Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
er. »Weshalb die Aufregung?«
»Ich muss mit Caleb sprechen«, antwortete sie drängend. »Ich brauche ihn auf der Stelle.«
»Er ist in Sunrise City«, erwiderte Damion. »Ist vor einer Stunde aufgebrochen. Was ist passiert? Erzählen Sie’s mir, Becca.«
Gott, verdammt. Das konnte doch nicht wahr sein! »Was ist mit Michael?«
»Der ist bei Caleb«, berichtete Damion. »Ich bin alles, was Sie haben, Becca, also spucken Sie’s bitte aus. Wo ist Sterling?«
Auch wenn Sterling es nicht tat – sie vertraute Damion, und so platzte es aus ihr heraus. In einem kaum zusammenhängenden Redeschwall erzählte Becca die ganze Geschichte.
Noch bevor sie zum Ende gekommen war, hatte Damion bereits auf einen Knopf an der Garagenwand gedrückt und einen blinkenden Lichtalarm ausgelöst. Ein weiterer Knopfdruck, und ein Feld an der Wand glitt auf. Dahinter wurden Waffen sichtbar.
»Gehen Sie rein und rufen Sie Caleb an«, wies er sie an, während er ein Pistolenhalfter um die Schulter schnallte. »Sagen Sie ihm, ich sei mit einem Trupp losgezogen, um Sterling Verstärkung zu bringen.«
»Er vertraut Ihnen immer noch nicht, Damion«, wandte sie ein. »Dessen müssen Sie sich bewusst sein.«
»Ja, nun …«, begann er. »Angesicht der Tatsache, dass ich alles bin, was er hat, wird er mit seinem beschissenen Problemchen wohl endlich fertigwerden müssen.«
Der Aufzug öffnete sich, und drei Soldaten, denen Becca noch nie zuvor begegnet war, tauchten auf, alle in Straßenkleidung und schwer bewaffnet mit Pistolen und Messern, die sie sich an den Leib geschnallt hatten.
Auch Damion hatte sich inzwischen voll bewaffnet, und nun bedeutete er den Männern, sich in Marsch zu setzen. Becca wartete ihren Aufbruch nicht ab. Sie war schon im Aufzug, drückte auf den Knopf und wünschte, die verdammte Tür würde sich noch schneller schließen. Und getrieben von dem inbrünstigen Wunsch, dass Sterling wohlbehalten zurückkommen würde, redete sie sich ein, dass es bestimmt keine Falle sei. Obwohl sie tief in ihrem Inneren wusste, dass es doch eine war.
30
Gerade ging die Sonne unter. Ausgerüstet mit Waffen aus dem Kofferraum des Mustang, materialisierte sich Sterling in der Gasse hinter der Wohnung des Typen mit dem Irokesenschnitt. Sie zweigte hinter dem
Tropicana
von der Maryland Street ab – in einer Gegend, wo Schmutz und Gitter vor den Fenstern als schmückende Einrichtungsgegenstände galten. Einige Meter entfernt stand ein unscheinbarer schwarzer Wagen – ein polizeiliches Überwachungsfahrzeug, daran bestand für Sterling nicht der geringste Zweifel. Leer.
»Verdammt«, murmelte er. Er wollte nicht, dass Eddie und seine Männer hineingingen, bis … er warf einen Blick auf den Müllcontainer einige Schritte entfernt, hielt den Atem an und bewegte sich vorsichtig ein Stück näher heran. Dann fluchte er erneut. Das einzig Gute an dem Mann mit der Kugel zwischen den Augen im Innern des Containers war die Tatsache, dass es sich nicht um Eddie handelte.
Sterling spähte die Gasse hinab, sah ein paar Fußgänger in der Nähe vorbeigehen und ließ daraufhin seine Waffen widerstrebend unter der legeren Freizeitjacke im Armylook verstaut, die er sich übergeworfen hatte. Bei der Vorstellung, dass Eddie vielleicht mit einer Kugel des gleichen Kalibers im Hirn in einer anderen dunklen Ecke lag, krampfte sich sein Magen zusammen. Er hätte ihn nicht allein hierherkommen lassen sollen.
Er verschwand im Wind und tauchte dort wieder auf, wo die Gasse in die Straße einmündete. Er unterzog die Frontseite des Hauses einer raschen Musterung und versuchte, Eddie zu finden. Dann klappte er sein Handy auf und begann zu wählen, während er noch die Reihen von Autos inspizierte, die unter einem sich schnell verdunkelnden Himmel die schlecht beleuchtete Straße säumten. Eddies ähnlich unscheinbarer Buick stand in der Nähe der Straßenecke. Leer. Sterling wählte Eddies Nummer und begab sich wieder auf die Rückseite des Gebäudes. Er war nun bereit, es zu betreten.
Eddie antwortete beim ersten Klingeln. Sterlings Erleichterung machte sich in einer barschen Frage Luft. »Wo zum Teufel steckst du?«
»Es ist lange her, Sterling.«
Beim Klang von Tads Stimme blieb Sterling wie angewurzelt stehen. »Wo ist Eddie?«
»Eddie und ich warten oben auf dich«, sagte Tad. »Ich, er, die beiden Clanner, die du ja bereits kennst, und eine sehr nette Dame hier aus dem Haus, die mir erzählt hat, dass sich in ihrer Wohnung ihre zwei kleinen
Weitere Kostenlose Bücher