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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Insekten, Aasfressern und wilden Hunden gefunden und vertilgt werden würden, die im nächsten Frühjahr die Steppe bevölkern würden.
    Ein vierter Hubschrauber, ein Mi-17, landete vor dem Kontrollzentrum. John Clark stieg heraus und wurde von General Gummesson ins Innere geführt.
    »Wie hoch sind die Rainbow-Verluste?«, fragte Clark.
    »Wir haben fünf Tote und sieben Verwundete zu beklagen.«
    Scheiße, dachte John. Viel zu viele.
    Sie stiegen von der Eingangshalle in den ersten Stock hinauf. Auf dem Gang vor dem Kontrollraum waren noch die Reste des Gemetzels zu sehen, das vor Kurzem stattgefunden hatte. Vierzehn Dagestaner waren hier in dem vergeblichen Versuch gestorben, ihrem Anführer genug Zeit zu verschaffen, die Atomraketen doch noch starten zu können. Alles war voller Leichen, Leichenteilen, Blut und Waffenresten. Clark stieß bei jedem Schritt mit dem Stiefel an eine Patronenhülse oder ein leeres Gewehrmagazin.
    Im Kontrollraum selbst saß Chavez auf einem Stuhl in der Ecke. Er hatte sich bei seinem Sprung über das Treppengeländer den Knöchel verstaucht. In den kritischen Sekunden danach hatte er aufgrund seines hohen Adrenalinspiegels den Schmerz nicht einmal gespürt. Aber jetzt schwoll der Knöchel immer mehr an, und die Schmerzen wurden immer schlimmer. Trotzdem war er einigermaßen guter Laune. Die beiden Männer schüttelten sich die Hand, natürlich die linke, und umarmten sich. Ding zeigte dann auf einen Mann in Tarnuniform, der gerade von einem Rainbow-Sanitäter aus Irland versorgt wurde. Georgij Safronow war totenbleich und schweißüberströmt, aber er lebte ganz offensichtlich noch.
    Clark und Chavez standen im Kontrollraum, während die Startingenieure, die bis vor zehn Minuten noch Geiseln gewesen waren, alle Systeme herunterfuhren und neu einrichteten. Der irische Sanitäter verarztete immer noch den verletzten Terroristen, mit dem sich Clark bisher nicht näher befasst hatte.
    Plötzlich funkte jemand Clark über sein Headset an: »Delta-Team an Rainbow Sechs.«
    »Hier Rainbow Sechs. Kommen.«
    »Wir sind am Startplatz 104. Wir haben den Nutzlastcontainer geöffnet und uns zum Nuklearsprengkopf vorgearbeitet und die Zünder entfernt. Die Waffe ist jetzt gesichert und stellt keine Gefahr mehr dar.«
    »Sehr gut. Irgendwelche Verluste?«
    »Zwei Männer sind verwundet, aber nichts Ernstes. Acht feindliche Kämpfer wurden getötet.«
    »Verstanden. Gut gemacht.«
    Chavez schaute Clark an. Er hatte das Gespräch in seinem Headset mitgehört. »Er hat wohl wirklich nicht geblufft.«
    »Offensichtlich nicht. Eine ist gesichert, warten wir auf die zweite.«
    Eine volle Minute später kam eine zweite Übertragung über das Funknetz. »Zulu-Team an Rainbow Sechs.«
    »Hier Rainbow Sechs. Kommen.«
    Es meldete sich ein kanadischer Munitionsexperte. »Sir, wir haben das Nutzlastmodul aufgebrochen und den Nutzlastcontainer geöffnet.«
    »Verstanden. Wie lange brauchen Sie, um die Waffe zu entschärfen?«
    Es folgte eine längere Pause. »Ähm, Sir. Da ist keine Waffe.«
    »Was soll das heißen? Wollen Sie sagen, dass der Nutzlastcontainer in Silo 106 leer ist?«
    »Da gibt es schon eine Nutzlast, aber es ist bestimmt kein Atomsprengkopf. Auf dem Ding ist ein kleines Schildchen angebracht. Ich säubere es mal, damit man es lesen kann. Warten Sie … Oh, es ist sogar auf englisch. Also, laut der Aufschrift auf diesem Gerät glaube ich, dass es sich hier um einen S-1700-Schulbusmotor der Firma Wayne Industries aus dem Jahr 1984 handelt.«
    Im Kontrollraum schaute Clark Chavez an. In beiden stieg Panik auf.
    Ding stellte das Offensichtliche in einem atemlosen Flüstern fest: »Verdammte Scheiße. Wir haben eine Zwanzig-Kilotonnen-Atombombe verloren.«
    Clarks Kopf fuhr zu dem verletzten Mann auf dem Boden herum. Der Rainbow-Sanitäter kümmerte sich immer noch um ihn. Der Dagestaner hatte eine Schusswunde in der Brust, die nach Clarks Erfahrung mit anderen, die eine solche Verletzung erlitten hatten, äußerst schmerzhaft war. Außerdem hatte er ein zweites Loch im Oberarm. Georgij atmete flach, und sein Gesicht war schweißüberströmt. Er starrte zu dem älteren Mann hinauf, der über ihm stand.
    Der Amerikaner legte dem Sanitäter eine Hand auf die Schulter. »Ich brauche eine Minute.«
    »Es tut mir leid, Sir. Ich bin gerade dabei, ihn zu sedieren«, sagte der Ire, während er Safronows Unterarm mit einem Tupfer für eine Spritze bereit machte.
    »Nein, Sergeant, das tun Sie nicht.«
    Der

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