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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Neuigkeiten über die Ereignisse in Kasachstan, aber im pakistanischen Lahore interessierte man sich offensichtlich im Moment nur für die lokalen Geschehnisse.
    Sie hatten gerade ihr Brathähnchen aufgegessen und nippten noch an ihrer Cola, als eine donnernde Explosion die Straße draußen erschütterte. Die Glasfenster erzitterten, gingen jedoch nicht zu Bruch.
    Die beiden Amerikaner rannten aus dem Lokal, um zu sehen, was passiert war. Als sie auf den Gehweg traten, warf sie eine weitere, nähere Explosion fast zu Boden.
    Sie vermuteten, dass irgendwo zwei Bomben hochgegangen waren, aber dann hörten sie ein höllisches Geräusch, als ob man ein Blatt Papier direkt vor einem Mikrofon zerreißen würde, das an einen Verstärker angeschlossen war. Gleich darauf erfolgte eine dritte Explosion, noch lauter als die ersten beiden.
    »Es kommt immer näher!«, rief Dominic, und die beiden Männer schlossen sich der Menge an, die in die andere Richtung rannten.
    Erneut ertönte dieses Geräusch von zerreißendem Papier, und wieder gab es eine Explosion, diesmal nur einen Straßenblock weiter östlich, die die Menge jetzt in Richtung Süden rennen ließ.
    Jack und Dom blieben stehen. »Lass uns irgendwo reingehen. Wir können hier sowieso nichts machen.« Sie liefen in ein Bankgebäude, um dort möglichst weit von den Fenstern entfernt die weiteren Geschehnisse abzuwarten. Es gab noch ein halbes Dutzend Explosionen, von denen einige so weit entfernt lagen, dass sie kaum noch hörbar waren. Jetzt erklang von überall her Sirenengeheul und in der Ferne das Geknatter von automatischen Waffen.
    »Scheiße. Hat etwa gerade der Krieg angefangen?«, fragte Dom. Jack hielt es jedoch für eher wahrscheinlich, dass pakistanische Truppen in der Stadt allmählich die Nerven verloren.
    »Wie al-Darkur sagte. Das könnten mit Rehan verbündete Artillerieeinheiten sein, die auf Befehl ihrer Anführer ihre Kanonen umgedreht haben und jetzt auf ihre Landsleute schießen.«
    Dom schüttelte den Kopf. »Verdammte Bärte.«
    Vor der Bank rasten Schützenpanzer der pakistanischen Streitkräfte vorbei. Jacks Telefon zwitscherte.
    Es war al-Darkur. »Rehan ist unterwegs.«
    Rehan verließ seine Wohnung in der Nähe der Sunehri-Moschee um einundzwanzig Uhr, mitten in der Rushhour einer Stadt, in der selbst zu anderen Zeiten die Straßen ständig verstopft waren. Neben den Berufstätigen, die von ihrer Arbeitsstelle nach Hause zurückkehrten, wollten viele Einwohner Lahore aus Angst vor einem drohenden Einmarsch der Inder verlassen. Dazu kam jetzt noch die immer größer werdende Zahl von Fahrzeugen und Panzern der pakistanischen Armee.
    Ryan, Caruso, al-Darkur und zwei Untergebene des Majors hatten anfänglich Probleme, den General und seine Begleitung nicht aus den Augen zu verlieren. Als Rehan und sein kleines Team jedoch auf einen Parkplatz an der Canal Bank Road einbogen und sich dort mit drei weiteren Autos voller junger bärtiger Männer in Zivilkleidung trafen, konnte al-Darkurs SUV dieser Autokavalkade leichter folgen.
    »In diesen Autos stecken bestimmt ein Dutzend Kerle. Mit Rehan und seiner Crew macht das mindestens sechzehn Mann«, sagte Ryan.
    Der Major nickte. »Diese Neuankömmlinge machen nicht den Eindruck, als gehörten sie zur pakistanischen Armee oder zum ISI. Das sind LeT-Männer, darauf würde ich schwören.«
    Ryan kamen jetzt leichte Bedenken. »Mohammed, wenn wir es hier vielleicht bald mit sechzehn Kerlen zu tun haben, hätte ich gerne etwas mehr Feuerkraft.«
    »Dafür sorge ich schon, keine Angst.« Der Major griff nach seinem Handy.
     

78
    C lark und Chavez standen auf dem Vorfeld des Krajnij-Flugplatzes in der Nähe der Stadt Baikonur vor einem Antonow-An-72-Transportflugzeug. Das Dnjepr-Areal des Kosmodroms lag vierzig Kilometer und das Jubilejnaja-Flugfeld fünfundsechzig Kilometer nördlich von hier. Selbst im Leerlauf dröhnten die Motoren der Antonow so laut, dass man kaum sein eigenes Wort verstand.
    Neben der An-72 standen vier Mi-17, ein kleinerer Mi-8 und ein riesiger Mi-26. Eine Menge Männer und Frauen machten sich an den sechs Hubschraubern zu schaffen. Sie betankten und beluden sie im künstlichen Licht von tragbaren Scheinwerfern, die von Hilfstriebwerken mit Strom versorgt wurden.
    Ein leichtes Schneetreiben ließ die beiden Amerikaner frösteln.
    »Ist Nabijew schon eingetroffen?«, wollte Ding von John wissen.
    »Ja. Er ist droben auf dem Jubilejnaja-Flugfeld. Er wird um halb elf überführt

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