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Zirkus zur dreizehnten Stunde

Zirkus zur dreizehnten Stunde

Titel: Zirkus zur dreizehnten Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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Ruck.
    „Wir sind hier um die Menschen zu beschützen“, hallte es in ihrem Kopf wider. „Hin und wieder werden wir sie auf den rechten Weg geleiten müssen“, die Stimme war stark, aber alt, so alt wie selten eine Stimme wurde. „Daher ist es unser Ziel, die Dämonen und Nachtalben, die Untiere und Monster von ihnen fernzuhalten. Eine Verbindung zwischen einem dieser Geschöpfe und einem Menschen ist indiskutabel“
    Ein Keuchen rang sich aus Antigones Seele. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Das kann nicht euer Ernst sein!“ Antigones Stimme hatte durch den Raum gehallt. „Ihr könnt doch keine Kinder töten. Niemand weiß, ob sie wirklich böse werden.“
    „Unsere Aufgaben sind klar, jeder wird sich daran halten“, die Stimme war unnachgiebig. „Vor allem du, Antigone! Oder willst du die Menschen nicht schützen?“
    „Können wir nicht alles schützen?“, ihre Stimme war leise, fast nur ein Hauchen. „Diese Wesen fühlen, leiden und lieben genauso wie die Menschen, genauso wie wir, sie –“
    „Wir fühlen nicht!“, donnerte die Stimme. „Gefühle sind Ausdruck einer unausgebildeten Spezies. Sie verwirren ein ordentliches Gleichgewicht. Die Menschen sind jung. Sie müssen noch lernen. Daher fühlen sie, und es ist unsere Aufgabe sie vor den Einflüsterungen der dunklen Wesen zu schützen. Jedes von ihnen ist verkommen in seiner Seele. Einer Seele, die sich von Empfindungen leiten ließ und sich selbst in den Abgrund aus Verlangen und Gier stürzte.“
    „Aber …“
    „Keine Widerrede“, ein Stab wurde laut auf den Boden gestoßen.
    Antigone zitterte. Es war so lange her und doch krallte sich diese Erinnerung in ihrem Bewusstsein fest, ließ einfach nicht mehr los. Ein Schluchzen schüttelte sie und ihre Hände stützten sich schwer auf die Tischplatte. Sie musste es endlich überwinden. Sie musste loslassen.
    Der Raum drehte sich. Die Wände verschwammen …
    ***
    Der Rauch stieg langsam an die Decke. Ließ alles schwer und träge wirken. Die Leiber, die sich räkelten, der Atem, der ausgestoßen wurde. Dunst, alles war voll davon und die Leute berauscht.
    Der Vampir ließ den Blick schweifen. Eine der Frauen streckte sich ihm entgegen, immer weiter an ihm hinauf, um an seinen Mund zu gelangen. Um das gläserne Rohr zu ergattern, das er gerade wieder herauszog. Ihre Finger griffen danach, versuchten, es für sich zu gewinnen. Er packte sie. Sein Blick bohrte sich in ihren, wie eine Axt in einen Baum. Sie keuchte, wollte sich losreißen. Doch ihr fehlte die Kraft und kurz darauf auch der Wille. Es fehlte ihnen immer die Entschlossenheit. Ein abfälliger Laut erklang in seinen Gedanken.
    „Gib … mir …“, flüstert sie und sah ihn bettelnd an. Sie versuchte, ihre Brust zu heben, sie in sein Blickfeld zu bringen. Er reagierte nicht.
    „Du willst … was?“, zischte er herausfordernd.
    „Opium …“, seufzte sie, schien die anderen um sich herum nicht wahrzunehmen. Glaubte wahrscheinlich, dass sie nur das Bewusstsein verloren hatten oder bereits eingeschlafen waren.
    „Aber zuvor …“, er brachte seine Lippen ganz nah an ihr Ohr, „… will ich etwas von dir.“
    Ein betrunkenes Keuchen erklang und das Lächeln zog ihre Mundwinkel nach oben. „Alles …“, meinte sie nur und kroch weiter. Bewegte sich wie eine Schlange. Nun, vielleicht auch nur wie ein Regenwurm, dem das Wasser fehlte. Er hob eine Augenbraue, gab sich nicht einmal Mühe den angewiderten Blick zu verstecken. In einer solchen Situation musste man nichts verbergen. Nicht seine Gedanken, nicht sein Wesen, nicht einmal sein Vorhaben. Seine Zunge berührte die scharfen Eckzähne in seinem Mund. Mit einer schnellen Bewegung setzte er sie ruckartig auf.
    Sie begann grinsend, die Reste ihres Oberteiles abzustreifen. Den Blick immer noch auf das kleine Glasröhrchen gehalten, das den verlockenden Dampf enthielt.
    Wie armselig, zuckte es durch seinen Kopf. Blind, taub, von Gier erfüllt.
    Es interessierte ihn zwar nicht, doch er wartete, bis sie ihre Show abgezogen hatte, bewegte sich nicht. Sie legte alles ab, ließ sich auf alle viere fallen und rieb ihren Körper an dem seinen. Immer weiter von unten, bis hinauf zu seiner Brust.
    „Alles?“, griff er das Thema wieder auf.
    „Alles!“, keuchte sie. Ihr Körper war mit Schweiß bedeckt. Sie roch nach Drogen und Sünde. Ihr Atem war wie eine Kloake aus Sodom und Gomorrha.
    „Gut“, flüsterte er und mit einer schnellen Bewegung packte er sie am Hals.
    Sie würgte,

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