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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Graysmith
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Arbeitgeber am Tag ihres Verschwindens telefonisch mitgeteilt, dass sie aufgrund eines Krankheitsfalles in der Familie kurzfristig wegmusste. Die Familie versicherte schließlich der Polizei, dass niemand erkrankt war; der Anrufer hatte offenbar gelogen.
    Die Ermittlungsbeamten in San Francisco und Nevada recherchierten telefonisch und versuchten, dahinterzukommen, was mit den rätselhaften Worten »im Schnee herum« gemeint sein konnte. War Donna vielleicht in der Nähe der neuen Wohnanlage ermordet und begraben worden? Die Anzeige für die Wohnungen war erst zwei Tage zuvor im Chronicle abgedruckt worden.
    Morrill berichtete Toschi, dass alles, was von Hand auf die Karte geschrieben war, »mit allen handgeschriebenen Nachrichten [von Zodiac] übereinstimmt, die ich bisher untersucht habe.«
    »Da es keinen anderen Verdächtigen in diesem Fall gibt«, meinte Polizeichef Ray Lauritzen von der South Lake Tahoe Police, »ist die Zodiac-Theorie so gut wie jede andere. Nach der Postkarte an den Chronicle werden wir diese Möglichkeit jedenfalls mit Sicherheit prüfen. Wir haben von Anfang an vermutet, dass Miss Lass entführt wurde und nicht mehr am Leben ist. Es wäre nicht ihre Art, einfach abzuhauen - sie war, im besten Sinne des Wortes, ein braves Mädchen.«

    Freitag, 25. März 1971

    Die Suche nach der Leiche musste wegen des starken Schneefalls verschoben werden. Es wurde im Grunde nie eine wirklich organisierte Suche gestartet; man hat Donna Lass bis heute nicht gefunden.
    Toschi fragte sich, ob die Wendung »guckt zwischen den Kiefern hindurch« eine Aufforderung des Mörders sein mochte, auf der Zeichnung nach der Stelle zu suchen, an der das Mädchen begraben war. Makabrerweise war im Vordergrund ein Mann zu sehen, der mit einer Schaufel in der Erde grub.
    »Niemand hat mich je befragt. Es hat mich eigentlich gewundert, dass mir die Polizei überhaupt keine Fragen gestellt hat«, gestand mir Donna Lass’ frühere Mitbewohnerin Jo Anne Jahre später. Ich fragte sie, ob Donna irgendwelche Verbindungen zu Riverside hatte. Sie erzählte mir, dass sie und Donna öfters mit zwei Männern aus Riverside zusammen gewesen seien, als sie in San Francisco gelebt hatten. Die Polizei hatte sich nie mit Donnas Zeit in San Francisco beschäftigt.
    »Donna und ich, wir arbeiteten im Letterman General Hospital im Presidio. Donna war bis Juni 1970 dort und kam dann an den Lake Tahoe, wo sie drei Monate später verschwand«, berichtete Jo Anne.
    Da war also auch der Bezug zum Presidio. Paul Stine war in der Nähe des Presidio ermordet worden, und Zodiac war dort verschwunden. Wenn Zodiac in nordöstlicher Richtung weitergegangen wäre, so wäre er zum Mallorca Way 225 gekommen, wo Donna und Jo Anne einige Monate später wohnen sollten. Konnte es sein, dass der Mörder 1969 selbst in der Gegend gewohnt hatte? Hatte er Donna vielleicht dort getroffen, um ihr Monate später in einen anderen Bundesstaat zu folgen und sie dort zu töten?

    Mittwoch, 7. April 1981

    Ich sah mir im Golden Gate Theater einen billig gemachten Film über Zodiac an. Er lief nur eine Woche und wurde von nicht einmal tausend Leuten gesehen. Ein mürrischer Lastwagenfahrer (Bob Jones) ist in dem Film einer der Verdächtigen, doch am Ende wird ein junger Mann (Hal Reed) als Zodiac entlarvt. Der Film endet mit der Andeutung, dass der Zodiac-Killer auch der Mann sein könnte, der im Kino hinter dir sitzt.
    Da Zodiac tatsächlich ein Filmfan und ein absoluter Egomane war und weil der Streifen nur ein sehr begrenztes Publikum erreichte, standen die Chancen gar nicht so schlecht, dass er tatsächlich eines Tages im Kino hinter einem sitzen könnte.
    Der Chronicle -Reporter Duffy Jennings erzählte mir von einem Preisausschreiben, das sich die Produzenten des Zodiac-Films einfallen hatten lassen. Sie stellten den Kinobesuchern den Gewinn eines Motorrades in Aussicht, wenn sie auf einer Karte in höchstens fünfundzwanzig Worten den folgenden Satz ergänzten: »Ich glaube, dass Zodiac getötet hat, weil …«
    »Man nahm an, dass der echte Zodiac neugierig und eitel genug sein könnte, um sich den Film anzusehen - und so stellte man im Foyer eine riesige Schachtel zum Einwerfen der ausgefüllten Karten auf«, berichtete Jennings, »und in der Schachtel hockte ein Mann, der jede einzelne Karte las, die durch den Schlitz kam. Sobald irgendeine verdächtige Karte hereinkam, insbesondere eine von jemandem, der behauptete, der Killer zu sein, so würde der Mann in der

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