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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ein Vertrauter und ein ehemaliger Leibwächter Präsident Jack Ryans, sowohl während Mr. Ryans Dienstzeit bei der CIA als auch danach. Wir wissen, dass es sich hier um einen politisch aufgeladenen Fall handelt, aber wir müssen uns aufgrund der ernsthaften Beschuldigungen gegen Mr. Clark trotzdem damit befassen.«
    Jetzt begann sich die Presse zu regen. Auf Smartphones wurden Webseiten geöffnet, und Fragen wurden lautstark zum Rednerpult hochgerufen. Eine Journalistin von NBC fragte, wann es die nächsten Informationen über diesen Fall geben werde, wahrscheinlich weil sie zwischenzeitlich herausfinden wollte, was genau hier überhaupt vorging.
    »Ich erwarte, dass wir Ihnen in ein paar Stunden etwas zu vermelden haben«, antwortete Brannigan. »Im Augenblick ist Clark ein Justizflüchtling, aber unsere Schleppnetzfahndung sollte ihn in Kürze aufspüren.«
    Brannigan verließ den Konferenzsaal, und die Reporter folgten ihm mit ihren Handys am Ohr nach draußen. Die Fernsehsender würden über diesen Fall in den Sechs-Uhr-Nachrichten berichten. Die Printmedien hatten noch etwas mehr Zeit, um ihre Fakten zusammenzubekommen.
    Jack jr. klingelte um sechs Uhr bei Melanie. Sie hatten eigentlich einen formelleren Abend in Washington geplant, aber beide waren nach einem langen Arbeitstag so müde, dass sie sich stattdessen zu einem schnellen und zwanglosen gemeinsamen Abendessen entschlossen hatten. Als Melanie die Tür zu ihrer Remise öffnete, sah sie bereits hinreißend aus, aber sie entschuldigte sich bei Ryan und bat um ein paar weitere Minuten, um sich fertig machen zu können.
    Ryan saß derweil auf einem Zweiersofa und schaute sich um. Auf einem kleinen Tisch in der Ecke neben Melanies Laptop stapelten sich Bücher über Pakistan und Ägypten und Ausdrucke voller Landkarten, Bilder und Textpassagen.
    »Du bringst immer noch deine Arbeit mit nach Hause, wie ich sehe«, sagte Jack mit einem Lächeln.
    »Nein. Das ist nur eine Untersuchung, die ich für mich selbst mache.«
    »Gibt dir Mary Pat nicht genug zu tun?«
    Melanie lachte. »Das ist es bestimmt nicht. Ich mag es nur, in meiner Freizeit einfach so im Internet zu recherchieren. Da ist nichts dabei, das in irgendeiner Form eine Verschlusssache wäre. Es ist für jeden zugänglich.«
    »Wenn es nicht geheim ist, darf ich es mir dann einmal ansehen?«
    »Warum? Interessierst du dich für Terrorismus?«
    »Ich interessiere mich für dich.«
    Melanie lachte, griff nach ihrem Mantel und sagte: »Ich bin fertig, wenn du es bist.«
    Jack legte den Kopf ganz leicht schief und fragte sich, was sie da an ihrem Laptop so machte, aber er stand von der Couch auf und folgte der schönen Brünetten nach draußen.
    Eine Viertelstunde später saßen sie an der Bar von Murphy’s, einem Irish Pub unweit ihrer Wohnung. Sie hatten ihr erstes Bier gerade zur Hälfte getrunken und einen großen Korb Chicken Wings vor sich auf dem Tresen stehen, als der Barkeeper die Fernsehnachrichten anstellte. Die beiden jungen Leute ignorierten sie weitgehend und plauderten weiterhin angeregt miteinander. Nur Ryan schaute von Zeit zu Zeit über Melanies Schulter kurz auf den Bildschirm hoch. Er hoffte, ein paar neue Umfragedaten über seinen Dad zu sehen, die es seinen Eltern erlauben würden, etwas kürzerzutreten.
    Melanie erzählte gerade von einer Katze, die sie in der Highschool besaß, als Ryan mal wieder verstohlen auf den Bildschirm spähte.
    Seine Augen wurden groß, ihm fiel das Kinn herunter und er rief: »Oh, fuck, nein!«
    Melanie hörte sofort zu reden auf. »Wie bitte?«
    Ryan stürzte zur Fernbedienung, die auf dem Tresen lag, und stellte den Ton laut. Das Fernsehen zeigte gerade ein Bild von Ryans Kollegen John Clark. Der Bericht wechselte dann zu Michael Brannigans Pressekonferenz im Justizministerium, wo Jack die vage Beschreibung der Anklagepunkte und der politischen Implikationen des Falles mitbekam.
    Melanie schaute Ryan an: »Du kennst ihn?«
    »Er ist ein Freund meines Vaters.«
    »Das tut mir leid.«
    »Eine CIA-Legende.«
    »Wirklich?«
    Ryan nickte zerstreut. »Er war am anderen Ende. Operationsabteilung.«
    »Ein Außenagent?«
    »SAD.«
    Melanie nickte. Sie verstand. »Glaubst du, dass er …«
    »Verdammt, nein!«, rief Ryan, riss sich dann jedoch wieder zusammen. »Nein. Der Mann hat die verdammte Congressional Medal of Honor.«
    »Entschuldigung.«
    Jack wendete sich vom Fernseher ab und schaute jetzt wieder Melanie an. » Ich muss mich entschuldigen. Ich reagiere

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