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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas F. Monteleone
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wel­chem Grund es über­haupt zu die­sem Vor­fall ge­kom­men war. Dar­über hin­aus zeig­te er sich un­wis­send, was die Grö­ße der Ei­sen­fel­der oder die ver­wir­ren­de An­zahl von Trüm­mer­schich­ten an­ging, von der man auf ei­ne Viel­zahl von Krie­gen im Ver­lauf der Jahr­tau­sen­de schlie­ßen konn­te.
    Va­ri­an und Stoor ver­lo­ren die Ge­duld mit dem Ho­mo­log, der je­de Fra­ge mit ei­ner Läs­sig­keit von sich wies, die so­wohl zun­gen­fer­tig als auch un­ver­schämt war.
    „Ganz si­cher wird es hier doch so et­was wie ei­ne Bi­blio­thek ge­ben“, sag­te Va­ri­an. „Einen Ort, den die Leu­te auf­ge­sucht ha­ben, wenn sie et­was in Er­fah­rung brin­gen woll­ten …“
    „Na­tür­lich“, sag­te der Ho­mo­log. „Es gibt ein Da­ten­spei­che­rungs-Zen­trum, und im ge­sam­ten Kom­plex be­fin­den sich vie­le Ab­ru­fungs-Ter­mi­nals. Man be­nutzt die­se ganz ein­fach, in­dem man die Fra­ge ein­tippt oder über den Vo­kal-Re­gis­tra­tor ein­gibt.“
    „Sind die­se Ge­rä­te denn nicht mit der Haupt­ab­tei­lung der Ma­schi­ne ver­bun­den?“ frag­te Stoor. „Sind sie nicht al­le Tei­le des­sel­ben Sys­tems von … dir? Dem Wäch­ter?“
    „Doch, dem ist so.“
    „Dann brau­chen wir ja gar kei­nen Ter­mi­nal zu be­nut­zen“, sag­te Tes­sa. „Wir kön­nen ge­nau­so­gut ein­fach dich fra­gen.“
    „Auch das ist rich­tig.“
    „Aber du be­haup­test doch, daß du ei­ne gan­ze Men­ge von dem nicht weißt, was wir dich ge­fragt ha­ben“, sag­te Stoor. „Da­mit ist es ja völ­lig egal, ob wir die Ter­mi­nals be­fra­gen oder nicht … wir be­kom­men die glei­chen Ant­wor­ten wie von dir. “
    „Das ist eben­falls rich­tig“, gab der Ho­mo­log lä­chelnd zur Ant­wort.
    Ei­ne un­ge­müt­li­che Stil­le herrsch­te jetzt am Tisch. Al­le vier starr­ten den Ro­bo­ter an, der am an­de­ren En­de des Ti­sches stand. Er trug ei­ne un­ver­söhn­li­che Mie­ne, die sei­nem Ver­such Hohn sprach, sym­pa­thisch zu wir­ken. Das Ge­sicht des Ho­mo­logs trug nicht mehr die freund­li­chen, fast groß­vä­ter­li­chen Zü­ge. Es war das Ge­sicht ei­nes kal­ten, be­rech­nen­den We­sens, das mitt­ler­wei­le al­le Mas­ken ab­ge­legt hat­te, die sei­ne wah­re Na­tur ver­schlei­ern soll­ten.
    „Darf ich et­was an­de­res fra­gen?“ sag­te Va­ri­an.
    „Aber na­tür­lich – al­les, was du willst.“
    „Das be­zweifle ich“, sag­te Tes­sa.
    „War­te, Tes­sa“, sag­te Va­ri­an. „Nun hör mal zu: Als ich mit Kar­ta­phi­los ge­spro­chen ha­be, mein­te er, er su­che Leu­te, die ge­schickt ge­nug sei­en, die­sen Ort zu fin­den, um dem Wäch­ter ir­gend­wie zu hel­fen. Ist das rich­tig?“
    „Oh ja“, sag­te der Ro­bo­ter, „stimmt ganz ge­nau.“
    „Wie sol­len wir denn hel­fen? Was willst du von uns?“
    „Ei­ne gan­ze Men­ge, Va­ri­an Ha­mer. Und zu ge­eig­ne­ter Zeit wird man euch da­von in Kennt­nis set­zen. Al­le eu­re Fra­gen wer­den zu ge­eig­ne­ter Zeit be­ant­wor­tet wer­den.“
    „Du sprichst, als hät­test du für al­les einen fer­ti­gen Plan, einen Zeit­plan.“
    Der Ro­bo­ter nick­te lang­sam. „Das ist eben­falls rich­tig.“
    Va­ri­an schüt­tel­te den Kopf und ließ ei­ne Hand auf sei­ner Pis­to­le ru­hen. Das war nicht als Dro­hung ge­meint, son­dern le­dig­lich ei­ne un­be­wuß­te Ver­tei­di­gungs­maß­nah­me.
    „Dann er­klä­re mir bit­te et­was an­de­res“, sag­te Va­ri­an. „Du weißt mehr, als du uns sagst … des­sen bin ich mir ziem­lich si­cher. Aber warum han­delst du so?“
    „Das kann ich im Mo­ment nicht an­ders er­klä­ren, als wie­der­um dar­auf hin­zu­wei­sen, daß du recht hast. Kar­ta­phi­los ist ein äu­ßerst wei­ser Men­schen­ken­ner. Ich muß ihm mein Kom­pli­ment aus­spre­chen.“
    „Er ist hier?“ frag­te Stoor.
    „Im Mo­ment nicht, aber er ist hier­her – wie sagt man bei euch – vom ak­ti­ven Dienst zu­rück­be­or­dert wor­den? Ja, er wur­de zu­rück­ge­ru­fen und wird bald hier er­schei­nen.“
    „Mo­ment mal“, sag­te Stoor und hieb mit der Faust hef­tig auf den Tisch. „Va­ri­an hat recht. Bei Krell, hier geht ir­gend et­was vor sich, über das ich ger­ne Ge­nau­e­res wüß­te. Ir­gend et­was

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