Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas F. Monteleone
Vom Netzwerk:
im Mo­ment wuß­ten sie ein­fach noch nicht ge­nug, um das zu ve­ri­fi­zie­ren. Viel­leicht war auch al­les so ein­fach, wie Tes­sa es zu­erst ver­mu­tet hat­te: Der Wäch­ter lang­weil­te sich und be­nutz­te die Ge­fan­ge­nen als Spiel­zeug, um sich zu amü­sie­ren. Falls dies der Wahr­heit ent­sprach, dann ließ Stoor der Ge­dan­ke an die wei­te­re Zu­kunft frös­teln, und er ent­schied sich lie­ber da­für, die­se Vor­stel­lung nicht wei­ter aus­zu­spin­nen.
    Wäh­rend er so da­saß und sei­ne Pfei­fe rauch­te, über­mann­te ihn die Mü­dig­keit, und auch so et­was Ähn­li­ches wie Ver­zweif­lung stell­te sich ein. Er leg­te die Pfei­fe bei­sei­te und schlief so­fort ein. Im Traum fand er sich in ei­nem rie­si­gen La­by­rinth wie­der. Dort wur­de er an­ge­trie­ben, durch die puzz­le­ar­ti­gen Gän­ge sei­nen Weg zu fin­den. Wie­der ein­mal hat­te er ge­gen ein Un­tier zu kämp­fen, und er traf auf ei­ne schö­ne Frau, die ei­ne er­schre­cken­de Ähn­lich­keit mit Tes­sa auf­wies.
    Die Be­geg­nung ver­lief nicht son­der­lich amüsant.

 
Zehn
     
    Der nächs­te Mor­gen brach­te die Rück­kehr von Kar­ta­phi­los.
    Die vier Ge­fähr­ten hat­ten sich ge­ra­de im Spei­se­zim­mer ver­sam­melt und aßen dort, dumpf und schwei­gend. Je­der wuß­te, daß al­le wie­der von den Il­lu­sio­nen heim­ge­sucht wor­den wa­ren, aber bis­lang hat­te kei­ner den Mut auf­ge­bracht, mit den an­de­ren über sei­ne Alp­träu­me zu dis­ku­tie­ren.
    Die Vor­stel­lun­gen, die Stoor in der ver­gan­ge­nen Nacht ge­quält hat­ten, wa­ren in sei­nen Ge­dan­ken im­mer noch le­ben­dig. Im stil­len grü­bel­te er dar­über nach, als der groß­vä­ter­li­che Ho­mo­log das Zim­mer be­trat.
    „Gu­ten Mor­gen, mei­ne Freun­de“, sag­te der Au­to­mat.
    „Das wird sich erst noch zei­gen müs­sen“, sag­te Va­ri­an.
    „Was willst du denn jetzt schon wie­der? Uns die Le­vi­ten le­sen, weil du nicht mehr al­les ab­hö­ren kannst, was wir uns mit­tei­len?“ schnaub­te Stoor dem Wäch­ter ins Ge­sicht.
    Der Ho­mo­log lä­chel­te sanft. „Eu­re Lö­sung, mei­nem Über­wa­chungs­sys­tem zu ent­ge­hen, über­rascht mich nicht. Ei­gent­lich ha­be ich mich schon seit län­ge­rem ge­fragt, wann Ihr end­lich einen Weg fin­den wür­det, euch eu­re In­tim­sphä­re zu er­hal­ten.“
    „Das kann ich mir leb­haft vor­stel­len …“ sag­te Stoor. „Ver­schwin­de, Bur­sche, du verdirbst mir den Ap­pe­tit.“
    „Ganz wie du wünschst. Ich bin ei­gent­lich so­wie­so nur kurz hier vor­bei­ge­kom­men, um euch zu er­zäh­len, daß ein al­ter Freund von euch zu­rück­ge­kehrt ist. Ich dach­te, das wür­de euch viel­leicht in­ter­es­sie­ren.“
    „Wel­cher al­ter Freund?“ frag­te Stoor.
    „Ihr wer­det euch viel­leicht dar­an er­in­nern, daß ich euch da­von er­zähl­te, Kar­ta­phi­los Missi­on sei be­en­det und er selbst zu­rück­ge­ru­fen wor­den. Nun, er hat so­eben die Zi­ta­del­le be­tre­ten.“
    „Er be­haup­te­te doch, die Po­si­ti­on der Zi­ta­del­le nicht zu ken­nen, oder?“ frag­te Va­ri­an. „Wie hat er dann zu­rück­ge­fun­den?“
    Der Ho­mo­log zuck­te die Ach­seln. „Ei­gent­lich ganz ein­fach. Ich ha­be ein … ein Si­gnal aus­ge­sandt, einen Leit­strahl, der von ei­nem be­stimm­ten Ge­rät in sei­nem Kör­per emp­fan­gen wird. Da­nach kann­te er nur noch die ei­ne Auf­ga­be, dem Strahl bis zu sei­ner Quel­le zu fol­gen, die ihn hier­her­brach­te.“
    „Warum hast du ihn zu­rück­ge­ru­fen?“ frag­te Tes­sa.
    „Ich sah kei­nen wei­te­ren Nut­zen dar­in, ihn durch den be­kann­ten Teil der Welt wan­dern zu las­sen.“
    „Warum nicht?“ frag­te Va­ri­an. „Was soll das hei­ßen?“
    „Das heißt, daß er sei­ne Hüb­schen bei­sam­men hat – uns näm­lich“, sag­te Stoor.
    Der Ho­mo­log lä­chel­te gön­ner­haft. „Das wohl kaum, mei­ne Freun­de.“
    „Was dann?“ frag­te Va­ri­an. „Wie lan­ge soll die­ses Spiel­chen denn noch wei­ter­ge­hen?“
    Der Ho­mo­log schüt­tel­te den Kopf. „Das weiß ich nicht … Ich wünsch­te, ich könn­te es euch sa­gen, doch …“
    „Viel­leicht kann ich da wei­ter­hel­fen“, sag­te ei­ne ver­trau­te Stim­me.
    Al­le

Weitere Kostenlose Bücher