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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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deswegen ein ungefähres Bild der Lage machen. Zuletzt hatte er mitbekommen, dass sie alle Terroristen ausgeschaltet hatten. Er wartete darauf, dass Clark ihm jeden Moment den Auftrag erteilen würde, den Minivan zu holen.
    Die nächste Funkmeldung kam jedoch nicht von Clark, sondern von Driscoll. »Sam für Ryan, hörst du mich?«
    »Ich höre dich.«
    »Ich bin im Van.«
    »Okay, ich komme raus.«
    »Hör zu! Der schwarze Mercedes Sprinter steht jetzt vor dem Hotel. Der Fahrer läuft gerade zum Eingang, als ob er etwas ganz Dringendes zu erledigen hätte.«
    Jack schaute in die Lobby hinunter. Nichts. Auch das Treppenhaus war leer, kein Gast lief mehr an ihm vorbei nach unten. Er stieg in den ersten Stock hinauf und beobachtete von dort aus den Treppenabsatz, den er gerade verlassen hatte. Er zog seine Glock aus dem Holster, verbarg sie jedoch zwischen seiner rechten Hüfte und der Wand.
    Jetzt ertönte Clarks Stimme in seinem Ohrhörer: »Jack, dieser Kerl gehört dir.«
    »Verstanden.« Er machte sich bereit, den Mann auf der Treppe abzufangen. Dann schoss ihm jedoch ein Gedanke durch den Kopf. Was, wenn der Typ schnurstracks zum Gästeaufzug in der Lobby läuft? Oder in den Personalbereich, um dort den Personalaufzug zu nehmen? Scheiße. Jack würde ihn verpassen, und der Tango könnte seine Teamkollegen im dritten Stock überfallen, ohne dass diese darauf gefasst waren.
    Jack lief in aller Eile wieder hinunter in die Lobby, um sich einen Überblick zu verschaffen.
    Kurz bevor er das Erdgeschoss erreichte, kam ihm von unten ein großer bärtiger Mann entgegen, der dermaßen in Eile war, dass er voll in Ryan hineinrannte. Beide Männer verloren das Gleichgewicht. Beim Fallen spürte Jack, wie sich ihm der Pistolengriff in der Hand des Bärtigen in die Rippen bohrte, während ihm seine eigene Waffe aus den Fingern glitt.
    Zusammen purzelten die beiden Männer die untersten Treppenstufen hinunter und rollten in die Lobby hinaus.
    Ryan erkannte jetzt, dass der andere Mann der Fahrer von al-Qahtanis Mercedes Sprinter war. Am Ende ihres gemeinsamen Sturzes landete der Terrorist auf Jack. Als er ausholte, um dem Amerikaner ins Gesicht zu schlagen, stieß ihm Ryan mit aller Macht seine Handfläche gegen das Kinn und schob ihn dann von sich herunter.
    Ryan wollte gerade zu seiner Pistole, die ein ganzes Stück über den glatten Marmorboden geschlittert war, als al-Qahtanis Fahrer sich blitzschnell auf die Knie rollte, den Dreipunktstand, die aggressive Startposition der amerikanischen Footballspieler, einnahm und sich auf Ryan stürzte. Dieser konnte ihm nicht mehr ausweichen. Er ließ sich rückwärts zu Boden fallen, packte seinen Angreifer am Jackett und zog ihn zu sich herunter.
    Der kräftige Araber rollte sich jedoch sofort wieder auf die Knie und startete einen neuen Angriff. Dieses Mal sprang Jack jedoch rechtzeitig auf die Füße, trat einen Schritt beiseite und schlug dem Fahrer seine rechte Handfläche mit voller Wucht an den Kopf.
    Der URC-Terrorist fiel zu Boden. Der Schlag gegen seinen Schädel hatte ihn benommen gemacht.
    Jetzt war Jack im Vorteil. Er sprang dem Mann auf den Rücken, packte ihn an den Haaren und schlug seinen Kopf mit aller Kraft auf die Marmorfliesen, einmal, zweimal … Beim dritten Mal waren die Halsmuskeln des Terroristen völlig erschlafft, sodass der Schädel beim ungebremsten Aufprall hörbar brach. Das unheimliche Geräusch hallte in der leeren Lobby wider.
    Ryan zögerte einen Moment und versuchte vergeblich, wieder zu Atem zu kommen. Immer noch am Rande der Hyperventilation stieg er von dem toten Terroristen herunter und hob seine Pistole vom Boden auf. Er steckte sie sich wieder ins Holster und überprüfte seinen Ohrhörer. Erstaunlicherweise war er immer noch an seinem Platz.
    »Hier ist Ryan. Der Tango ist ausgeschaltet.«
    »Verstanden. Bist du okay?« Es war Clark.
    Ryan nickte sich selbst zu, hielt eine Sekunde die Luft an, um wieder normal atmen zu können, und sagte: »Ich hole den Van. Ich bin in zwei Minuten da.«
    Als er zum Ausgang hinüberging, stürmten plötzlich einige uniformierte Polizisten mit gezogenen Pistolen ins Hotel. Jack trat zur Seite, hob die Hände und kauerte sich dann wie ein entsetzter, in Panik geratener Tourist nieder. Draußen standen neben dem schwarzen Mercedes Sprinter mehrere Streifenwagen. Die Fahrzeuge waren leer, ihre Besatzungen waren gerade auf dem Weg zum Treppenhaus an ihm vorbeigeeilt. Ryan rannte vors Hotel und sprach in sein

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