine Miene war ernst und seine Augen sahen kurz Richtung Boden. Sie wusste schon, was jetzt kam und dieses Mal war sie innerlich abgeklärter!
    Warum nur suchte Gloria sich immer solche Typen aus?! Kirt kam zu ihr und presste die Lippen aufeinander. »Hey«, er kippte für einen kurzen Moment den Kopf zur Seite, während Gloria ihn taxierte. »Hey!« Sie wartete ab; die Sache war geritzt – so viel stand fest. Gloria wirkte gespannt, was er dieses Mal sagen würde und schaute ihm selbstbewusst in die Augen. Sie fand es mehr als dürftig, nicht einfach mit der Sprache herauszurücken. Immerhin war dies bislang seine große Stärke gewesen: Zu sagen, wie es war – ohne großes Drumherum.
    Er schüttelte kaum merklich den Kopf. »Tut mir echt leid…« Kirt zuckte mit den Schultern und Gloria nickte kurz. Das war also alles, was er noch zu sagen hatte. Okay – kurz und schmerzlos. Gloria sah ihn immer noch selbstbewusst an. Wenn sie ehrlich sein sollte, schockte sie das gar nicht, nach dem gestrigen Abend und Kirt ergriff erneut das Wort. »Ich will dir einfach nur auf meine Weise erklären, was du wissen willst. Ist das okay für dich?« Gloria zog die Augenbrauen zusammen und starrte ihn an. »Was?« Kirt trat auf der Stelle, verzog kurz den Mund und blickte ihr wieder in die Augen. »Es war nicht ganz okay von mir, zu verlangen, dass du alles schluckst, ohne den Grund zu kennen.« Gloria sah ihn immer noch verwundert an und versuchte augenblicklich umzuschalten, dass er mit einer vollkommen anderen Intension ‹tut mir leid› gesagt hatte.
    »Äh… okay.« Gloria versuchte ernst zu bleiben, aber innerlich musste sie so lachen, dass es an ein Wunder grenzte, wenn ihm das verborgen blieb. Sein Gesicht formte augenblicklich ein breites Lächeln. Kirts selbstsichere Art schien auf der Stelle wieder hergestellt zu sein und er kam noch einen Schritt auf sie zu. Gloria fragte sich, wie viel Überwindung es ihn gekostet haben musste, sich bei ihr zu entschuldigen. Damit hatte sie nicht gerechnet. Kirt nahm ihre Hand und strich mit dem Daumen darüber. »Du müsstest mir nur vielleicht mal vertrauen…« Er schaute sie forschend an und Gloria erkannte den Haken, den er in seine Entschuldigung eingebaut hatte. Sie schmunzelte.
    Kirt wollte ihr gestern Abend noch nicht einmal sagen, was er tat, wenn er für läppische zwei Stunden abhaute, aber sie sollte ihm blind vertrauen. Gloria war gespannt, was er sich zurechtgelegt hatte. Es musste schon ziemlich gut sein, wenn seine fahrigen Ausflüchte einen Grund haben sollten! Gloria ließ seine Frage einfach offen. »Du wirst mir schon mehr als nur eine oder zwei Fragen beantworten müssen!« Kirt grinste, ehe er sie plötzlich an der Hand zog… Sie gingen zur Grillhütte und setzten sich auf die Luftmatratze. Gloria betrachtete wieder Kitty.
    »Hast du mitgekriegt, was gestern Nacht passiert ist?« Sie deutete auf Kittys Schramme und Kirt nickte. »Übermut tut selten gut!« Das hörte sich nicht gerade nach Mitleid an, was Gloria überraschte. Kirt zog währenddessen den Reißverschluss des Schlafsacks zusammen und angelte nach dem Beutel, der auf der anderen Matratzenseite lag. »Sag´ mal, was gibt das eigentlich, wenn´s fertig ist?« »Du bist fit genug, dass wir

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