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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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Lynch Darlenes Tagebücher, Adressbücher und Zeitungen. Der Ermittler fand einen gelben Umschlag mit einer merkwürdigen Aufschrift, deren Bedeutung sich Dean auch nicht zu erklären vermochte. Am Rand des Umschlags standen in Darlenes Handschrift die Worte »hacked«, »stuck«, »testified« und »seen«. Außerdem entdeckte Lynch einige Wortteile, die absolut sinnlos waren - »acrqu«, »acci«, »calc« und »icio«. Außerdem hatte Darlene die Wörter »on«, »by« und »at« eingekreist und das Wort »highly« durchgestrichen. Auf der Rückseite des Umschlags stand eine Telefonnummer, die, wie sich herausstellte die Nummer von Mr. Ed’s Restaurant and Drive-in war.
    Es gab aber noch einige merkwürdige Details, die Lynch zu denken gaben. Darlene war noch einmal losgefahren, um Raketen zu besorgen. Als man sie fand, hatte sie weder Raketen noch Geld bei sich, um welche zu kaufen; es wurden lediglich 13 Cent in ihrer Handtasche gefunden. »Ich kann mir das nur so erklären«, erinnerte sich Lynch später, »dass sie zu Mike gefahren ist, damit er Raketen für sie kauft … Es waren ja überall Verkaufsstände aufgebaut.«
    Die Polizei bekam einige Hinweise, denen zufolge es bei dem Mord an Darlene um Drogen gegangen sei; möglicherweise sei auch irgendein Hexenkult von den Virgin Islands oder eine satanische Sekte aus Vallejo im Spiel gewesen.
    Ich fragte Linda, ob an diesen Vermutungen etwas dran sein könnte.
    »Mit siebzehn hat sich Darlene dafür wirklich interessiert«, bestätigte sie. »Sie glaubte an Reinkarnation, Voodoo und so’n Zeug. Auf den Virgin Islands ist sie da so richtig reingeschlittert.«
    »Sie war wahrscheinlich mit Leuten zusammen, die sich mit okkulten Dingen beschäftigten«, vermutete auch Carmela. »Ich denke, sie hat sich mit allerlei beknackten Leuten abgegeben, weil sie solche Dinge aufregend fand.«
    »Darlene hat schon manchmal solche Sachen erwähnt«, bestätigte auch Pam. »Sie hat gemeint, dass der Kerl, der immer an der Theke saß, sich mit irgendwelchen okkulten Praktiken beschäftigen würde. Sie hat oft so merkwürdige Dinge gesagt - über Hexerei und so -, aber sie war nicht bei irgendwelchen Ritualen dabei. Wenn ihre Freunde zu ihr kamen, haben sie nur so rumgealbert - es war immer dieser Kerl mit den Paketen, der mit solchen Sachen angefangen hat. Der Typ, der auch dort war, als sie das Haus gestrichen haben.«
    Ich unterhielt mich mit Bobbie Oxnam über die Zeitungsberichte, die über Darlene erschienen waren und in denen gemutmaßt wurde, dass Drogen im Spiel gewesen sein könnten.
    »Diese Geschichten haben uns ziemlich wütend gemacht … Sie mag ja vielleicht hin und wieder ein bisschen Marihuana geraucht haben, aber sonst hat sie bestimmt nichts angerührt.«
    »Ich glaube«, erzählte Bobbie Ramos später, »die Polizei hat mir einfach nicht die richtigen Fragen gestellt. Dieses Gerede über Drogen war doch Quatsch. Darlene war da in irgendwas reingeraten, aus dem sie nicht mehr rauskam - und darum hatte sie Angst. Ich nehme an, dass sie das alles hinter sich lassen wollte, und darum wird sich der Mörder gesagt haben: ›Ich muss sie beseitigen, sonst geht sie am Ende noch zur Polizei.‹«
    Darlenes Schwester Linda hatte einen ganz konkreten Verdacht. »Das Geld für das neue Haus«, mutmaßte sie, »das ist ganz bestimmt nicht von Dean gekommen. Sie muss es für irgendwas bekommen haben, das sie mit dem Mann im weißen Auto gemacht hat. Ich fuhr sie, glaube ich, zweimal die Woche zur Bank, Crocker Citizen’s in der Georgia Street.«
    Und warum trug Mike in jener Nacht drei Hosen und drei Hemden übereinander - und das in einer richtig warmen Sommernacht? Und was war mit dem fehlenden Türgriff? Dean gab an, dass der innere Türgriff an der Beifahrerseite immer da gewesen sei, und Christina bestätigte, dass der Griff noch da gewesen sei, als sie beim Haus der Familie aus dem Wagen ausstieg.
    Wirklich eigenartig war jedoch, dass der fehlende Türgriff, nachdem die beiden Opfer ins Krankenhaus gebracht worden waren und die Polizei die Gegend abgeriegelt hatte, auf völlig unerklärliche Weise wieder montiert wurde.

    Freitag, 11. Juli 1969

    Mittlerweile konzentrierte sich Lynch ganz auf die Suche nach Paul, dem Barkeeper. Er besaß einen blau-weißen 56er Chevy, einen roten Pontiac und den Pick-up, den er von Dean Ferrin gekauft hatte. Paul frühstückte oft um zwei Uhr nachts, nachdem die Bars geschlossen hatten, in Terry’s Restaurant. Lynch erfuhr,

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