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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas F. Monteleone
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nur, wir sind nicht recht­zei­tig ge­kom­men, um Ver­stär­kung zu brin­gen … äh, der Haupt­grund, wes­halb dein Bot­schaf­ter aus­ge­sandt wur­de. Ich neh­me aber an, du bist auch so halb­wegs zu­recht­ge­kom­men.“
    Der Ho­mo­log lä­chel­te dank­bar und nick­te. „Oh ja … die Zi­ta­del­le hat sich ganz gut ge­hal­ten, wie ihr selbst se­hen könnt …“
    „Ei­gent­lich“, sag­te Stoor, „ha­ben wir nicht all­zu­viel ge­se­hen. Nur einen Hau­fen lee­rer Wän­de. Nicht son­der­lich auf­re­gend, weißt du.“
    „Ihr wer­det noch ei­ne be­ein­dru­cken­de Füh­rung er­le­ben, das ver­spre­che ich euch. Und ich möch­te mein Be­dau­ern über den we­nig er­he­ben­den Ein­gang aus­drücken. Aber das war die ein­zi­ge Mög­lich­keit, eu­er Ge­fährt und eu­re Vor­rä­te, die ihr si­cher­lich mit euch führt, si­cher her­ein­zu­füh­ren.“
    „Stimmt, wir ha­ben wirk­lich ein paar Sa­chen an Bord, von de­nen wir un­gern Ab­schied ge­nom­men hät­ten. Dan­ke schön auch.“ Va­ri­an sprach ganz un­ge­zwun­gen. Er frag­te sich, ob der Wäch­ter die ver­steck­te An­spie­lung auf die Waf­fen her­aus­ge­hört hat­te, die Stoor und Raim of­fen tru­gen.
    „Ihr seid mehr als will­kom­men. Und wenn ihr mir jetzt bit­te fol­gen wollt, möch­te ich euch ger­ne eu­re Un­ter­künf­te zei­gen. Ich bin mir si­cher, daß ihr euch sol­che Stät­ten nicht habt träu­men las­sen.“
    Der Ho­mo­log wand­te sich um und steu­er­te auf einen Aus­gang zu, der zu ei­nem be­leuch­te­ten Kor­ri­dor führ­te. Die vier Ge­fähr­ten raff­ten ein paar per­sön­li­che Ge­gen­stän­de zu­sam­men – in­klu­si­ve der Waf­fen – und folg­ten nach. Sie wur­den ein kur­z­es Stück bis zu ei­ner wei­te­ren Rei­he von Tü­ren ge­führt, die sich beim Er­schei­nen des Ho­mo­logs zu klei­nen Kam­mern öff­ne­ten. Stoor zö­ger­te, dort ein­zu­tre­ten, bis der Ro­bo­ter ihm die Ar­beits­wei­se des Fahr­stuhls er­klär­te – ein weit­ver­brei­te­tes Be­för­de­rungs­mit­tel in den Ge­bäu­den der Ers­ten Zeit. Sol­cher­ma­ßen be­ru­higt, be­trat die Grup­pe die­se Vor­rich­tung und fuhr da­mit an un­ge­zähl­ten Eta­gen vor­bei nach oben.
    Als die Tü­ren sich wie­der öff­ne­ten, war selbst Stoor nicht auf den An­blick vor­be­rei­tet, der sie er­war­te­te. Sie be­tra­ten einen üp­pi­gen, tro­pi­schen Ort, einen leuch­tend grü­nen Re­gen­wald, einen Dschun­gel aus grü­nen Bäu­men und Pflan­zen. Die Luft war feucht­warm und roch schwer nach den ver­schie­de­nen Blü­ten­düf­ten, die die vor ih­nen lie­gen­den Gär­ten wie die durch­ein­an­der ge­ra­te­nen Far­ben auf der Pa­let­te ei­nes Ma­lers über­häuf­ten. Nir­gend­wo sonst auf der be­kann­ten Welt gab es einen der­art le­ben­di­gen, so von blü­hen­den grü­nen Pflan­zen strot­zen­den Ort. Der Kon­trast zu der rau­hen, ver­wüs­te­ten Welt, der sie auf ih­rer Rei­se be­geg­net wa­ren, war so groß, daß die Sin­ne der vier ei­ni­ge Zeit lang aus­setz­ten.
    „Ei­ner un­se­rer bo­ta­ni­schen Gär­ten“, sag­te der Ro­bo­ter. „Auf je­der Eta­ge be­fin­det sich min­des­tens ein sol­cher Gar­ten oder ein Ar­bo­re­um. Hier geht es wei­ter, bit­te.“
    Sie folg­ten dem Ro­bo­ter ei­ne leicht an­stei­gen­de, ein­ge­frie­de­te Ram­pe hin­auf, die manch­mal über und manch­mal mit­ten durch das all­ge­gen­wär­ti­ge Wachs­tum führ­te, das im wahrs­ten Sinn des Wor­tes den gan­zen Raum aus­füll­te. Zu­erst war es ih­nen gar nicht auf­ge­fal­len, aber dann be­merk­ten sie, daß selbst die Luft von Le­ben er­füllt war: Stän­dig summ­ten In­sek­ten, tschirp­ten Vö­gel und schlu­gen mit den Flü­geln, flö­te­ten schrill die Sing­vö­gel und schri­en die Op­fer des Dschun­gels krei­schend auf.
    „Die Zi­ta­del­le diente als Mit­tel­punkt der Stadt, die einst ih­re Au­ßen­mau­ern um­gab. Sie war ei­ne Ago­ra, ein Fo­rum und ein Markt­platz für den öko­no­mi­schen, in­tel­lek­tu­el­len und kul­tu­rel­len Aus­tausch.“ Der Ro­bo­ter er­gänz­te sei­ne Aus­füh­run­gen mit Ges­ten sei­ner Hän­de, wäh­rend er die Grup­pe durch die Gar­ten­an­la­ge führ­te. „Als der Krieg aus­brach,

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