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Zerteufelter Vers (German Edition)

Zerteufelter Vers (German Edition)

Titel: Zerteufelter Vers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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bitterere Züge an, als zuvor. Mit Gloria hatte ein neues Kapitel in seinem Leben begonnen und dieser Moment mit Tarido bildete den dunklen Höhepunkt. Wenn Kirt an die zwischenirdische Welt dachte, hasste er sich insgeheim dafür, den Menschen jemals so nahe gekommen zu sein. Er konnte nur erahnen, wie sehr er sich zum Gespött machte und starrte in Taridos Grinsen. Doch dann dachte er an Gloria und all die Dinge, die er ihr als Seele gezeigt hatte; an die Wärme, die sie beide umgab, als er sie mitnahm.
    Und da war er plötzlich: Der Moment, an dem Kirt für sich Farbe bekennen musste und auch tat! Entgegen seines letzten Gedankens spürte er genau in diesem Augenblick die Gleichgültigkeit darüber, was man sich über ihn erzählte, oder dass er sich mit etwas so Niederem abgab wie Gloria. In Wahrheit wurde sie für ihn das Wichtigste in seinem Leben. Kirt wollte nicht bereuen, ihr – als Mensch – jemals zur Seite gestanden zu haben. Was Tarido nicht wusste… Kirt war selten einmal so glücklich gewesen, wie mit ihr. Der Weg, der zu Gloria führte, war der seine – und der richtige! Kirt funkelte Tarido böse an.
    »Verdammt – sag´ mir, wer ihren Tod bestimmt hat, dann hau´ ich wieder ab!« »Du weißt genauso gut wie ich, dass nichts und niemand verhindern wird, was durch einen Erzengel besiegelt wurde!« »Du kennst den Engel genau, hab´ ich Recht?!« »Ich weiß es, aber es macht keinen Unterschied!« »Du bist so ein Heuchler geworden, Tarido!« »Wer von uns beiden ein Heuchler ist, will ich gar nicht wissen. Wer hat denn hier wen gelinkt, hä?!« »Tarido, ich brauche deine Hilfe!« Kirt sah sich absichernd um. Es wimmelte nur so vor Engeln. Er wirkte permanent auf der Hut, nicht gesehen zu werden und auch Tarido schien wenig begeistert zu sein, Kirt in seiner Nähe zu haben.
    »Sag´ mir wer, verdammt!« »Und was ist, wenn´s gar kein Erzengel war?« Kirt sah Tarido böse an. »Erzähl´ mir keinen Mist!« Stille. Kirt blickte dem Engel argwöhnisch in die Augen, als ihm der Atem stockte. »Du!« Tarido starrte bitter zurück und sah ihn drohend an, als Kirt hastig weitersprach: »Du…?!« Tarido hielt inne. Kirts Hoffnung schwand ins Bodenlose. »Warum hast du das gemacht!?« Sein Hass klaffte Tarido entgegen, als er ihn anschrie: »Wie tief bist du gesunken!« Angewidert sah Kirt in sein Gesicht. »Wer sonst hatte auch überhaupt was mit mir zu tun, außer dir?« Kirt wollte an ihm vorübergehen, als Tarido plötzlich das Wort ergriff: »Nein, nicht ich war es!« Er sagte es genauso wütend, wie Kirt es war. Kirt packte Tarido an den Schultern und wuchtete ihn gegen das Geröll.
    »Wer dann, verdammt!« Tarido ließ sich nicht beeindrucken. Stattdessen schaute er auf Kirts Schlieren, die durch Tarido hindurchglitten. Kirt war nicht im Stande, Tarido ernsthaft verletzen zu können. Andersherum wäre es wahrscheinlicher, dass im Falle eines Kampfes Kirt den Kürzeren zog, doch dazu sollte es nicht kommen. Kirt ließ von ihm ab und Tarido sah sich erneut absichernd um, ehe er sich ihm wieder zuwandte.
    »Warum willst du den Tod eines Mädchens verhindern?« »Du hast kein Herz, Tarido!« Tarido lachte kurz und verstummte. »Und das soll ich mir von dir anhören?« Kirt blickte auf den Boden und antwortete nicht. Tarido wartete ab, doch Kirt machte keine Anstalten, noch einmal nach dem verantwortlichen Erzengel zu fragen, als Tarido die Stille zwischen ihnen brach und das Wort ergriff: »Du weißt selbst, dass manche Dinge gottgegeben sind.« Kirt sah auf und starrte unverständlich in Taridos Augen. »Was willst du mir damit sagen?«
    Tarido betrachtete Kirt missmutig. »Ich kann´s dir nicht sagen, Kirt.« »Du warst mal mein bester Freund!« Es schien, als würde Kirt von seiner Vergangenheit mit einer unsagbaren Härte eingeholt und überrollt werden. »Verdammt Tarido, was für ein Bastard bist du geworden!« Tarido schmetterte Kirt gegen den schwarzen Vulkanstein. Sein Blick glühte und Tarido wollte Kirt gerade ebenso beschimpfen, doch Kirt sah ihm ernst in die Augen: » Bitte , Tarido!« Der Erzengel hielt inne. Wie tief war Kirt gesunken? Es stimmte – sie waren einst beste Freunde gewesen. Aber nicht Tarido war schuld daran, dass diese Freundschaft zu Bruch ging!
    Tarido besaß schöne Augen. Sein Blick wirkte offen und klar. Fast schon Mitleid machte sich für Kirt breit, als er auf seine windende Schlieren schaute, während Tarido selbst in der festen Gestalt eines starken Engels

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