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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Fuß. In aller Eile warfen sie ihre Seile in die Tiefe und befestigten den Metallkarabiner an deren einen Ende an dem schweren Eisengeländer des Balkons.
    Genau in diesem Moment meldete sich Clark. Er sprach mit einer seltsam aufgekratzten und fröhlichen Stimme und mit einem unverkennbar britischen Akzent. »Ich wurde etwas aufgehalten, Liebling. Ich werde in einer Minute bei dir sein. Fang schon einmal ohne mich mit dem Frühstück an.«
    Die Männer auf dem Balkon wussten jetzt, dass sie allein handeln mussten. Clark steckte immer noch im Aufzug. Offensichtlich war er von Zivilisten umgeben. Sie hatten keine Zeit, auf ihn zu warten.
    Sie hielten ihre HK-Maschinenpistolen in der einen Hand und erfassten mit der anderen das Seil. Dann kletterten sie über das Balkongeländer. Zuletzt sahen sie noch, dass das englische Ehepaar inzwischen in seiner Panik aus dem Zimmer geflohen war.
    Dom und Domingo warfen sich einen kurzen Blick zu. Als Chavez nickte, lehnten sich beide nach hinten. Vier Stockwerke unter ihnen rollte der Verkehr unbeirrt über die Avenue Pierre-1 er -de-Serbie. Die beiden Amerikaner stießen sich mit beiden Füßen vom Balkon ab. Sie schwebten über eine Sekunde in der Luft, bevor sie sich auf den Balkon unter ihnen schwangen.
    Dort blendete sie zunächst die Sonne, die sich in den gläsernen Balkontürscheiben spiegelte. Dann sahen sie durch eine schmale Öffnung im Innern des Zimmers drei der sechs DCRI -Männer. Einer stand auf der anderen Seite der Glastür, keine zwei Meter von den Amerikanern entfernt. Er hielt eine Kaffeetasse und eine Zigarette in der Hand. Zwei weitere Geheimdienstbeamte saßen hinter einem Tisch in der Mitte des Zimmers. Das Schlaf-und das Badezimmer waren von Chavez’ und Carusos gegenwärtigem Standort aus nicht einsehbar. Hinter dem Tisch mit der Abhöreinrichtung führte ein schmaler Gang zur Zimmertür.
    Natürlich waren die drei Franzosen völlig geschockt, als sie die bewaffneten Männer auf ihrem Balkon bemerkten. Der Schock vergrößerte sich noch, als die beiden Amerikaner die Seile abwarfen und ihre Waffen in Anschlag brachten.
    Caruso und Chavez machten einen Ausfallschritt nach vorne und nahmen eine leicht geduckte Schussposition ein. Gerade als Chavez »Dégagez« – Macht Platz! – rief, brach direkt hinter den entsetzt dreinschauenden Franzosen ein nahöstlicher Terrorist mit der Schulter die Zimmertür auf.
     

15
    J ohn Clark war gezwungen gewesen, im zweiten Stock zwei chinesische Geschäftsleute mit physi scher Gewalt aus dem Aufzug zu drängen. Sie hatten ihn ignoriert, als er sie im Erdgeschoss bat, eine andere Kabine zu benutzen, sie hatten ihn wütend angeschrien, als er sie aufforderte , den Aufzug zu verlassen, und selbst als er sie mit seiner Pistole bedrohte, hatten sie ihn nur völlig verblüfft angesehen. Schließlich schob er sie blitzschnell aus der Kabine und drückte den Türschließknopf, um allein weiter nach oben fahren zu können.
    Jetzt kam er endlich im dritten Stock an. Er hatte den Schalldämpfer auf seine SIG-Pistole geschraubt, die er jetzt in Anschlag hielt. Er wusste, dass al-Qahtani und seine Männer inzwischen im Etagenflur sein mussten, wenn sie nicht sogar schon in das Zimmer 301 eingedrungen waren. Er wusste auch, dass seine eigene Ankunft auf dieser Etage im Voraus durch die Aufzugklingel und ein Blinklicht über der Aufzugtür angekündigt worden war.
    Das Ganze konnte man also nicht gerade als ein verdecktes gewaltsames Eindringen bezeichnen.
    Als sich die Türen öffneten, beugte er sich aus dem Aufzug heraus und schaute mit der Pistole auf Augenhöhe nach rechts. Sofort feuerte eine ungedämpfte vollautomatische Maschinenpistole eine Salve in die Aufzugkabine. John ließ sich flach auf deren Boden fallen und drückte nur ganz kurz mit der Spitze seines Schalldämpfers auf den Tür-offen-Knopf, um die Aufzugtür am Schließen zu hindern.
    Er hatte gerade noch sehen können, wie die Terroristen die Tür zum Zimmer 301 einschlugen. Sie benutzten Škorpion-Maschinenpistolen, eine kleine, handliche Waffe, die pro Minute achthundertfünfzig 7,65-mm-Geschosse abfeuern konnte. Nur ein Mann schaute in Clarks Richtung. Er hatte offensichtlich den Auftrag, jeden niederzumähen, der aus dem Aufzug treten wollte. John hatte den Überdruck der Überschallgeschosse gespürt, die sein Gesicht nur um Zentimeter verfehlt hatten. Jetzt steckte er im Aufzug fest.
    Eine weitere Salve durchschlug die Kabine, während er sein Gesicht

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