Ziel erfasst
sie später in die Nutzlastverkleidungen hineinpassen würden. Einige von Rehans Leibwächtern standen bereit, um ihnen mit Motorhebern und Hebebühnen zu helfen. Safronow bot seine Jamaat-Shariat-Männer für diese Arbeit an, aber Rehan lehnte ab. Sie sollten stattdessen das Werkstattgelände nach außen sichern. Sobald die Bomben Duschanbe verließen, würden sie Safronow gehören. Im Moment seien sie jedoch in seiner, Rehans, Obhut und seine eigenen Leute würden sich darum kümmern.
Als Noon und Nishtar einige Daten in einem Laptop nachschauten, der auf einem Tisch neben dem Nutzlastcontainer stand, traten Rehan und Safronow hinter sie. Der General legte den beiden Männern seine dicken Pranken auf die Schulter. »Meine Herren, wie kommen Sie voran?«
Dr. Nishtar antwortete, während er in den Container schaute und die Konfiguration des Sprengkopfs überprüfte. »Noch ein paar Minuten, dann beginnen wir mit der zweiten Bombe. Wir haben den Startcodemechanismus überbrückt und einen Höhenzünder eingebaut.«
»Den würde ich gerne sehen.«
Noon deutete auf ein Gerät an der Seite der Bombe. Es sah wie eine metallene Aktentasche aus und enthielt mehrere verkabelte mechanische Teile sowie eine Computertastatur und eine LED-Anzeige. »Der Radarhöhenmesser ist bereits eingestellt. In einer Höhe von 18 000 Metern wird er den Sprengkopf scharf machen, und wenn dieser auf 300 Meter abgesunken ist, wird er detonieren. Der Zünder verfügt auch über ein Back-up-Barometer sowie eine manuelle Korrektureinrichtung, mit der Sie einen neuen Zündzeitpunkt einstellen können. Die werden Sie natürlich bei einem solchen Raketenstart nicht benötigen. Außerdem werden wir an der Tür des Nutzlastcontainers eine Sabotagesicherung anbringen. Wenn jemand den Container zu öffnen versucht, um die Waffe zu entwenden, wird der Atomsprengkopf explodieren.«
Georgij lächelte und nickte. Er war den Männern für ihre Unterstützung der dagestanischen Sache dankbar. »Die andere Bombe werden Sie genauso einrichten?«
»Natürlich.«
»Ausgezeichnet«, sagte Rehan und klopfte den Männern auf die Schulter. »Lassen Sie sich nicht stören.«
Einige Minuten später verließ Safronow die Werkstatt, während Rehan noch einen Moment dablieb. Er kehrte zu den beiden Physikern zurück und sagte: »Ich habe eine kleine Bitte an Sie beide.«
»Was immer Sie wünschen, General«, sagte Dr. Noon.
Neunzig Minuten später umarmte der General Georgij Safronow vor dem Werkstattgebäude. Danach schüttelte er jedem einzelnen dagestanischen Kämpfer die Hand. Er nannte sie tapfere Brüder und versprach ihnen, dass er in seinem Land Straßen nach ihnen benennen würde, wenn sie zu Märtyrern werden würden.
Dann verließen Rehan, Khan, die beiden Physiker und Rehans Leibwächtertruppe in vier Fahrzeugen das Gelände, nachdem sie jede Spur ihrer Anwesenheit beseitigt hatten. Zurück blieben die dagestanischen Kämpfer und die beiden Dnjepr-1-Nutzlastcontainer.
Nur Minuten später brachen auch die Dagestaner auf. Zuvor hatten sie die pakistanischen Geschenke vorsichtig auf ihre Sattelschlepper geladen. Jetzt stand ihnen eine lange Fahrt nach Norden bevor.
John Clark saß schon den ganzen Morgen auf einer kleinen Parkbank auf dem Puschkinplatz im Herzen Moskaus. In der Nacht zuvor waren fünf Zentimeter Schnee gefallen, aber jetzt war der Himmel wieder hell und klar. Er zog einen »taktischen Vorteil« aus der Kälte, indem er einen schweren Mantel und eine dicke Pelzmütze trug. Wenn sich jetzt seine Frau neben ihn auf die Parkbank gesetzt hätte, dann hätte sie ihn nicht erkannt.
Das kam ihm im Moment auch gut zupass. Im Park hielten sich auch noch zwei französische Muskelpakete auf, die denselben Ort beobachteten wie er. Er hatte sie und zwei ihrer Kollegen bereits am Tag zuvor entdeckt. Die beiden anderen hielten sich in einem geschlossenen Lieferwagen auf, der ein Stück weiter in der Uspenskij Pereulok parkte und dort Tag und Nacht rund um die Uhr den Motor laufen ließ. Clark hatte den dampfenden Auspuff auf einem seiner Erkundungsgänge durch die Nachbarschaft bemerkt. Es war nur eine von Dutzenden Anomalien gewesen, die sein geschultes Auge in den Straßen der Umgebung seiner Zielperson gesehen hatte. Die anderen Anomalien hatten sich nach einer kurzen Überprüfung als unbedenklich herausgestellt, aber die beiden Franzosen im Park und der Lieferwagen, der den ganzen Tag im Stehen den Motor laufen ließ, bedeuteten, dass seine
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