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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Brook
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Lust.

    „ Na, wie sieht's aus. Gehen wir jetzt ins Kirchenbüro?“, fragte Alex und setzte sein schönstes Lächeln auf. Lena bebte vor Wut, als sie mit den beiden Freunden, die im Gegensatz zu ihr bester Laune waren, die Tür zum Kirchenbüro aufschloss. Alex brauchte mit Tims Hilfe nur eine Stunde, um die gewünschten Informationen zu finden. Zwei Männer von seiner Liste sind im ersten Weltkrieg gefallen und einer verstarb 1933, also drei Jahre vor der Tat. Nun standen nur noch sechs Männer mit den Anfangsbuchstaben E.H. auf der Liste. Alex wollte gerade die korrigierte Liste zusammen falten, als ihn Tim am Ärmel festhielt. Mit einem Seitenblick auf Lena raunte er Alex zu: „Sie mal nach, ob im Oktober 1936 ein Henk Deependaal im Sterbebuch eingetragen ist.“ Alex blätterte zum Jahr 1936 vor. Er sah sich die Todesfälle aus dem Oktober zweimal an, fand aber keine Todesdaten des Ziegeleibesitzers. Verwundert sah er Tim an und schüttelte den Kopf: „Nichts. Merkwürdig.“

    Eilig verabschiedeten sich die Freunde von Lena, die ihnen mit einem bitterbösen Blick die Erpressung noch nicht verziehen hatte. Als die beiden alleine auf dem Friedhof waren, sahen sie sich das Ergebnis ihrer Recherche an:

    Huisinga, Eiko, geb. 25.09.1884 , Schmied, 52 Jahre Hommers, Egge, geb. 30.01.1900, Ziegeleiarbeiter, 36 Jahre
Hofmann, Enno, geb. 09.08.1902,  Matrose, 34 Jahre
Hinrichs,  Erich, geb. 17.03.1904, Ziegeleiarbeiter, 32 Jahre
Huisinga, Eberhard, geb. 18.04.1905, Beruf unbekannt, 31 Jahre
Hazeborg, Eduard, geb. 21.11.1913, Beruf unbekannt, 22 Jahre
     
     
    „ So, und wer war jetzt der SS-Spion?“, fragte Tim. Alex überlegte. Es muss nicht unbedingt ei ner von den Ziegeleiarbeiter gewesen sein. Viele Männer haben zu der Zeit dort gearbeitet. Sie könnten Tims Opa fragen, überlegte er, doch dann fiel ihm ein, dass der ja erst im Jahr des Mordes geboren wurde. Außerdem stand ja gar nicht fest, ob der Mörder aus dem Dorf stammte. Nun waren sie so weit gekommen und wussten immer noch nicht, wer der Mörder des Ziegeleibesitzers war, geschweige denn, wo sich das Gold befand, dachte er frustriert.

    Alex kletterte auf die Friedhofsmauer und ließ die Beine baumeln. Hier hatte er schon als kleiner Junge gerne gesessen. Man konnte gut die Dorfstraße überblicken und bekam unweigerlich mit, wer ins Dorf herein, beziehungsweise wer aus dem Dorf heraus fuhr. Stöhnend kletterte auch Tim die Mauer hoch und setzte sich neben seinen Freund. „Vielleicht sollten wir der Polizei einen anonymen Hinweis geben. Wir haben die Anfangsbuchstaben des Mörders und wahrscheinlich auch die Tatwaffe“, meinte er leise. Alex sah seinen Freund verständnislos an. „Super Idee, willst du die P08 beim Dorfscheriff in den Briefkasten werfen? Der Kruse ist doch schon mit einem Hühnerdiebstahl überfordert, und du willst, dass er einen Mord aufklärt, der siebzig Jahre alt ist? Vergiss es.“ Tim kratzte sich am Kopf, Polizeihauptmeister Otto Kruse ist im Dorf in der Tat nicht für seinen Scharfsinn bekannt. Vor einigen Jahren, Tim und Alex gingen noch zur Grundschule, ist er bei der Verfolgung eines Moped-Diebes mit seinem Streifenwagen von der Strecke abgekommen und in der Güllegrube von Bauer Dojen gelandet. Das Foto von der Bergung des stinkenden Polizeiautos durch die freiwillige Feuerwehr wurde sogar in der Bildzeitung abgedruckt. Otto Kruse hatte sich danach zwei Wochen krank gemeldet, um nur keinem Dorfbewohner über den Weg zu laufen.

    „ Na ja, wir können ja dem LKA oder BKA einen Tipp geben“, versuchte es Tim nach einer kurzen Pause ein zweites Mal. „Landeskriminalamt, Bundeskriminalamt, aber sonst geht es gut, was?“ Alex lachte kurz auf. „Warum nicht gleich Ver fassungsschutz oder Interpol. Die warten ja alle nur darauf, von zwei Vierzehnjährigen einen heißen Tipp zu bekommen.“ Tim sagte nun tief beleidigt gar nichts mehr, und so starrten die Freunde gemeinsam schweigend auf die Wiesen hinaus. Am Horizont ragten die beiden Schornsteine der alten Ziegelei in den grauen Himmel.

    Nach einer Weile sprang Alex plötzlich von der Mauer. „Warte mal, im Krimi reden die immer von Protokollen und Ermittlungsakten. Ob es die aus der Zeit noch gibt?“ Tim sah seinen Freund überrascht an und war auf ein mal wieder bester Laune. Strahlend sprang er von der Friedhofsmauer runter und freute sich, dass seine Idee nun doch nicht so abwegig war. „Klar, lass uns mal den Kruse fragen. Das müsste der doch eigentlich

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