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Zerteufelter Vers (German Edition)

Zerteufelter Vers (German Edition)

Titel: Zerteufelter Vers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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Seelen… Aber er gehörte zu keiner dieser Gattung mehr.
    Auch Kirt würde womöglich einmal sterben. Doch sein Leben schien auf eine längere Zeit befristet zu sein; vielleicht sogar zu lang. Warum und welche Hintergründe all dies hatte, durfte Gloria nie erfahren. Doch zu einer Sache sollte sein Wissen jawohl noch gut sein: Der Tod war endgültig, dessen Zeitpunkt nicht! Entweder er würde einen Schutzengel schmieren, um für Gloria Sorge zu tragen oder er fand jenen Erzengel, der für Glorias Ende verantwortlich war! Ersteres erschien deutlich einfacher. Aber womit sollte er einen Schutzengel schon bestechen? Kirt besaß nichts; zumindest nichts, was für einen Schutzengel interessant sein konnte. Solange Kirt auch nachdachte – es fiel ihm nichts Gutes ein. Und selbst, wenn er einen willigen Schutzengel fand… Der entsprechende Erzengel würde sich diesen Schutzengel schnappen und ihn zurechtweisen! Quasi war es nur eine Frage der Zeit, bis Glorias Tod dennoch eintrat. Früher hatte Kirt all die Wesen belächelt, die verzweifelt nach dem Warum fragten. Jetzt hingegen ging es ihm genauso!
    Wenn er nicht noch mehr Zeit verlieren wollte, musste er sich auf die Suche nach genau jenem Erzengel begeben, der Glorias Tod bestimmte. Was er tun würde, wenn er ihn erst gefunden hatte, wusste Kirt noch nicht. Aber vielleicht fiel ihm bis dahin noch etwas ein! Kirt ließ sich den Felsvorsprung hinunterfallen und stürzte kilometerweit in die Tiefe, ehe sein menschliches Abbild zur Seele wurde. Er durchnässte seine Schlieren ausreichend mit dem Wasser eines tiefen Bergsees und verschwand in der feuchten Erde des Ufers. Kirt suchte erneut das Meer auf und tauchte tief hinab. Sein Ziel: Ein ganz bestimmter Ort, den selbst Meeresmenschen nicht erreichen konnten.
    Seit einer halben Ewigkeit war Kirt nicht mehr dort gewesen: Schwarzer Nebel durchströmte das Wasser. Kirt erreichte eine der tiefsten Stellen und schwamm inmitten eines aktiven Vulkans. Vorsichtig glitt er durch den Nebel – auf der Hut, von niemandem gesehen zu werden. Ein Engel – welche Art auch immer – trat an ihm vorüber, während sich Kirt gerade noch hinter einen Geröllbrocken lehnen konnte. Er hatte sein Ziel erreicht: Seit eh und je trafen sich die verschiedenen Engel am Kap Alegria. Kirt hoffte darauf, jemand ganz Bestimmtes wiederzusehen…
    Er hielt sich im Hintergrund. Zwar wusste Kirt von den Orten, an denen sich Engel trafen, doch er gehörte nicht zu ihnen. Somit wäre es ungesund, entdeckt zu werden. Kirt sah weibliche, wie männliche Engel, doch nirgendwo erschien ihm die Gestalt, auf die er es abgesehen hatte. Wenn er nicht entdeckt werden wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten. Kirt wusste nicht, seit wann er Gloria verlassen hatte. Sicher wurde es bald hell. Sie würde sich Sorgen machen, wenn sie ihn nicht fand. Kirt verschanzte sich in einer Ecke beim Eingang zum Kap und wartete.
    Einige Engel waren ihm vertraut… als er plötzlich hinter sich ein Geräusch vernahm und erschrak: Schnell suchte Kirt in dem dunklen Nebel Schutz. Eine Gruppe männlicher Engel näherte sich und schritt nah an Kirt vorbei, ohne ihn jedoch bemerkt zu haben. Kirt richtete den Blick erneut auf das Kap, als sich seine Miene erhellte: Wenigstens das Glück war auf seiner Seite – er hatte gefunden, wonach er suchte, doch noch ergab sich nicht der richtige Zeitpunkt. Kirt wartete eine gefühlte Ewigkeit bis der Engel, auf den er es abgesehen hatte, endlich allein war. In der Hoffnung, von niemandem gesehen zu werden, glitt er ruckartig aus seinem Versteck und packte ihn an der Seite: »Tarido!«
    Tarido erschrak sich halb zu Tode und ehe er sich versah, zog Kirt ihn bereits in eine abgelegene Ecke. Ungläubig sah ein junger, männlicher Engel auf Kirts Erscheinung. »Wie kommst du denn hierher?« Tarido fuhr herum und riss sich von Kirt fort, ehe er weitersprach: »Was suchst du hier, spinnst du?!« »Tarido, du musst für mich was herausfinden, dann bin ich wieder weg.« Tarido sah sich kurz absichernd um, ehe er wieder in Kirts Gesicht blickte. »Was willst du?!« »Ich muss wissen, welcher Erzengel den Tod eines bestimmten Menschenmädchens gezeichnet hat. Gloria Truhst.« Stille. Eine gefühlte Ewigkeit sah ihn Tarido nur an, ehe er schließlich begann, süffisant zu lächeln…
    »Das ist schon lange kein Geheimnis mehr, Kirt! Ich weiß, wovon du sprichst. Alle Welt lacht über dich!« Kirt starrte Tarido ins Gesicht. Sein Hass nahm noch

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