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Zimmer Nr. 10

Titel: Zimmer Nr. 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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bedenken.
    »Und was bedeutet das?«, fragte Halders.
    »Ich weiß es nicht. Aber in erster Linie sprechen wir hier über sie.«
    »Du hast doch das Zimmer Nummer zehn ins Spiel gebracht«, sagte Halders.
    »Und du das Hotel«, sagte Aneta Djanali.
    »Wie ist er reingekommen?«, fragte Winter, und alle drehten sich zu ihm um. »Elisabeths Mörder. Er muss mehrmals durch das Hotel ›Odin‹ gegangen sein. Wie ist er hineingekommen, ohne dass ihn jemand bemerkt hat?«
    »Vielleicht hat ihn ja jemand bemerkt«, sagte Bergenhem.
    »Wir haben noch nicht alle verhört.«
    »Verkleidet«, schlug Halders vor.
    »Als was?«, fragte Bergenhem.
    Halders zuckte mit den Schultern. »Was spielt das für eine Rolle.«
    »Jemand war es jedenfalls«, sagte Aneta Djanali. »Das muss uns reichen.«
    »Der Langmantel?«
    »Passt auf alle Fälle besser in den Oktober«, sagte Ringmar, »verglichen mit August.«
    »Jetzt ist es November«, sagte Aneta Djanali.
    »Die Frage ist doch, wie er hineingekommen ist«, wiederholte Bergenhem.
    »Sie ist in dem Raum ermordet worden«, sagte Ringmar.
    »Das wissen wir mit Sicherheit.«
    »Wie konnte er sich dort mit ihr verabreden?«, fragte Bergenhem. »Warum hat sie sich darauf eingelassen?«
    »Vielleicht wollte sie da gar nicht hin«, sagte Ringmar.
    »Vielleicht hat er sie getragen, sie dahin bugsiert.«
    »Dann hatten sie ein Rendezvous im Treppenhaus?«
    Halders warf einen Blick in die Runde. »Wenn das so ist, wird ja einiges klar.«
    »Dein Sarkasmus ist wirklich sehr produktiv, Fredrik«, sagte Aneta Djanali.
    »Rendezvous«, sagte Winter. »Weißt du eigentlich, was das Wort bedeutet, Fredrik?«
    »Ja, wieso … Es bedeutet Treffen. Vereinbartes Treffen.«
    »Ja«, sagte Winter. »Häufig unter Liebenden vereinbart.«
    Einige Sekunden blieb es still um den Tisch.
    »Sie ist ins Hotel gegangen, um ihren Liebhaber zu treffen?«, fragte Aneta Djanali.
    »Das wäre ein Gedanke«, sagte Ringmar.
    »Sie ist gut vierundzwanzig Stunden verschwunden gewesen«, sagte Halders. »Wo war sie die ganze Zeit? Wenn sie einen Liebhaber hatte, doch wohl bei ihm. Wir konnten sie nicht finden. Vermutlich hat sie sich nicht auf der Straße herumgetrieben. Sie muss woanders gewesen sein.«
    »Vielleicht in dieser Kammer«, sagte Bergenhem.
    »Ohne entdeckt zu werden?«, fragte Halders.
    Bergenhem zuckte mit den Schultern.
    »Nein«, sagte Ringmar. »Wir haben den Arbeitsablauf der Putzfrauen überprüft. Sie kommen und gehen recht häufig, mehrmals am Tag.«
    »Falls sie nicht jemand gebeten hat, sich fern zu halten.«
    Halders hob die Hand und rieb den Daumen an Zeige- und Mittelfinger. »Vielleicht wegen eines Stelldicheins.«
    Winter nickte.
    »Wir müssen uns sowieso noch mal mit den beiden unterhalten, die die Kammer benutzen. Das Treppenhaus ist ihr Territorium. Vielleicht können sie sich jetzt an mehr erinnern.«
    »Apropos Territorium«, sagte Aneta Djanali. »Wir haben mit der Hotelfrage angefangen. Also: Warum im Hotel?«
    »Genau«, sagte Halders.
    Plötzlich schauten alle Winter an, als hätte er die Antwort parat.
    Glaubt ihr, ich hab mir darüber nicht den Kopf zerbrochen, dachte er. Es muss ein Sinn dahinter stecken. »Es steckt ein Sinn dahinter«, sagte er.
    »Dann brauchst du uns nur noch zu sagen, welcher«, warf Halders ein.
    »Gebt mir noch ein paar Tage«, sagte Winter.
    »Du hast einen Monat«, sagte Ringmar.
    Winters Dienstbefreiung war kein Geheimnis mehr. Halders hatte allmählich angefangen, an der Leitung der Ermittlungen teilzuhaben. Damit würde er weitermachen, bis der Fall eine Sache für den Staatsanwalt wurde. Aber dafür mussten sie einen Tatverdächtigen haben. Winter wollte gern einen Tatverdächtigen präsentieren können, bevor er sich ins Flugzeug setzte. Er wollte nicht von Nueva Andalucía weiter übers Handy die Ermittlungen leiten.
    »Hat jemand von all denen, die wir verhört haben, im Hotel gearbeitet?«, fragte Aneta Djanali. »Ich meine, nicht gerade in diesen Hotels, sondern ganz allgemein im Hotel.«
    »Nicht, soweit wir wissen.«
    »Vielleicht wissen wir nicht genug.«
    »Die Freier und die Sozis im ›Revy‹«, sagte Halders, als wären beide Kategorien vom selben Schrot und Korn. »Haben wir die schon abgefrühstückt?«
    »Natürlich nicht«, sagte Ringmar. »Du weißt doch, wie lange so was dauern kann.«
    Halders sah aus, als wollte er etwas erwidern, vermutlich etwas Säuerliches, vermutlich über Politiker, aber er ließ es.
    »Die Verbindung«,

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