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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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übernehmen zu müssen. Aber er hatte jetzt gar nicht die Zeit, sich über seine eigenen Befindlichkeiten Gedanken zu machen. Er begann sofort mit der Vorbereitung der Operation. »Ich brauche die Pläne des Startkontrollzentrums und der Raketensilos.«
    »Sie werden sie sofort erhalten.«
    »Wir müssen Spähtrupps aussenden, um einen genauen Eindruck vom Zielgebiet zu bekommen.«
    »Das habe ich vorausgesehen. Bereits vor Tagesanbruch haben wir jeweils zwei Zweimannteams zu jedem der drei Angriffspunkte losgeschickt, die sich diesen dann bis auf knapp tausend Meter genähert haben. Wir haben zu ihnen verlässliche Kommunikationsverbindungen und erhalten Echtzeit-Videoaufnahmen.«
    »Ausgezeichnet. Wie viele Jamaat-Shariat-Kämpfer halten sich an den drei Orten auf?«
    »Seit dem Start vom Silo 109 haben sie ihre Kräfte konzentriert. An jedem Silo scheinen etwa acht bis zehn Tangos stationiert zu sein. Vier weitere Männer liegen in einem Bunker in der Nähe der Zugangsstraße zum Dnjepr-Areal in Stellung. Wir haben allerdings keine Ahnung, wie viele Kämpfer sich im Kontrollzentrum aufhalten. Aus der Ferne haben wir gerade einmal einen Mann auf dem Dach gesehen, aber das hilft uns nicht groß weiter. Die ganze Anlage ist im Grunde ein Betonbunker, in dessen Innern wir nicht schauen können. Wenn wir dort angreifen, müssen wir das blind tun.«
    »Warum können wir die beiden Dnjepr beim Start nicht mit Boden-Luft-Raketen abschießen?«
    Gummesson schüttelte den Kopf. »Wenn sie noch nicht weit über dem Boden sind, wäre das vielleicht möglich, aber wir können die Ausrüstung nicht nahe genug an die Silos heranbringen, um die Trägerraketen zu treffen, bevor sie zu schnell für die SAMs sind. Es ist überhaupt eine Frage der Geschwindigkeit. Auch aus Flugzeugen können wir sie mit Luft-Luft-Raketen nicht abschießen.«
    Clark nickte. »Ich dachte mir, dass das nicht so einfach sein würde. Okay. Wir brauchen unser eigenes Operationszentrum. Wo steckt eigentlich der Rest der Männer?«
    »Draußen vor dem Hotel haben wir ein großes Zelt für CCC aufgebaut.« CCC bedeutete im NATO -Jargon »Communication, Command and Control«, kurz C-3. Dies würde jetzt das Operationszentrum der Rainbow-Truppe werden. »Es gibt noch ein weiteres Zelt für die Ausrüstung, und ein drittes dient unseren Männern als Unterkunft.«
    Clark nickte. »Gehen wir dorthin.«
    Clark und Gummesson unterhielten sich weiter, während sie mit Birjukow und mehreren Alpha-Gruppen-Offizieren in Richtung Parkplatz gingen. Als sie die Lobby des Sputnik erreicht hatten, kam Domingo Chavez durch die Vordertür herein. Ding trug ein braunes Baumwollhemd und Bluejeans, aber weder Hut noch Mantel, obwohl die Temperatur unter dem Gefrierpunkt lag.
    Chavez bemerkte seinen Schwiegervater und eilte quer durch die Lobby auf ihn zu. Als er näher kam, erlosch sein Lächeln. Er umarmte seinen älteren Kameraden vorsichtig. Dann trat er einen Schritt zurück, und sein Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Lieber Gott, John! Was zum Teufel haben sie denn mit dir gemacht?«
    »Ich bin okay.«
    »Von wegen!« Chavez ließ seinen Blick über Birjukow und die anderen Russen schweifen, während er weiterredete. »Warum erzählen wir diesen Scheiß-Russen nicht, sie sollen sich selbst ins Knie ficken? Dann können wir heimgehen, uns auf die Couch vor den Fernseher setzen und ganz entspannt zusehen, wie ganz Moskau abbrennt.«
    Ein bulliger Speznaz-Soldat, der offensichtlich gut englisch verstand, kam jetzt auf Chavez zu, aber der kleinere, ältere Latino stellte sich direkt vor ihn hin und schaute drohend an ihm hoch. »Fuck you!«
    Clark musste jetzt den Friedensstifter spielen. »Ding. Das ist okay. Diese Jungs haben mir das nicht angetan. Das waren ein allein agierender SWR-Typ und seine Spießgesellen.«
    Chavez ließ den stämmigen Slawen, der mindestens einen Kopf größer war als er, nicht aus den Augen und wich keinen Zentimeter zurück. Schließlich nickte er jedoch ganz leicht. »Also okay. Was soll’s? Retten wir halt ihren Arsch.«
     

77
    A l-Darkur klopfte um neun Uhr morgens an die Tür von Ryans und Dominics Wohnung. Die Amerikaner waren bereits aufgestanden und tranken Kaffee. Sie schenkten auch dem pakistanischen Major eine Tasse ein.
    »Heute Nacht hat sich die Lage weiter verschlechtert«, erzählte al-Darkur. »Artilleriegeschosse aus Indien sind knapp östlich von Lahore in das Dorf Wahga eingeschlagen und haben dreißig Zivilisten getötet. Die

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