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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wie möglich die Treppe hinunter, ohne allzu viel Aufsehen zu erregen.
    »Wir sind unterwegs«, meldete Chavez.
     

14
    R yan war inzwischen ins Hôtel de Sers zurückgekehrt. Die fünf Terroristen waren offensichtlich vom Hotelmanager eingewiesen worden. Jetzt führte sie ein Angestellter durch eine Personaltür. Ryan ging zum Haupttreppenhaus hinüber. Er stieg in eher gemächlichem Tempo die Stufen empor, bis man ihn nach dem ersten Treppenabsatz von der Lobby aus nicht mehr sehen konnte. Danach begann er, in den dritten Stock hinaufzuhasten.
    Während des Aufstiegs sprach er in sein Headset: »John … soll ich die örtliche Polizei rufen?«
    Clarks Stimme klang, als ob er sich gerade in der Lobby des Four Seasons aufhalten würde. »Um ein Spezialeinsatzkommando kommen zu lassen, reicht die Zeit nicht. Normale Streifenpolizisten würden dagegen von diesen Terroristen einfach abgeschlachtet werden. Dabei könnten sogar unschuldige Hotelgäste zu Schaden kommen.«
    »Verstehe«, sagte Ryan, der gerade den zweiten Stock erreicht hatte.
    Im dritten Stock zog er seine Glock aus dem Hosenbund unter seinem Jackett, schraubte den Schalldämpfer auf den Pistolenlauf und öffnete dann die Tür, die vom Treppenhaus in den Etagenflur führte. Der Gang war nur schwach beleuchtet und viel enger, als er erwartet hatte. Er schaute nach, welche Nummer das nächstgelegene Zimmer hatte. 312.
    Scheiße.
    Er flüsterte in sein Mikrofon. »Ich stehe jetzt im Gang. Ich habe den Personalaufzug im Blick, der etwa dreißig Meter von mir entfernt ist. Das Zimmer der DCRI liegt direkt neben dem Aufzug. Bisher noch keine Anzeichen von den Tangos. Ich werde jetzt die DCRI -Leute alarmieren.«
    »Auf keinen Fall, Ryan«, sagte Clark. »Wenn du in diesem Gang überrumpelt wirst, stirbst du.«
    »Ich werde mich beeilen.«
    »Hör mir jetzt gut zu, Jack. Du wirst dich al-Qahtani und seinen Männern nicht entgegenstellen. Bleib, wo du bist.«
    Ryan antwortete nicht.
    »Ryan, bestätige meinen letzten Funkspruch.«
    »John, die Leute von der DCRI haben keine Waffen. Ich werde es nicht zulassen, dass al-Qahtani sie alle tötet.«
    Jetzt war Carusos Stimme zu hören. Nach den Geräuschen zu urteilen, war er in aller Eile auf dem Gehweg unterwegs. Er sprach mit leiser Stimme. »Hör auf Clark, Cousin. Die Chancen stehen fünf zu eins, dass das Ganze für dich schlecht ausgeht. Deine Glock wird sich wie eine Wasserpistole anfühlen, wenn diese Penner mit ihren Schnellfeuergewehren aus dem Aufzug stürzen. Bleib im Treppenhaus, und warte auf die Kavallerie.«
    Ryan zog sich zwar ins Treppenhaus zurück, aber seine Nasenflügel zitterten, als er sich zu seinem Einsatz bereitmachte. Er konnte nicht einfach so dastehen und zuschauen, wie direkt vor seinen Augen Menschen massakriert wurden.
    Am anderen Ende des langen Gangs erklang die Aufzugklingel.
    Im Zimmer 301 waren sechs Beamte der Direction Centrale du Renseignement Intérieur stationiert, die in zwei Teams aufgeteilt waren. Drei Mann fläzten sich auf den beiden Betten im Schlafzimmer, lasen die Morgenzeitung, tranken Kaffee und rauchten Zigaretten. Die drei anderen standen oder saßen um einen Tisch herum, den sie vor die offene Balkontür gerückt hatten. Die Entfernung zwischen ihm und dem Balkon betrug jedoch immer noch mindestens drei Meter. Auf dem Tisch standen zwei Laptops und eine Laser-3000-Abhöranlage, die auf ein Dreibeinstativ montiert war. Der Halbleiterlaserstrahl, der von einem schachtelähnlichen Gerät emittiert wurde, schoss durch eine kleine Öffnung in der Schiebeglastür des Balkons hindurch, überwand die freie Fläche zwischen den beiden Hotels und wurde vom Panoramafenster der Ecksuite des Four Seasons reflektiert, um danach zum DCRI -Zimmer im Hôtel de Sers zurückzukehren. Hier wurde der Strahl auf einen am Laser-3000-Gerät angebrachten Empfänger projiziert, der die Fluktuationen des Strahls interpretierte, die durch die Vibrationen des Fensters hervorgerufen wurden, und diese in erkennbare Sprache umwandelte.
    Trotzdem war diese Überwachungsoperation alles andere als perfekt. Da die Vorhänge des Zimmers von Omar 8 immer zugezogen waren, konnten sie nicht in die Suite hineinschauen und nur mit Unterbrechungen ganz schwache Stimmen auffangen . Allerdings bestätigte das Gerät, dass Omar 8 und seine Kumpane sich immer noch darin aufhielten. Sollten sie es einmal verlassen, würde das eine Dreimann-Team der DCRI in die Four-Seasons-Suite eindringen und dort

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