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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Rockwell-Sabreliner-Jets ihre Maschine auf den Start vor.
    »Ganz sicher weiß ich es erst morgen, aber ich glaube, wir können die Operation Saker schon bald beginnen. Ja. Bereite alle darauf vor, dass es jederzeit losgehen kann. Ich werde nach Rawalpindi kommen und das Komitee persönlich über alles informieren, wenn ich meine Vorbereitungen abgeschlossen habe.« Er hörte dem anderen Mann wieder eine Zeit lang zu und sagte dann: »Noch etwas. Letzten Monat habe ich mich in Grosny mit vier Tschetschenen getroffen. Ich möchte, dass du einen Plan entwirfst, diese vier Männer schnell und geräuschlos zu eliminieren. Einer von ihnen redet zu viel. In diesem Fall bin ich sogar froh, dass er es gemacht hat, aber er sollte auf keinen Fall auch noch mit anderen darüber sprechen können. Ich möchte, dass man sie alle aus dem Weg räumt, damit wir dieses Leck schließen, bevor das gesamte Wasser durch den Damm strömt.«
    Rehan nickte seinem Stellvertreter zu, und der beendete die Verbindung.
    »Ist das zu schön, um wahr zu sein?«, wollte Rehan von Khan wissen.
    »Allah ist voller Güte, General.«
    Brigadegeneral Riaz Rehan lächelte und wies seinen Hubschrauberpiloten an, schneller zu fliegen, da er keine Zeit zu vergeuden hatte.
    Wenn die Umfragen in Amerika stimmten, würde Jack Ryan schon bald Präsident der Vereinigten Staaten sein. Wenn Ryan wieder im Weißen Haus saß, würde die Operation Saker jedoch keine Erfolgschance mehr haben.
     

27
    D er stellvertretende CIA-Direktor Charles Sumner Alden saß im Fond eines Lincoln Town Car, der gerade durch das Tor von Paul Laskas Anwesen in Newport, Rhode Island, fuhr. Alden trug einen Abendanzug, weil er zum Dinner eingeladen war. Er hoffte jedoch, an diesem Abend auch etwas Geschäftliches besprechen zu können.
    Er war bereits bei mehreren Gelegenheiten in Laskas Rhode-Island-Residenz gewesen, und zwar anlässlich der reizenden Gartenhochzeit eines demokratischen Kongressabgeordneten, einer Spendenwerbeveranstaltung für Ed Kealty, als dieser gegen Robby Jackson kandidierte, einiger Grill-und Poolpartys sowie einer Weihnachtssoiree vor ein paar Jahren. Als ihn Laska telefonisch zum Dinner einlud, hatte er ihm jedoch klargemacht, dass nur sie beide anwesend sein würden.
    Dies war selbst für einen politischen Insider wie Charles Sumner Alden eine große Sache.
    Alden nahm an – nein, er wusste –, dass Laska ihm einen Posten in einer seiner Denkfabriken anbieten würde, für den äußerst wahrscheinlichen Fall, dass die Kealty-Regierung am 20. Januar nächsten Jahres zu bestehen aufhören würde.
    Der Lincoln parkte auf einem Stellplatz neben dem Haus, von wo aus man weit auf das Meer hinausblicken konnte. Um die Grundstücksgrenzen herum patrouillierten ständig bewaffnete Wachleute, und jeder Zentimeter des Anwesens war durch Kameras, Bewegungsmelder und eine ausgeklügelte Beleuchtung gesichert. Auch Aldens Fahrer und Leibwächter waren natürlich bewaffnet, aber niemand erwartete, dass dem stellvertretenden CIA-Direktor hier etwas Schlimmeres zustoßen könnte, als sich an einer zu heißen Hummercremesuppe den Gaumen zu verbrennen.
    Zuerst nahmen Alden und Laska in der Bibliothek einige Drinks zu sich, danach dinierten sie auf einer verglasten Terrasse, die sie vor der kalten Abendluft schützte, jedoch immer noch einen großartigen Blick über die vom Mond beschienene Sheep-Point-Bucht bot. Das Gespräch drehte sich dabei nur um Finanzen, Politik und soziale Fragen. Alden wusste genug über Laska, um in seinem Haus kein lockeres Geplauder zu erwarten.
    Nach dem Essen begaben sie sich einen Moment an die frische Luft, nippten an einem Cognac und redeten über Ereignisse in Ungarn, Russland, der Türkei und Lettland. Alden hatte das Gefühl, sein Gegenüber wolle sein Wissen testen. Das machte ihm jedoch nichts aus. Es handelte sich ja um eine Art Einstellungsgespräch, wie er sich selbst immer wieder deutlich machte.
    Zurück in der Bibliothek, bewunderte Alden die einmalige Sammlung in Leder gebundener Bücher. Während sie sich einander gegenüber auf zwei antiken Ledersofas niederließen, lobte der CIA-Mann, der seinen Leitungsposten seinen politischen Verbindungen zu verdanken hatte, das großartige Haus seines Gastgebers über den grünen Klee. Laska zuckte nur mit den Achseln und erklärte seinem Gast, dass dies hier nur sein »Sommerhäuschen« sei. So nannte er es wenigstens in Gegenwart von Leuten, bei denen er seine Fassade als »Volksfreund«

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