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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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»Kowalenko«, der nach Bierys Angaben nicht auftauchte, und der höchst unwahrscheinlichen Entdeckung des Namens »Edward Kealty« war ihm nicht klar, wie ihn diese Liste weiterbringen könnte.
    Er wünschte sich wirklich, dass Melanie jetzt neben ihm sitzen würde. Sie würde ganz bestimmt einen Namen, ein Muster, irgendetwas finden.
    Und dann fiel ihm aus heiterem Himmel etwas ein. »Wodka!«, rief er laut.
    Gavin lächelte. »He, Kumpel, es ist zehn Uhr fünfzehn morgens. Wenn es keine Bloody Mary ist, dann …«
    Ryan hörte ihm überhaupt nicht zu. »Russische Diplomaten, die die UNO in New York besuchen, bekommen immer Schwierigkeiten, weil sie den ganzen Wodka in ihrer Minibar verputzen.«
    »Sagt wer?«
    »Weiß ich nicht, das habe ich irgendwo gehört. Vielleicht ist es auch eine Großstadtlegende, aber schau dir den Kerl doch mal an!« Er lud ein Bild von Oleg Kowalenko auf seinen Laptop. »Du wirst mir doch nicht sagen, dass sich der da in seinem Leben nicht schon eine Menge Stolichnaya genehmigt hat.«
    »Klar, er hat diese große rote Nase, aber was hat das mit seinem Ausflug nach London zu tun?«
    »Suche nach Zimmern mit einer Minibar-Rechnung oder einer auf das Zimmer gebuchten Barrechnung.«
    Während Biery seinen Computer eine neue Liste zusammenstellen ließ, sagte er: »Oder Zimmerservice, und da besonders eine Spirituosenbestellung.«
    »Genau«, bestätigte Ryan.
    Gavin ging jetzt die Kreditkartenbelastungen derjenigen Zimmer durch, die sich hochprozentige Getränke und feine Speisen über den Zimmerservice bestellt hatten oder sich sonst wie auf die Hotelrechnung hatten setzen lassen. Er fand mehrere mögliche Treffer, die er dann immer weiter einschränkte, bis er zuletzt eine Rechnung für besonders interessant hielt. »Okay, da habe ich etwas gefunden. Es ist ein Zimmer, das mit einer American-Express-Centurion-Karte bezahlt wurde, die auf den Namen Carmela Zimmern registriert ist.«
    »Okay. Und weiter?«
    »Anscheinend hat sich Ms. Zimmern an ihrem einen Abend im Mandarin Oriental zwei große Portionen Beluga- Kaviar und vier Flaschen Finlandia-Wodka genehmigt und dabei drei Pornofilme angeschaut.«
    Ryan schaute sich die digitale Quittung auf Gavins Laptop an. Als er die drei Buchungen für »In-Room-Entertainment« sah, war er etwas verblüfft.
    »Wieso weißt du, dass es Pornos waren?«
    »Sieh mal, sie liefen alle drei zur selben Zeit. Ich nehme an, Oleg wollte jeweils das Gerede überspringen und zu den saftigeren Stellen umschalten.«
    »Oh«, sagte Ryan und versuchte, das Ganze nachzuvollziehen. Dann schaute er noch einmal sämtliche Namen auf seiner Liste durch. »Warte mal. Carmela Zimmern hatte für dieselbe Nacht auch die Königssuite gebucht. Die kostet fast 6000 Pfund. Kowalenko hat wahrscheinlich im anderen Zimmer übernachtet. War er vielleicht dort, um sie zu treffen?«
    »Klingt irgendwie plausibel.«
    Scheiße, dachte Jack. Wer ist diese Carmela Zimmern.
    Sie schauten bei Google unter ihrem Namen nach, ohne etwas zu finden. Nun, eigentlich fanden sie doch etwas, es gab sogar mehrere Carmela Zimmerns.
    Eine war ein vierzehnjähriges Mädchen aus Kentucky, das Lacrosse spielte, und eine andere war eine fünfunddreißigjährige vierfache Mutter aus Vancouver, deren Hobby das Häkeln war. Sie nahmen sich eine nach der anderen vor, aber da war keine darunter, der man zutrauen würde, dass sie in einem Fünfsternehotel die große Sause machen würde oder russische Spione in England bewirtete.
    »Ich finde ihre Adresse mithilfe ihrer Kreditkarte«, sagte Biery und hämmerte auf seine Tastatur ein.
    Derweil beugte sich Jack Ryan jr. über seinen Laptop, um alles durchzulesen, was er in sozialen Netzwerken, zufälligen Websites oder sonst irgendwo im Internet unter dem Namen »Carmela Zimmern« fand. Bereits nach einer Minute rief er: »Heilige Scheiße!«
    »Etwas gefunden?«
    »Diese hier arbeitet für Paul Laska.«
    »Den Paul Laska?«
    »Jap. Carmela Zimmern, 46 Jahre alt, lebt in Newport, Rhode Island, und arbeitet für das Progressive Nations Institute.«
    Gavin hatte jetzt ebenfalls seine Suche nach der AmEx-Karte beendet. »Das ist unser Mädchen. Adresse in Newport.«
    »Interessant. Laskas PNI sitzt doch in New York.«
    »Richtig, aber Laska selbst lebt in Newport.«
    »Also arbeitet sie direkt mit dem alten Bastard zusammen.«
    »Sieht so aus.«
    Als Clark zurückrief, wurde der Anruf über das Freisprech-Telefon im Konferenzraum im achten Stock übertragen. Alle

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