Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
Casinos und Restaurants.
Auf einmal ertönte ein Alarm im Büro – die Warnung der Wachen, wenn ein Windwalker auf dem Gelände erschien. Scheiße. Tad. Aber seine
Ice
-Zahlung war erst in einigen Tagen fällig.
Iceman griff nach der Fernbedienung für die Überwachungskameras, um den Kanal zu wechseln, als Tad auch schon im Büro auftauchte; Sabrina vor sich, dicht an seinen Körper gedrückt. Sie wirkte nicht gerade glücklich, aber sie kämpfte auch nicht, um von ihm loszukommen. Sie hatte ihre Lektion auf die harte Tour gelernt – eine frühere Konfrontation hatte ihr eine Backpfeife eingebracht, die sie quer durch den Raum geschleudert hatte.
»Wir müssen reden«, zischte Tad.
Wie schlau. Als wäre das nicht offensichtlich. Iceman schluckte seinen Ärger hinunter und verschränkte die Arme vor der Brust. »Dann schieß mal los.«
»Rebecca Burns«, sagte Tad.
Ah ja. Die Frau, deren Foto man ihm gezeigt und die zu fangen man ihm befohlen hatte.
Und aus Gründen, die er noch herausfinden musste, jagte diese Frau Tad und seinen Zodius-Kumpanen eine Scheißangst ein. Interessant. Was konnte eine einzige kleine Frau einer Zodius-Nation anhaben? Was immer sie gegen sie in der Hand hatte, wollte er unbedingt selbst haben.
Er zog die Stirn kraus. »Was ist mit ihr?«
Tad streichelte Sabrinas Haar, als sei sie ein niedliches Haustier. »Du solltest dafür sorgen, dass sie kein
Ice
in die Finger bekommt. Du solltest sie zu mir bringen. Heute Abend hat sie nicht nur den Weg zu einem
Ice
-Dealer gefunden, sie ist auch noch einem Renegade über den Weg gelaufen.«
»Das ist unmöglich«, beteuerte Iceman. »Keine meiner Dealerinnen hat dieser Frau
Ice
gegeben. Sie verkaufen ihren Stoff nicht einfach wahllos. Nicht mehr.«
»Ach?«, antwortete Tad. »Aber genau das haben sie getan.« Er warf Iceman eine DVD hin. Sie klatschte dumpf auf den Boden. »Das haben wir aus deinem Club, wo deine Männer sie in ein rückwärtiges Lagerhaus gelockt haben.«
»Wir beschäftigen keine männlichen Dealer«, warf Sabrina ein. »Das ist lächerlich.«
Tad riss ihren Kopf an den Haaren zurück, und sie biss sich wimmernd auf die Unterlippe. »Dann waren es
Ice
-Konsumenten«, sagte Tad. Er starrte einen Moment lang auf sie herab, dann ließ er ihr Haar los und fasste Iceman ins Auge. »Von deinen Kunden – was bedeutet, dass du sie nicht unter Kontrolle hast, und das ist nicht hinnehmbar. Wenn du deine Arbeit nicht machen kannst, werde ich jemanden finden, der es kann.«
»Wenn ein Kunde eine Dosis
Ice
verkauft, bekommt er dafür keinen Ersatz«, erklärte Iceman. »Das bedeutet Entzug. Es fällt mir schwer zu glauben, dass irgendjemand so etwas Idiotisches tun würde, nur weil er eine Nummer schieben will.« Er glaubte nicht recht daran, dass der Entzug die Clanner wirklich umbrachte, aber natürlich machte er sich dieses Gerücht dennoch zunutze. Er redete den Süchtigen ein, dass der Kauf von Eclipse zur Wirkungsverstärkung die Dosierung sicherer machte.
Absolut umwerfend ausgedacht. Klappte wunderbar. Und Adam bekam nichts von seinen Eclipse-Gewinnen ab.
»Schau dir die DVD an«, befahl Tad und strich mit der Hand über Sabrinas Hals. »Oder vielleicht möchtest du lieber mit ansehen, wie ich deine Frau auf dem Schreibtisch flachlege. Sie ist doch deine Frau, oder? Sie erinnert mich an Adams Lebensband Ava – rotes Haar und widerspenstig.«
»Ich bin mir sicher, Adam würde gern erfahren, dass du auf seine Ava scharf bist«, bemerkte Iceman in der Hoffnung, ihn genug in Rage zu bringen, damit er Sabrina losließ. Es kümmerte ihn einen feuchten Kehricht, ob Tad sie fickte, aber er wusste, was Sex mit Tad bedeutete – sie würde fortan von einem Tracker aufgespürt werden können. Und das war ein Problem. »Du hättest diese Rebecca ficken und für deine Tracker markieren sollen. Dann würdest du mich nicht brauchen, damit ich sie aufzuspüren versuche, während ich gleichzeitig den gesamten
Ice
-Vertrieb am Laufen habe.« Er bückte sich und hob die DVD auf. Er wollte wissen, wer zum Teufel sein
Ice
weiterverhökerte – wenn es überhaupt stimmte, was sich Tad da zusammengereimt hatte.
Als er sich wieder aufrichtete, die DVD in der Hand, war klar, dass es für Sabrina keine Rettung mehr gab. Tad hatte sie über den Schreibtisch gelegt und riss ihr die Weste vom Leib. Iceman würde Sabrina ersetzen müssen. Ärgerlich. Er hatte keine Zeit für solche Verzögerungen.
Er kehrte Tad und Sabrina den Rücken zu und
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