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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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den Kamerablick hinter das Haus wandern ließ, fand er eine dritte Wärmesignatur, einen Sicherheitsmann, der langsam an dem auch als Hubschrauberlandeplatz dienenden Tennisplatz vorbeischlenderte. Ryan war sich jetzt sicher, dass sein Mikro-Heli außerhalb der Hörweite dieser drei Männer war.
    Jetzt erst gönnte er sich eine Sekunde, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, bevor er ihm in die Augen lief. Ihr gesamter Einsatz und ihre größte Chance, aussagekräftige Informationen über General Riaz Rehan zu bekommen, hing von seiner Fingerfertigkeit und Geistesgegenwart in den nächsten paar Minuten ab.
    »Ich gehe jetzt rein«, sagte er leise. Mit einer leichten Berührung des Y-Achse-Joysticks auf seinem Fernbedienungsmodul brachte er das summende Fluggerät zuerst auf fünfundvierzig, dann auf dreißig Meter und schließlich auf fünfzehn Meter herunter. »Setze Wegpunkt Charlie«, flüsterte er.
    »Charlie gesetzt.«
    In aller Eile richtete er die Kamera noch einmal auf das Wachhäuschen am Eingang und danach auf den Tennisplatz. Die drei Wachleute waren immer noch an ihrem alten Platz, genau dort, wo er sie haben musste, wenn er seine Mission fortsetzen wollte.
    Eine plötzliche Ozeanbrise wehte seinen Mikro-Heli ein Stück nach links. Er versuchte, diese Seitwärtsbewegung mit dem X-Achse-Joystick auszugleichen. Dabei spürte Jack diese Brise nicht einmal am eigenen Körper, aber in fünfzehn Meter Höhe hätte sie seinen Mikrohubschrauber beinahe vom Kurs abgebracht, wobei immer die Gefahr bestand, dass er abstürzte. Jack hatte zwar in einem der wasserdichten Kästen einen Ersatzheli dabei, diesen jedoch einsatzfähig zu machen würde wertvolle Zeit vergeuden. Sie hatten sich entschieden, in diesem Fall zuerst einmal den abgestürzten Heli mit dem Ersatzhubschrauber zu bergen. Sie wollten auf keinen Fall einen ferngesteuerten Hubschrauber mit einer Hightech-Kamera und einem Sender auf dem Grundstück ihrer Zielperson zurücklassen. In diesem Fall wäre ihre Überwachungsaktion sofort aufgeflogen.
    Caruso beugte sich zum Ohr seines Cousins hinüber: »Ist schon okay, Jack. Versuch es halt einfach noch einmal. Nimm dir Zeit.«
    Jetzt lief Ryan der Schweiß erst recht in die Augen. Hier waren sie eben nicht auf dem Dach oder Parkplatz von Hendley Associates. Jetzt waren sie im Einsatz in der wirklichen Welt, die keine Ähnlichkeit mit seinen Trainingsbedingungen hatte.
    Jack ignorierte den Schweiß und konzentrierte sich auf das Landemanöver. Er ließ das Fluggerät ganz sanft direkt neben dem Ventilationsschacht der Klimaanlage niedergehen. Nach der Landung schaltete er den Mikrohubschrauber aus, legte das Fernbedienungsmodul auf den Boden und tastete mit den Fingern nach einem weiteren Gerät, das neben ihm im Gras lag. Es handelte sich um eine kleinere Fernbedienung, die nur etwa ein Drittel so groß war wie die andere und die man deshalb mit einer Hand bedienen konnte. Er drückte auf einen Knopf, und sofort projizierte seine Videobrille ein anderes Bild auf seine Augen. Das von einer Restlicht-Kamera aufgenommene Bild zeigte eine Verstrebung der Hubschrauberkufe und dahinter die schmalen Lamellen des Belüftungsschachts.
    Diese zweite Kamera war an einem zehn Zentimeter langen, fünf Zentimeter breiten und zweieinhalb Zentimeter hohen Roboter angebracht, den ein Magnet am Boden des Mikro-Helis festhielt. Ryan schaltete per Fernbedienung den Magneten aus, und der Roboter kam frei. Sofort kamen aus dessen Innern zwei Reihen winziger Beinchen heraus, die ihn wie einen Hundertfüßer aussehen ließen und ihn jetzt vom Boden abhoben.
    Die Beinchen waren das Fortbewegungssystem dieses bodenläufigen Insektenroboters. Ryan ließ ihn zum Test ein Stück vor und zurück laufen, dann drehte er dessen 1080p-Videokamera in alle Richtungen. Als er sicher war, dass der Roboter korrekt funktionierte, schaltete er ihn ab und nahm wieder die Heli-Fernbedienung in die Hand. Er befahl dem Hubschrauber, über die drei Wegpunkte zu seinem Plastik-Landeplatz zurückzukehren.
    Fünf Minuten später flog er einen zweiten Insektenroboter auf Rehans Dach und setzte ihn direkt neben dem ersten ab. Zwischen den beiden Flügen hatte der Wind etwas aufgefrischt, sodass der zweite Transportflug sehr viel länger dauerte als der erste.
    »Fertig für Nummer drei«, flüsterte Jack, als der Hubschrauber wieder auf seinem Landeplatz stand.
    Chavez befestigte noch einen Insektenroboter an dem Fluggerät. »Mikro-Heli fertig zum

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