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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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konnte, ohne die Leiche fallen zu lassen. Wenn er sie jedoch fallen ließ, war die ganze Mission aufgeflogen.
    Er konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass die Lage noch schlechter werden könnte. Aber dann sah er, wie der als Nabijew verkleidete russische FSB-Agent stehen blieb, um entgeistert das Schauspiel zu betrachten, das sich gerade sechs Meter über Safronow und seinen Kämpfern abspielte. Chavez schüttelte immer wieder den Kopf, weil er hoffte, dadurch den Mann zum Weitergehen zu bewegen. Glücklicherweise tat er es dann auch, und Ding konnte sich wieder darauf konzentrieren, die Leiche auf keinen Fall fallen zu lassen.
    In diesem Moment bemerkte er direkt über sich am Schneehimmel die Bewegung mehrerer Gestalten.
    Es waren Rainbow-Soldaten an ihren Fallschirmen.
    Von unten, sechs Meter unter seinen baumelnden Stiefelspitzen, klang jetzt lautes Gewehrfeuer herauf.
    Safronow befahl einem seiner Männer, zu Nabijew hinüber zugehen und ihn nach Sprengladungen abzusuchen. Der dagestanische Kämpfer befolgte den Befehl ohne Murren und rannte mit dem Gewehr im Anschlag in den hell erleuchteten Schneefall hinaus.
    Nach drei Metern wirbelte es ihn jedoch herum, und er fiel tot zu Boden. Georgij hatte in der Dunkelheit hinter dem Hubschrauber ganz kurz einen Mündungsblitz gesehen.
    »Es ist eine Falle«, schrie Georgij, während er seine Makarow in Anschlag brachte und auf den falschen Nabijew feuerte, der immer noch allein mitten auf dem Parkplatz stand. Safronow schoss in weniger als zwei Sekunden sein gesamtes Sieben-Schuss-Magazin leer.
    Der bärtige Mann im Schnee zog jetzt selbst eine Pistole, wurde jedoch wieder und wieder von den .380-ACP-Geschossen der Makarow in die Brust, den Bauch und die Beine getroffen.
    Georgij wandte sich von der Tür ab und begann mit der Pistole in der Hand in Richtung Kontrollraum zu laufen.
    Zwei Gewehrschützen, die Safronow an der Eingangstür zurückgelassen hatte, hoben ihre Kalaschnikows, um dem sich am Boden krümmenden Mann den Rest zu geben. Gerade als sie schießen wollten, fiel ein menschlicher Körper durch ihre Visierlinie. Es war einer ihrer Kameraden auf dem Dach. Er schlug direkt vor ihnen auf den Stufen vor der Tür auf und lenkte ihre Augen in einem kritischen Moment von ihren Visieren ab. Beide Männer betrachteten ganz kurz die Leiche und richteten dann ihre Gewehre wieder auf den verletzten Hochstapler, der fünfundzwanzig Meter vor ihnen im Schnee lag.
    Eine Scharfschützenkugel traf den rechts stehenden Terroristen in den oberen Brustkorb und schleuderte ihn in die Eingangshalle des Kontrollzentrums zurück. Eine Viertelsekunde später traf das Geschoss eines zweiten Scharfschützen den anderen Mann in den Hals. Er drehte sich um die eigene Achse und fiel auf die Leiche seines Kameraden.
    Chavez zog sich auf das Flachdach hoch und rollte sich auf seine Knieschützer ab. Er hatte jetzt nicht die Zeit, sich nach irgendwelchen Verletzungen abzusuchen. Er hob seine Waffe und lief zur Treppe. Der von ihm und Clark entworfene Plan hatte eigentlich vorgesehen, dass er den Lüftungsschacht des Bunkergebäudes aufsprengen würde. Er war fast einen Meter breit und endete hier auf dem Dach. Von hier wäre er anschließend zu einem Auslass direkt über dem Kontrollraum hinuntergestiegen und in den Generatorraum geklettert. Dort hätte er dann den Hilfsgenerator abgestellt, der im Moment das ganze Gebäude mit Strom versorgte. Danach wäre ein Starten der Raketen natürlich nicht mehr möglich gewesen.
    Aber wie so viele Pläne in Ding Chavez’ Militär-und Geheimdienstlaufbahn war auch dieser Plan gescheitert. Jetzt musste er ganz allein zum Kontrollraum vordringen und das Beste hoffen.
    Zwanzig Rainbow-Soldaten waren aus einer Höhe von fünfzehnhundert Metern von einem riesigen Mi-26-Hubschrauber abgesprungen. Ihre Landezone war der rückwärtige Parkplatz des Kontrollzentrums. Ihr Sprung war so getimt, dass Chavez bereits die Wachen auf dem Dach ausgeschaltet haben würde. Die Zeitplanung war jedoch so eng, dass sie sich nicht sicher sein konnten, dass er das tatsächlich rechtzeitig schaffen würde. Aus diesem Grund hielten sie sich ihre MP-7 mit aufgeschraubten Schalldämpfern schon während des Sprungs so vor die Brust, dass sie noch auf dem Weg nach unten mögliche Zielpersonen bekämpfen konnten.
    Von den Springern, die mit starkem Wind und schlechter Sicht zu kämpfen hatten, landeten immerhin achtzehn genau in der Landezone. Das war ein respektables

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