Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers
entdeckte im Bereich des Türgriffs ein Loch, das etwa zwei Zentimeter lang war. Er notierte sich dieses Detail, damit sich der Kriminaltechniker John Sparks die Tür etwas näher ansah, wenn der Wagen ins Police Department von Vallejo gebracht wurde.
Rust bemerkte eine schwarze Lederbrieftasche, die Hoffman rechts neben die hintere Stoßstange gelegt hatte, und warf einen Blick hinein. Dann sah er im Handschuhfach nach, wo er die Zulassungspapiere fand, die auf den Namen Arthur Ferrin, Deans Vater, ausgestellt waren. Links hinten im Wagen fiel ihm eine blutverschmierte Damenhandtasche auf, die jedoch, abgesehen von 13 Cent, völlig leer war.
Über das Telefon ihres Polizeiwagens kam ein Anruf herein, den Lynch sogleich entgegennahm. Es war Hoffman, der ihnen mitteilte, dass Darlene um 0.38 Uhr verstorben war.
Um zwanzig Minuten vor eins rief ein Mann im Polizeihauptquartier von Vallejo an.
»Ich möchte einen Doppelmord melden«, begann der Anrufer, nachdem sich Nancy Slover gemeldet hatte. Der Mann sprach akzentfrei, und Nancy hatte den Eindruck, als würde er seine Botschaft vorlesen oder hätte sie vorher einstudiert.
»Wenn Sie auf dem Columbus Parkway eine Meile ostwärts zum Park fahren, finden sie auf dem Parkplatz zwei junge Leute in einem braunen Wagen.«
Die Stimme des Mannes klang ruhig, aber bestimmt. Nancy versuchte ihm noch mehr Informationen zu entlocken, doch er ließ sich nicht unterbrechen und sprach mit etwas lauterer Stimme weiter. Der Anrufer machte einen reifen Eindruck auf sie. Er sprach ohne Pause, bis er seine Botschaft übermittelt hatte.
»Sie wurden mit einer 9-Millimeter-Luger erschossen. Ich habe auch die beiden jungen Leute voriges Jahr umgebracht. Auf Wiederhören.«
Die beiden letzten Worte sagte er mit einem höhnischen Unterton. Dann legte er auf, ohne auf eine Antwort zu warten.
Nach dem Gespräch musste der Mörder noch etwa eine Minute in einer beleuchteten Telefonzelle gestanden haben. Plötzlich begann das Telefon zu klingeln; ein Mann im mittleren Alter in schäbigen Kleidern, der gerade vorbeikam, sah den stämmigen Mann in der Telefonzelle. Der Mörder drehte den Kopf zur Seite und öffnete die Tür der Telefonzelle, damit das Licht ausging. Um das Klingeln zu beenden, nahm er den Hörer ab und ließ ihn herunterhängen. Dann ging er raschen Schrittes in die Nacht hinaus.
Um 0.47 Uhr hatte Pacific Telephone herausgefunden, dass der Anruf von Joe’s Union Station an der Ecke Tuolumne und Springs Road gekommen war - direkt vor dem Sheriff’s Office von Vallejo und in Sichtweite von Darlene und Deans kleinem grünen Haus in der Virginia Street. Der stämmige Mann hat vielleicht sogar einen Blick in das Haus geworfen, nachdem er seinen Anruf gemacht hatte. Dean arbeitete noch, sodass zu diesem Zeitpunkt nur die kleine Dena und die beiden Babysitterinnen im Haus waren.
Die Polizei rief zuerst Deans Vater an, weil der Corvair auf seinen Namen zugelassen war. Somit erfuhr sein Vater als Erster von Darlenes Tod.
Danach rief man im Haus der Familie Mageau an, wo jedoch niemand abhob, worauf Officer Shrum und sein Kollege an die Adresse in der Beechwood Avenue geschickt wurden. Die beiden Polizisten stiegen aus dem Streifenwagen und näherten sich dem Haus mit einiger Vorsicht, weil die Haustür offen stand und drinnen alle Lichter eingeschaltet waren. Doch abgesehen vom Fernseher hörten die beiden Polizisten keinerlei Geräusche im Haus. Es stellte sich heraus, dass tatsächlich niemand zu Hause war.
Nachdem die letzten Gäste den Caesar’s Palace verlassen hatten, brachen die Besitzer und Mitarbeiter des Restaurants zum Haus der Ferrins auf, um noch eine kleine Party zu feiern. Bill Leigh und Dean hielten jeder mit seinem Wagen bei Pete’s Liquor Store an, um Getränke zu besorgen.
»Nachdem wir das Restaurant geschlossen hatten«, erinnerte sich Carmela später, »stiegen wir alle in unsere Autos und fuhren zu Deans Haus. Als wir ankamen, waren zwei Babysitterinnen dort - zwei junge Mädchen, die Dean nicht kannte und auch noch nie gesehen hatte. Sie waren die Töchter einer Freundin von Darlene. Dean war das ein bisschen peinlich - schließlich mussten die beiden Mädchen nach Hause, aber Darlene tauchte nicht auf, um sie heimzufahren. Natürlich fragten wir uns, wo sie wohl steckte. Die beiden Babysitterinnen sagten, dass Darlene noch Raketen besorgen wollte.«
Dean fuhr los, um nach ihr zu suchen. Um halb zwei klingelte das Telefon, und Bill Leigh hob ab. Es
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