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Zombie-Ballade

Zombie-Ballade

Titel: Zombie-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das?«
    Ihr Arm sank nach unten. »Sie wissen doch, was man unter Zombies versteht, Mr. Sinclair?«
    »Ja, lebende Leichen.«
    »So ist es. Und ich weiß, dass es Menschen gibt, die Leichen aus den Gräbern holen können.«
    »Sie schaufeln sie auf.«
    »Das geht auch, aber sie haben eine andere Masche gefunden. Eine magische.«
    Ich wusste, dass es verschiedene Methoden gab, Zombies zu erschaffen. Die meisten bedienten sich dabei des Voodoo-Kults als Basis. Davon redete Mary Ann aber nicht.
    »Haben Sie schon etwas von Totsprechern gehört, Mr. Sinclair?«
    Natürlich hatte ich das. Direkt mein erster Fall, als ich dem Hexer begegnete, der hatte damit etwas zu tun gehabt. Das sagte ich der Frau nicht. »Gehört schon…«
    »Ihnen fehlte wohl der Glaube, wie?«
    »Bisher…«
    »Ich könnte Sie überzeugen.« Sie setzte sich in Bewegung und kam auf mich zu.
    »Was sie nicht sagen.« Ich nahm einen Schluck. »Beherrschen Sie die Gabe des Totsprechens?«
    »Nein, das nicht, ich stehe erst am Beginn. Wenn ich dieses Buch studiert habe, weiß ich mehr über die Toten. Es soll auch umgekehrt klappen. Dass man Tote lebendig sprechen kann. Verstehen Sie?«
    »Hm. Und das haben Sie vor, Mrs. Baxter?«
    »Ich bin leider noch zu schwach.« Wie sie das sagte, empfand ich es als Lüge. Ich nahm ihr einfach nicht ab, dass sie noch zu schwach war. Sie musste mehr wissen.
    »Haben Sie noch keine Versuche angestellt?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ganz einfach. Befände sich so ein Buch in meinem Besitz, ich hätte es schon längst versucht.« Mit einem weiteren Schluck leerte ich das schmale Glas. »Sagen Sie mir eins, Mrs. Baxter. Haben Sie eigentlich ihre drei kurzen Ehen genossen?«
    »Sehr!« Ihre Augen glänzten in der Erinnerung.
    »Und ihre Männer sind an Herzschlag gestorben.«
    »Leider.«
    »Mich wundert es, dass niemand eine andere Krankheit gehabt hat. Drei Männer, dreimal Herzschlag. Zuviel des Guten für mich.«
    »Woran denken Sie?« Ihre Stimme wurde lauernd.
    »An das Totsprechen.«
    »Ach!«
    »Ja, ich glaube oder könnte es mir zumindest vorstellen, dass Sie Ihre drei Gatten totgeredet haben.«
    Sie ging zur Bar und nahm einen Whisky. Mit dem Glas in der einen und dem Buch in der anderen Hand drehte sie sich wieder um. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, halten Sie mich, Mr. Sinclair, für eine dreifache Mörderin.«
    »So sieht es aus.«
    Sie deutete auf das weiße Telefon. »Wollen Sie jetzt den Arzt anrufen, der den Tod meiner Männer bestätigt hat?«
    »Nein, Mrs. Baxter. Ich glaube Ihnen, dass sie einen Herzschlag bekommen haben. Aber was davor geschah…« Ich hob die Schultern.
    »Sie müssen zugeben, dass meine Vermutung nahe liegt.«
    »Allerdings.«
    »Können Sie mich vom Gegenteil überzeugen?«
    »Nein.«
    »Sehen Sie!«
    Mary Ann Baxter nahm einen großen Schluck. »Ist noch etwas, Mr. Sinclair?«
    Ich gab mich cool und locker. »Da wir gerade so nett zusammen sind, mir ist noch etwas eingefallen. War nicht vor kurzem ein Kollege bei Ihnen, der jemand vermisste?«
    »Dieser Tanner.«
    »Sehr richtig, Madam. Ich habe mit dem Chiefinspektor gesprochen, und er berichtete mir etwas sehr Interessantes und auch Ungewöhnliches.«
    »Was denn?« Ihre Augen waren schmal geworden.
    »Seiner Meinung nach hat es hier in Ihrem Haus einen fürchterlichen Geruch gegeben. Es roch stark nach Moder, Verwesung, Leichen.«
    Sie stellte das Whiskyglas vorerst ab. Wahrscheinlich wollte sie Zeit gewinnen. »Und das hat dieser Mann zu Ihnen gesagt, Mr. Sinclair?«
    »Ja.«
    »Glauben Sie ihm?«
    »Ich habe keinen Grund, es nicht zu tun. Chiefinspektor Tanner ist ein sehr erfahrener Polizist, deshalb glaube ich ihm.«
    »Riechen Sie etwas?«
    »Nein.«
    »Na bitte.«
    Ich lächelte vage. »Jetzt halten Sie mich aber nicht für so dumm, Mrs. Baxter. Man kann diesen Geruch auch ausmerzen, aber Sie haben mir den eigentlichen Grund gegeben, Chiefinspektor Tanner zu glauben. Haben Sie nicht von Zombies gesprochen, von einer Zombie-Ballade, der Sie treu sind, die Sie ins Leben rufen.« Sie wollte etwas sagen, ich schüttelte den Kopf und ließ mich nicht beirren. »Bei Ihnen im Haus ist wahrscheinlich ein uniformierter Kollege von mir verschwunden. Denken Sie darüber mal nach.«
    »Na und?«
    »Nichts na und? Zombies wollen Menschen, und der Kollege tauchte nicht mehr auf.«
    »Sie denken an Mord?«
    »In der Tat.«
    Mary Ann Baxter überlegte. Dabei schaute sie zu Boden, als würde sie dort die Lösung der Probleme

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