Ziel erfasst
dieser Organisation ›fehlgeleiteten‹ Elemente des ISI auf unserer Seite. Der ISI und die Armee sind unsere Feinde, mit Ausnahme einer begrenzten Zahl von Männern und Einheiten, die mit uns befreundet sind. Wir müssen diese ›Fehlgeleiteten‹ finden und sie mit allen Mitteln unterstützen, anstatt Milliarden Dollar ungeprüft der pakistanischen Regierung zuzuleiten. Dieses Geld ist nur ein Wohlfahrtsscheck für die Unterstützer des Terrors, und diese Strategie der letzten zehn Jahre hat nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt, meine Damen und Herren.«
Kealtys Entgegnung war kurz. »Präsident Ryan hat Pakistan in seiner Amtszeit mit mehreren Milliarden Dollar unterstützt.«
Jack war eigentlich nicht an der Reihe, meldete sich aber jetzt trotzdem zu Wort. »Da habe ich mich geirrt. Wir alle haben das, so ungern ich das zugebe. Aber ich werde auf keinen Fall eine falsche Politik weiterverfolgen, nur um zu vertuschen, dass ich einen Fehler gemacht habe.«
Die Journalisten im Fragegremium starrten Ryan fassungslos an. Ein Präsidentschaftskandidat, der einen Fehler zugab, war für sie ein Ding der Unmöglichkeit.
Die nächste Fragestellerin war von CNN. Sie bat beide Kandidaten um ihre Meinung zum Verfahren gegen den Emir.
Kealty wiederholte seine Unterstützung eines Bundesprozesses. Er forderte Ryan auf, ihm genau zu erklären, warum das Justizministerium seiner Meinung nach Mr. Yasin nicht auf geeignete Weise verfolgen könne.
Ryan schaute mit gerunzelter Stirn in die Kamera: »Präsident Kealty, ich nehme Ihre Herausforderung an. Wir haben in den letzten zwanzig Jahren mehreren Terroristen vor Bundesgerichten den Prozess gemacht. Dabei waren die Staatsanwaltschaften manchmal mehr, manchmal weniger erfolgreich. In vielen Fällen, in denen der Justizminister als oberster Ankläger keine Verurteilung erreichte, wurden die Angeklagten von einem starken Anwaltsteam vertreten, das nach Meinung vieler Rechtsgelehrter bei der Verteidigung seiner Klienten ein wenig die Verfahrensregeln beugte. Sicherlich könnte das amerikanische Rechtssystem ohne eine starke Verteidigung nicht überleben, aber einige dieser Rechtsanwälte haben die Grenze überschritten.
Dies ist während meiner Amtszeit geschehen. Ich hatte engen Kontakt zum Justizminister und habe gesehen, wie diese Anwälte vorgegangen sind. Das hat mich fast krank gemacht.
Der Emir wird nicht viele dieser Verteidiger bekommen, und Sie mögen das für eine gute Sache halten, meine Damen und Herren. Das ist es aber nicht, da neun dieser Verteidiger von Terroristen, die Tausende von Amerikanern im In-und Ausland auf dem Gewissen haben, jetzt für das Justizministerium arbeiten. Wenn diese ehemaligen Terroristenverteidiger jetzt die Staatsanwaltschaft vertreten und auch die Anwälte der Terroristen nur deren Interessen im Sinn haben, wer vertritt dann das amerikanische Volk?«
Kealtys Nasenflügel blähten sich. »Nun, Mr. Ryan. Sie nennen diese Beschuldigten ständig Terroristen. Bis zu ihrer Verurteilung sind sie jedoch mutmaßliche Terroristen. Ich weiß nicht, ob einer dieser Männer schuldig ist, und Sie wissen es auch nicht.«
Ryan machte aus der moderierten Debatte wieder einmal einen unmoderierten Wortwechsel und erwiderte: »Ein Mann, der von den Leuten verteidigt wurde, die jetzt im Justizministerium im Prozess gegen den Emir die Vereinigten Staaten vertreten, sagte im Zeugenstand, tatsächlich schrie er es – und das ist das wörtliche Zitat aus dem Prozessprotokoll: ›Ich hoffe, dass der Dschihad weitergeht und Amerika mit allen Arten von Massenvernichtungswaffen mitten ins Herz trifft.‹ Können wir diesen Mann nicht beim Wort nehmen und ihn als Feind unseres Landes betrachten und einen Terroristen nennen?«
Kealty winkte ab und antwortete. Der Moderator hatte jede Kontrolle verloren. »Sie sind kein Anwalt, Jack. Manchmal machen Menschen übertriebene Aussagen. Deshalb sind sie noch lange nicht der Verbrechen schuldig, deren man sie anklagt.«
»›Übertrieben‹? Zu schreien, dass man hofft, dass Amerika zerstört wird, ist ›übertrieben‹, Mr. President? Aber es stimmt, Sie sind ja Anwalt.«
Das Publikum lachte.
Jack hob schnell die Hand. »Nichts gegen Anwälte. Einige meiner besten Freunde sind welche. Aber gerade die kennen die bissigsten Anwaltswitze.«
Noch mehr Gelächter.
Ryan fuhr fort: »Meine Damen und Herren, es sei Ihnen verziehen, dass Sie bisher nichts von diesem Terroristen, seinen Drohungen gegen Amerika
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