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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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nervlichen Bereich, aber bisher ist das unbekannt gewesen.
    Nur einen Moment lang hatte er den Finger gespürt, aber auf dem EEG waren in diesem Zeitraum deutliche Abweichungen zu erkennen, wellenförmige Überlagerungen der normalen Tätigkeit, die noch am ehesten den Thetawellen des Gehirns ähnlich sahen.
    Es konnte gar nicht anders sein, als daß irgend etwas das Gehirn erregte und dann die Abstrahlung der Erregung auffing - letzteres ergab sich daraus, daß von Mal zu Mal die Körperreaktion gesunken war, der geheimnisvolle Sender und Empfänger mußte also aus den Reaktionen gelernt haben. Aber gerade das war unvorstellbar - nirgendwo in der Nähe gab es eine Einrichtung, die die Hirnströme abgenommen hätte, wenigstens bei Elber und den Zwillingen nicht, bei ihm hatte ja das EEG angezeigt, das wollte er noch gar nicht rechnen. Die Energie der Hirnströme war aber so gering, daß sie schon aus wenigen Zentimetern Abstand nicht mehr nachweisbar war. Und hier gab es ganz gewiß in hundert Meter Umkreis keinerlei technische Anlage mehr, die die Katastrophe überstanden hätte.
    Mochten die andern in der D-Schicht, im Satellitenparadoxon, in der geteilten Schwerkraft, in der synodischen Umlaufzeit ihre Sensation sehen - für ihn waren die bioökologischen Vorgänge auf dem Planeten und nun auch dieses letzte Ereignis die wirklichen Rätsel.
    Drei Monate standen der Expedition zur Verfügung, gerechnet vom Austritt aus dem zeitfreien Transit. Sie war jetzt, in der Mitte dieser Zeit, in ihre kritische Phase getreten. Was sie suchte, hatte sie nicht gefunden, und was sie gefunden hatte, hatte sie nicht gesucht. Es war sinnlos, am ursprünglichen Programm festzuhalten, und es schien im Augenblick sogar so, als sei jedes andere denkbare Programm ebenso sinnlos.
    Das etwa war die Quintessenz der Lagebeurteilung, mit der Kiliman die Beratung der Senioren einleitete. Er hatte diese Form der Beratung gewählt, um auch Hirosh dabeizuhaben, der an einer Chefberatung nicht teilgenommen hätte; und er hatte sie einberufen noch vor der Landung des Raumschiffs auf dem Planeten, weil auch zu entscheiden war, ob das Raumschiff überhaupt dort landen oder ob die Basis in das Raumschiff zurückkehren sollte. Er hatte diese Varianten nicht erwähnt, weil es nicht üblich war, Schlußfolgerungen vorwegzunehmen, aber er dachte doch, daß die anderen sie ebenso sähen wie er.
    Für- und Gegenrede gingen also über Funk hin und her, aber das Raumschiff war wenigstens schon so nahe, daß keine stundenlangen Pausen mehr dazwischentraten.
    „Wenn wir von den Lebensnotwendigkeiten ausgehen, den allereinfachsten Dingen wie Startfenstertermin und Treibstoff, dann sieht es so aus, daß die Basis mit ihrer Kapazität die Aufgabe nicht mehr allein lösen kann. Es gibt im wesentlichen drei Orte, an denen der Energieträger gewonnen werden kann: der Boden des Planeten oder seine Atmosphäre oder die D-Schicht. Überraschungen, ich meine Störungen, kann es überall geben. Am ergiebigsten ist die Wasservariante. Da wir außerdem noch den Transitteil des Raumschiffs durchsehen müssen, schlage ich vor, hier am Strand den Energieträger zu gewinnen, denn hier kennen wir außerdem die Störungen schon, und später im Orbit den Transitteil zu überholen.“
    Hirosh nickte, und Kiliman war auch dieser Ansicht. Atacama aber widersprach: „Mir scheint, daß die Störungen gerade auf dem Boden des Planeten am stärksten sind und daß man dort auch am ehesten neue, unbekannte Störungen erwarten kann. Mir erscheint diese Variante am gewagtesten.“
    „Mir scheint aber gerade...“, begann Woleg, doch Hirosh unterbrach ihn.
    „Das ist gar nicht so falsch, was Atacama gesagt hat.“ Während Woleg ihn vorwurfsvoll anstarrte, empfand Hirosh für den Bruchteil einer Sekunde ein kleines Vergnügen daran, nicht CE zu sagen, sondern den Namen. Aber er schob diese unangemessene Schadenfreude schnell beiseite und fuhr fort: „Mehr noch, ich halte es für zutreffend, kann es aber freilich auch nicht beweisen, daß das Risiko auf dem Planeten größer ist. Bevor wir aber daraus eine Schlußfolgerung ziehen, müssen wir doch erst mal wissen, was wir eigentlich wollen. Besteht unser Ziel ab heute nur darin, die Rückfahrt zu bewerkstelligen? Ein bißchen wenig, will mir scheinen. Sollten wir aber doch vielleicht die Absicht haben, etwas mehr Klarheit in die hiesigen Rätsel zu bringen, dann ist unser Platz freilich dort, wo am meisten passiert. Oder wo zu erwarten

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