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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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In diesem Moment kam auch der Rest der Gruppe herein. Sie hatten das ganze Gepäck dabei, das sie vorhin eingeladen haben.«
    »Konntest du Rokki identifizieren?«
    »Klar doch. Es war der Typ mit dem Schirm. Er sprach französisch. Ein schlechtes Französisch, aber das ist ja das einzige, das ich kenne.«
    Sie fuhren nach Westen zur Avenue Pierre-1 er -de-Serbie hinüber. Clark schüttelte verwundert den Kopf. »Also ein URC-Kämpfer holt drei Typen und eine Menge Ausrüstung im Ghetto ab und bringt alles in eine Luxussuite im Four Seasons.«
    Chavez schüttelte ebenfalls den Kopf. »Eine solche Suite muss doch pro Nacht fünftausend Dollar kosten. Ich kann nicht glauben, dass der URC ausgerechnet hier absteigt, außer …«
    Clark nickte und ergänzte den Satz: »Außer es ist Teil einer Operation.«
    Chavez seufzte. »Diese Jungs planen einen Anschlag.«
    »Vielleicht schon morgen. Die konspirative Wohnung in Seine-Saint-Denis war nur der Bereitstellungsraum. Die eigentliche Aktion geht von hier aus. Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Ich wünschte nur, wir hätten eine Ahnung, was ihr Ziel sein könnte.«
    »Von hier aus können sie überall in Paris zuschlagen. Wir könnten sie einfach nur beobachten, bis sie tätig werden, aber das wäre viel zu riskant. Je nachdem, was in diesen Koffern und Taschen ist, könnte Hosni Rokki die unterschiedlichsten Anschläge planen. Vielleicht will er eine hochrangige Persönlichkeit ermorden, die im Four Seasons wohnt, oder er will die US-Botschaft mit MGs beschießen. Vielleicht will er aber auch Notre-Dame in die Luft jagen.«
    »Wir könnten den Franzosen einen Tipp geben.«
    »Ding, wenn wir wüssten, welches Ziel sie haben und wo dieses liegt, könnten wir die richtigen Leute alarmieren. Diese könnten dann die gefährdeten Personen in Sicherheit bringen oder zumindest die möglichen Anschlagsorte räumen lassen. Aber den Franzosen einfach erzählen, dass ein paar zwielichtige Gestalten in einer ganz bestimmten Suite abgestiegen sind? Nein … Das bringt nichts. Sie werden keinen Zwischenfall provozieren und die Rechte von niemand verletzen wollen. Deshalb werden sie nur ein paar vorsichtige Erkundigungen in diesem Hotel anstellen …«
    Ding spann diesen Gedankengang weiter. »In der Zwischenzeit rücken diese Bastarde mit ein paar Sprengschnüren und einer Menge Semtex aus und jagen den Eiffelturm samt allen, die ihn gerade besuchen, in die Luft.«
    »Genau. Die DCRI beschattet sie ja bereits. Wir müssen die Lage einfach so akzeptieren, wie sie ist.«
    »Und wenn wir sie selber hopsnehmen würden?«
    Clark dachte darüber nach. »Es stimmt, eine solche Gelegenheit bot sich uns seit dem Emir nicht mehr. Ryan meint zwar, dass Rokki selbst kein so großes Licht ist, aber wenn er im Auftrag von al-Qahtani handelt, weiß er bestimmt mehr über diesen als wir.«
    »Sollen wir ihn uns also schnappen?«
    »Das wäre großartig. Wir könnten seinen Anschlag vereiteln, die anderen Typen seiner Zelle töten und ihn selbst dann zu einem kleinen, netten Gespräch einladen …«
    Chavez nickte. »Ich mag die Idee. Aber es bleibt uns dazu nicht allzu viel Zeit.«
    »Eigentlich überhaupt keine. Ich rufe gleich an. Wir brauchen etwas Hilfe, wenn wir das durchziehen wollen.«
     

10
    J ack Ryan jr. hielt sich einen Eisbeutel ans Gesicht. Gerade hatte er einen Ellbogenstoß auf die Oberlippe abbekommen. James Bucks »Tut mir leid, alter Junge« verbesserte seine Stimmung in dem spartanischen Trainingsraum auch nicht unbedingt. Er wusste, dass dieser »zufällige« Stoß mit voller Absicht ausgeführt worden war.
    Buck führte gerade seine Einmannversion des Guter-Bulle-böser-Bulle-Spiels auf. Diese Strategie sollte Jack jr. ständig auf Trab halten. Jack selbst erkannte das. Und es funktionierte dennoch. In der einen Minute lobte Buck seinen Schützling über den grünen Klee, und in der nächsten ging er ihm von hinten an die Gurgel.
    Menschenskind, dachte Jack. Das ätzt wirklich. Aber er wusste auch, dass genau dieses Training seinem Kopf wie seinem Körper beibrachte, auf unvorhergesehene Bedrohungen richtig zu reagieren. Er war klug genug, um zu begreifen, dass er irgendwann später, wenn alle Prellungen geheilt sein würden, mit Dankbarkeit an James Buck und seine »gespaltene« Persönlichkeit zurückdenken würde.
    »Es gibt keinen fairen Kampf, mein Junge. Wenn einer der Kämpfer fair kämpft, wird der Kampf nicht lange dauern. Der üblere Bastard gewinnt immer.«
    Ryan merkte,

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