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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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in einem ihrer Lager in der Nähe von Miran Shah zusammenarbeitet.«
    »Und was machen die dort?«
    »Der Kurier wusste es nicht, aber er wusste, dass sie dort im Camp eine ausländische Truppe erwarten, die vom ISI und den Haqqani-Männern ausgebildet werden soll.«
    »URC? Al-Qaida?«
    »Er weiß es nicht. Ich werde jedoch herausfinden, wer sie sind und was sie dort machen.«
    »Und wie werden Sie das anstellen?«
    »Ich werde morgen selbst dorthin fahren und die Straße zum Lager überwachen. Wir haben natürlich einen Stützpunkt in Miran Shah, aber den kennen die Haqqani-Leute. Sie beschießen ihn gelegentlich mit Mörsergranaten, aber sonst lassen sie ihn in Ruhe. Aber wir unterhalten in der ganzen Stadt auch konspirative Wohnungen, meistens im Süden. Ein paar von ihnen sind den Haqqani-Truppen bekannt, deswegen benutzen wir sie nicht mehr. Aber meine Agenten haben an der Straße von Boya nach Miran Shah einen sicheren Unterschlupf eingerichtet, der zufällig in der Nähe des Ortes liegt, wo sich nach Angaben meines Gefangenen dieses Lager befindet.«
    »Großartig. Wann fahren wir los?«
    »Wir, Sam?«, fragte al-Darkur mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Jetzt mischte sich Embling ein. »Es wäre ein Fehler, wenn Sie da mitmachen.«
    Sam zuckte die Achseln. »Ich hätte mir das nur gerne angesehen. Nichts für ungut! Ich werde meinem Büro von Dubai berichten, aber ich selbst bin jetzt hier. Da könnte ich genauso gut mitkommen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Aber es wäre gefährlich! Es ist Miran Shah, dort gibt es bestimmt keine Amerikaner. Ich werde mit einem handverlesenen Zarrar-Special-Services-Kommando dorthin gehen. Das sind Männer, auf die ich mich hundertprozentig verlassen kann. Wenn Sie mitkommen, kann ich Ihnen versprechen, dass ich und meine Leute genauso gefährdet sein werden wie Sie. Sie werden deshalb von unserem Selbsterhaltungstrieb profitieren!«
    Jetzt musste Driscoll lächeln. »Geht klar.«
    Embling war zwar dagegen, aber Sam hatte sich entschieden. Zwanzig Minuten später saß Driscoll auf Emblings kühler Dachterrasse, hielt in der einen Hand eine Teetasse und in der anderen ein Satellitentelefon. Wie alle entsprechenden Geräte von Hendley Associates war es mit einem Chip ausgerüstet, der ein »Type 1«-Verschlüsselungsprogramm der NSA enthielt. Nur die Person am anderen Ende der Verbindung konnte Driscoll jetzt hören.
    Es meldete sich Sam Granger.
    »Sam, hier ist auch Sam.«
    »Wie sieht’s aus?«
    »Der ISI-Mann scheint in Ordnung zu sein. Ich kann nichts versprechen, aber wir haben eine Spur, die zu Rehan und seinen Aktivitäten führt.«
    »Das ist unglaublich, wenn es stimmt.«
    »Es würde sich vielleicht lohnen, die Jungs rüberzuschicken«, schlug Sam Driscoll vor.
    »Sie selbst wollen nicht dorthin gehen?«, fragte Granger etwas überrascht.
    »Ich gehe mit dem Major und seinem SSG-Team nach Nordwasiristan zu einer SA.«
    »SA?«
    »Strategische Aufklärung.«
    »Im Haqqani-Territorium?«
    »Genau dort. Aber ich bin unter Freunden. Es dürfte also klappen.«
    Es gab eine längere Pause am anderen Ende. »Sam, es ist Ihr Hals, den Sie da riskieren, und ich weiß, dass Sie nicht leichtsinnig sind. Trotzdem … Sie werden sich in die Höhle des Löwen begeben, wie man so schön sagt.«
    »Ich werde genauso sicher sein wie die SSG-Männer in meiner Begleitung. Sie scheinen keine unbedachten Draufgänger zu sein. Außerdem müssen wir unbedingt erfahren, was der ISI in diesem Lager im Schilde führt. Alles, was wir dort über Rehan oder seine Leute herausfinden, wird vielleicht entscheidend sein, wenn wir diesen Typen später hochgehen lassen wollen. Ich werde versuchen, ein paar Bilder zu machen, und sie Ihnen dann schicken.«
    »Ich weiß nicht, ob Hendley das gefallen wird«, sagte Granger.
    »Es ist einfacher, um Verzeihung zu bitten als um Erlaubnis.«
    »Wie ich gesagt habe, es ist Ihr Hals.«
    »Verstanden! Ich melde mich, wenn ich nach Peschawar zurückgekehrt bin. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie eine Weile nichts mehr von mir hören. Es könnte ein bis zwei Wochen dauern.«
    »Verstehe. Viel Glück!«
    Miran Shah war die Hauptstadt von Nordwasiristan, das in Westpakistan in den Stammesgebieten unter Bundesverwaltung unweit der afghanischen Grenze lag. Tatsächlich übte die pakistanische Bundesregierung in Islamabad keinerlei Kontrolle über dieses Gebiet aus, obwohl es hier einen kleinen, ständig gefährdeten Stützpunkt der pakistanischen Armee

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