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Zimmer Nr. 10

Titel: Zimmer Nr. 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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bestätigte Bengtsson.
    »Also ist es kein Zufall«, sagte Ringmar.
    »Dann kennt er die Örtlichkeit besser als ich«, meinte Bengtsson.
    »Ist das möglich?«, fragte Ringmar.
    »Nein.«
    »Er könnte die Halle und die Schließfächer vorher genau studiert haben«, sagte Halders.
    »Oder es handelt sich um einen ehemaligen Angestellten«, sagte Ringmar, »der weiß, wo die Kameras angebracht sind.«
    »Nein«, sagte Bengtsson, »das weiß niemand außer mir und einigen alten Hasen. Keiner von denen hat so einen Rücken.«
    Er sah Ringmar an. »Und ich auch nicht.«
    »Er könnte auch auf anderen Videofilmen herumgeistern und die Ecken inspizieren«, sagte Winter.
    »Das ist wahrscheinlich alles gelöscht«, wandte Halders ein.
    »Vielleicht wurde alles von langer Hand geplant«, sagte Ringmar. »Womöglich war er schon vor Monaten hier.«
    Winter antwortete nicht.
    Die Gestalt verschwand vom Bildschirm.
    »Er hat nicht die Treppe benutzt!«, rief Winter.
    »Die Geheimkamera.« Ringmar nickte.
    »Was meint ihr?«, fragte Halders.
    »Hätte er die Treppe genommen, hätten wir sein Gesicht im Bild«, erklärte Ringmar.
    »Seht mal, das Licht unten an der Treppe!«, sagte Winter. Er ließ das Band noch einmal laufen. Es war, als würde für einige Sekunden Licht angeknipst.
    »Er ist mit dem Lift gefahren«, sagte Winter.
    »Gibt es da drin keine Kamera?«, fragte Halders.
    »Nein«, antwortete Bengtsson, »aber davor.«
    »Nicht soweit wir die Bänder gesehen haben«, sagte Ringmar.
    »Die muss funktionieren«, sagte Bengtsson. »Die hat vorher auch funktioniert.«
    »Überprüfen Sie so was nicht?«, fragte Halders.
    »Natürlich.«
    »Dann los«, sagte Halders.
    Sie fanden die Sequenz. Aber darauf war nur ein Stück vom Mantel zu sehen, der von der Fahrstuhltür verdeckt wurde.
    »Er muss die Wand raufgeklettert sein«, sagte Bengtsson.
    »Ist das derselbe Mantel?«, sagte Ringmar.
    »Ja.« Winter drehte sich zu Bengtsson um. »Wie oft wird hier unten geputzt?«
    »Wie bitte?«
    »Wie oft wird hier der Fußboden gesäubert?«
    Winter musterte ein Stück vom Boden, die glatten Steinplatten, die ebenfalls grün schimmerten.
    »Dafür bin ich nicht zuständig«, antwortete Bengtsson. »Da muss ich Helén fragen.« Er ging ins Büro und kehrte eine halbe Minute später zurück. »Mindestens vier Mal am Tag, sagt sie.«
    »Mist«, sagte Winter, »aber wir versuchen es trotzdem.«
    Dann wandte er sich zu Bergenhem um. Bergenhem hatte den Feuermelder über dem Fahrstuhl kontrolliert. »Sorg dafür, dass um das Schließfach herum abgesperrt wird. Und ruf Öberg her«, ordnete Winter an.
    »Was zum Teufel soll diese Hand BEDEUTEN?«, sagte Halders. »Die hat doch eine Bedeutung, oder? Er will uns etwas mitteilen. Er wusste, dass wir diesen Gipsscheiß früher oder später finden würden.«
    »Er wusste aber nicht, wann«, sagte Winter.
    »Okay, vielleicht hat er geglaubt, wir würden sie später finden, er konnte nicht wissen, wie clever wir sind oder wie blöd, aber er hat es gewusst, und er kannte sich aus mit den Überwachungskameras. Trotzdem hat er das Risiko auf sich genommen, die … Botschaft zu hinterlassen.«
    »Vielleicht ist es gar keine Botschaft«, sagte Ringmar.
    »Was ist es dann?«, fragte Halders.
    »Genau das, wonach es aussieht. Jemand bewahrt einen Gegenstand auf. Verwahrt ihn im Schließfach.«
    »Im selben Fach, dem er Paula Neys Koffer entnommen hat?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Winter. »Wir wissen nicht, ob sie ihn überhaupt hier deponiert hat. Wir wissen nicht mal, ob er für diesen Fall relevant ist. Sie kann ihn verschenkt, verkauft oder ganz woanders verwahrt haben.«
    »Wir müssen uns die Bänder noch einmal vornehmen«, sagte Halders, »die Szenen, in denen das Schließfach Nummer hundertzehn die Hauptrolle spielt.«
    Winter nickte. »Und überprüft, wer vorgestern kurz nach Mitternacht hier war.« Er sah Bengtsson fragend an. »Waren Sie hier?«
    »Ja, im Büro.« Bengtsson warf einen Blick in die Runde und dann auf die geschlossene Tür, als würde ihm erst jetzt bewusst, dass er sich nur wenige Meter von einem möglichen Mörder entfernt befunden hatte. »Wir schließen um halb eins«, fuhr er fort, »und öffnen wieder um fünf Uhr morgens.«
    »Waren da Leute unterwegs?«, fragte Halders.
    »Wann?«
    »Um halb eins, gegen Mitternacht.«
    »Mindestens einer.« Bengtsson deutete auf den flimmernden Monitor.
    »Sind Ihnen noch mehr begegnet?«
    »Jaa … einige waren schon da

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