Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
ein Stück zurück, sodass er von unten nicht mehr gesehen werden konnte. In den unteren Geschossen des Gebäudes war überall Gewehrfeuer zu hören. In seinem Ohrhörer empfing er die Funksprüche der Rainbow-Teams. Zwei der drei Teams befanden sich in dem Gang am anderen Ende des Kontrollzentrums, wurden dort jedoch von über einem Dutzend Terroristen aufgehalten, die sich in den Räumen links und rechts des Korridors verbarrikadiert hatten.
    Ding wusste, dass der Präsident des russischen Raumfahrtunternehmens – er hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht, sich den Namen dieses Scheißkerls zu merken – die Raketen ohne große Vorbereitungen starten konnte.
    Clarks Operationsbefehle an alle Teilnehmer der Mission waren in dieser Hinsicht unmissverständlich gewesen. Obwohl es in diesem Kontrollraum wohl ein Dutzend Ingenieure und Techniker gab, die an dieser Sache nicht freiwillig teilnahmen, stellten sie dennoch eine Gefahr da. Chavez und die Rainbow-Soldaten mussten davon ausgehen, dass diese Männer Raketen starten würden, die Millionen Menschen töten konnten. Vielleicht taten sie es unter Zwang, aber das machte am Ende keinen Unterschied.
    Chavez wusste, dass er jetzt die notwendigen Maßnahmen ergreifen musste.
    Aus diesem Grund hatte er auch sechs Splittergranaten dabei, was bei einer Mission, in der es Geiseln gab, recht ungewöhnlich war. Er hatte die ausdrückliche Erlaubnis, jeden im Kontrollraum zu töten, um zu verhindern, dass die Dnjepr-Raketen ihre acht Kilometer östlich liegenden Silos verließen.
    Aber jetzt traf er eine völlig andere Entscheidung. Er griff nicht nach diesen Granaten, sondern legte seine Maschinenpistole lautlos auf eine Treppenstufe, zog blitzschnell seinen Brustharnisch und seine Schutzweste aus und hakte sich sein Funkgerät an den Gürtel. Ohne Schutzausrüstung war er leichter, schneller und, wie er hoffte, leiser. Er zog seine Glock 19 aus dem Hüftholster und schraubte den langen Schalldämpfer auf deren Lauf.
    Die Pistole hatte er mit Fiocchi-Subsonic-9-mm-Patronen geladen. Er und Clark hatten diese Munition bereits zu ihren Rainbow-Zeiten entdeckt. Wenn man sie durch einen guten Schalldämpfer abfeuerte, war die Glock kaum noch zu hören.
    Clark hatte ja betont, dass die gesamte Operation von der Geschwindigkeit, dem Überraschungseffekt und der Durchschlagskraft ihrer Aktionen abhing. Ding wusste, dass er alle drei Faktoren in den nächsten sechzig Sekunden in überreichlichem Maße benötigen würde.
    Er hob seine Glock auf Augenhöhe und atmete einmal tief durch, um sich zu beruhigen.
    Dann schwang er seine Beine über das Geländer, drehte sich um hundertachtzig Grad und ließ sich zu den Männern am Fuß der Treppe hinunterfallen.
    »Fünfzehn Sekunden bis zum Start von 104!«, rief Maxim. Obwohl Safronow keine zwei Meter von ihm entfernt stand, konnte Georgij ihn wegen des lauten Feuergefechts draußen auf dem Gang kaum verstehen.
    Safronow ging zum zweiten Startschlüssel hinüber und legte die Hand darauf. Dann drehte er sich noch einmal um und ließ den Blick über die russischen Ingenieure und die beiden Eingänge des Kontrollraums schweifen. Rechts standen zwei Jamaat-Shariat-Kämpfer in der Tür zur Hintertreppe. Zwei weitere Männer standen im Treppenhaus, um die Zugänge zu den anderen Stockwerken zu überwachen.
    Auf der linken Seite lag die Tür zum Gang. Zwei Männer standen auf der Innenseite der Tür. Der Rest der Kämpfer opferte sich gerade draußen, um Safronow die Sekunden zu verschaffen, die er benötigte, um zumindest eine der beiden Atomraketen zu starten.
    »Allahu Akbar!«, rief Georgij jetzt seinen vier Glaubensbrüdern im Raum zu. Dann schaute er Maxim an. Der bestätigte ihm mit einem Nicken, dass das Öffnen der Siloabdeckungen vorbereitet war.
    Plötzlich hörte Georgij ein Ächzen und dann einen Schrei. Als er zum Treppenhaus hinüberschaute, sah er einen seiner Männer nach hinten fallen. Aus seinem Hinterkopf schoss eine Blutfontäne heraus. Der zweite Mann lag bereits auf dem Boden.
    Als die beiden Jamaat-Shariat-Kämpfer auf der anderen Seite des Raums dies bemerkten, richteten sie ihre Waffen auf die neue Bedrohung.
    Safronow drehte jetzt den Schlüssel um und streckte die Hand nach dem Startknopf aus, während er immer noch die Tür im Auge behielt. Blitzartig stürzte jetzt ein Mann in einem schwarzen Ganzkörperanzug durch die Tür und richtete seine lange schwarze Pistole sofort auf Georgij. Als Safronow auf den Knopf

Weitere Kostenlose Bücher