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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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Einlass!« Magnus´ Stimme hallte durch den kahlen Gang, der zu den Seiten von glutroter Lava umströmt wurde. Gloria spürte einen dicken Kloß im Hals. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie Angst, einen unwiderruflichen Fehler begangen zu haben. Am liebsten hätte sie laut nach Kirt, Atume oder Maribell geschrien. Das Tor öffnete sich und Magnus stieß Gloria ruckartig nach vorn. Kaum dass Gloria sich umsehen konnte, fiel die Tür hinter ihrem Rücken bereits wieder ins Schloss. Ihr Blick wanderte durch die Halle, in der sie sich befanden:
    Schwarze Fliesen, in denen man sich spiegeln konnte; hohe Kreuzbögen an der Decke; goldene Wasserspeier, aus denen Lava floss. Die Halle besaß die Form eines Sechsecks; an jeder Wand befand sich eine Tür. Auffallend war die Anordnung: Drei Stufen führten von allen Seiten aus in die Mitte hinab wie bei einem Trichter. Magnus drängte Gloria die Stufen hinunter. Sie fühlte sich wie auf einem Präsentierteller, umzingelt von jenen sechs gleichen Türen.
    Magnus ließ von Gloria ab und schritt durch die Halle. Er trug enge, elegante Kleidung. Seine Ausstrahlung war enorm. Magnus´ Blick fand Glorias, ehe er das Wort ergriff: »Ich kann dir nur raten, keine Angst zu zeigen!« Gloria sah ihn hilflos an und er musste unweigerlich lachen. »Ach Gottchen nein… wie süß. Du wirst noch viel dazulernen müssen!« Er verschwand durch eine der Türen und ließ sie allein zurück. Gloria klammerte ihre Arme um sich selbst und schaute sich um. Dabei blieb sie mit ihren Füßen auf ein und derselben Stelle stehen, als hätte man sie dort festgeklebt. Keinen Millimeter bewegte sie sich; stets darauf eingerichtet, dass sich eine der Türen öffnete.
    Doch entgegen ihrer Vermutung tat sich nichts. Gloria wusste nicht, wie lange man sie ausharren ließ, doch es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Dass eine Flucht zwecklos war, hatte ihr erster Versuch gezeigt. Gloria flehte stumm Kirt herbei und sie fragte sich, ob auch er schon einmal diese Halle betreten hatte. Je länger sie ausharrte, desto trauriger wurde sie. Wie gern wäre Gloria einfach nach Hause gegangen. Diesen Gedanken hatte sie vor gar nicht allzu langer Zeit schon einmal gehabt: Während der letzten Ferien, als sie hoffte, der roten Schrift entfliehen zu können. Doch nun musste Gloria sich eingestehen, dass sie offensichtlich in eine Falle getappt war.
    Gloria fröstelte es. Obwohl es im Inneren dieses Vulkans sehr heiß sein musste, stieg in Glorias müden Gliedern Kälte auf. Sie sackte schließlich auf den Boden und wartete stumm darauf, dass sich eine der Türen öffnete. Stunden vergingen. Gloria dachte an ihren Vater. Welche Gedanken schossen ihm bloß durch den Kopf, wenn er ihr Zimmer leer auffand und sie nirgendwo zu finden war? Gloria zog die Beine eng an ihren Körper und umfasste diese mit den Armen. Was sollte sie nur tun?
    Eine halbe Ewigkeit tat sich nichts, so dass sie vor Müdigkeit immer wieder in Sekundenschlaf verfiel und jedes Mal panisch aufschaute, ob jemand den Raum betreten hatte. So erschrak Gloria halb zu Tode, als sie plötzlich etwas Nasses an ihrem Rücken spürte – genau zwischen Jeans und Pulli. Dort, wo ein Spalt Haut zu sehen war, leckte eine kalte Zunge über ihren Rücken. Gloria fuhr herum und erspähte ein weißes Tier: Zu klein für einen Hund, zu groß für eine Ratte. Sie erschrak so sehr, dass sie ruckartig aufstand. Ein weißer Chiwawa! Konnte das sein? Trollartige Ohren, spitze Schnauze, weißes, kurzes Fell… Gloria starrte auf das Tier vor ihren Füßen, als das Vieh mit einem Mal ein dunkles Knurren von sich gab. Es klang bedrohlich und Gloria wich einen Schritt zurück. Doch der Hund fixierte sie genau. Konnten zwischenirdische Wesen eigentlich auch die Gestalt von Tieren annehmen? – Oder war dies ein normales Schoßhündchen?
    Erneut trat Gloria einen Schritt zurück. Zwar glich der Köter in seiner Größe einem Kaninchen, doch seine Zähne waren mit Sicherheit spitz. Wieder drang ein Knurren aus seiner Kehle, als hinter ihr plötzlich ein Schloss klickte und sie herumfuhr. Ein Mann in enger, schwarzer Kleidung stand auf den erhöhten Stufen. Gloria jagte ein Schauer über den Rücken. Es herrschte absolute Stille. Der Hund wuselte plötzlich an ihren Beinen vorbei und sprang die Stufen empor zu seinem Herrn.
    Gloria wusste nicht, ob sie sich vor diesem Mann fürchten sollte. Sie traute sich kaum zu atmen, so still war es. Die Augen des Mannes ruhten auf ihren, als er

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