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Zombie-Ballade

Zombie-Ballade

Titel: Zombie-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erkennen. »Welchen Grund sollte ich denn gehabt haben, den Polizisten zu ermorden?«
    Ich lächelte. »Es ist nicht gesagt, dass Sie es persönlich getan haben.«
    »Wer dann?«
    Ich breitete die Arme aus.
    Durch die Nase holte die Frau geräuschvoll Luft. »Sinclair«, sagte sie und streckte ihren Arm aus. Der Zeigefinger deutete dabei wie ein Speer auf mich. »Sinclair, ich weiß, was Sie denken.«
    »Und was, bitte?«
    »Dass ich meine Männer tot-und gleichzeitig wieder lebendiggesprochen habe.«
    Bevor ich meine Antwort gab, ließ ich einige Zeit verstreichen. »Ja«, sagte ich. »So denke ich.«
    »Gut, dann will ich Ihnen die Wahrheit sagen, Sinclair. Sie haben recht. Ich habe sie tot-und auch wieder lebendiggesprochen. Sie kehrten als Zombies zurück.« Während sie sprach, kam sie auf mich zu, blieb dicht vor mir stehen und legte mir die Hände auf die Schultern. Fast sah es so aus, als wollte sie mich küssen. »Und ich will Ihnen noch etwas erzählen«, sagte sie mit flüsternder Stimme. »Die Zombies befinden sich sogar in unserer Nähe. Hier im Haus sind sie. Im Keller, verstehen Sie…?«
    Ihre Stimme nahm einen noch heiseren Klang an. »Hier im Haus kannst du sie finden, Junge. Sie sind frei. Ich habe die Kellertür nicht verriegelt. Wahrscheinlich befinden sie sich schon auf der Treppe, um sich unter die Gäste zu mischen. Wäre das nicht ein voller Erfolg?«
    Ich stieß sie zurück. »Mrs. Baxter, Sie lügen!«
    »Nein, Bulle, ich lüge nicht. Das habe ich nicht nötig. Meine Männer sind da. Ich stehe mit ihnen in Verbindung. Sie haben ja gewusst, dass ich sie zurückholen würde. Ich bin zu der Grabstätte gefahren, nahm dieses kleine Buch mit und sprach die alten Formeln. Es war so schwer, da ich mir die chinesische Sprache selbst beibringen musste. Aber ich habe es geschafft und die Grundlagen begriffen.« Sie lächelte scharf. »Ahnen Sie nun, Sinclair, wie viele Menschen sich in Gefahr befinden?«
    »Sie brauchen nichts weiter zu sagen. Ihnen muss aber auch klar sein, dass ich mit diesem Geständnis Bescheid weiß und dafür sorgen werde…«
    »Nicht so eilig, Sinclair. Ich habe Ihnen noch etwas zu sagen.« Sie griff wieder zum Glas, trank und schob die Unterlippe vor, um einen Tropfen abzulecken. »Zwischen meinen drei Männern und mir besteht eine Verbindung auf mentaler Ebene. Ich kann mit ihnen in Kontakt treten. Ich könnte sie vorschicken oder zurückhalten. Bis Sie einen von ihnen gefunden haben, sind schon Gäste gestorben.«
    »Weiter.«
    »Wenn ich sie zurückhalten soll und sie Ihnen vielleicht später überlasse, verlange ich auch von Ihnen eine Gegenleistung.«
    »Sie können keine Bedingungen stellen, Mrs. Baxter!«
    »Und ob ich das kann. Ich verlange von Ihnen, dass Sie mein Leben retten!«
    »Ich sehe Sie nicht in Gefahr.«
    Mary Ann Baxter ließ sich nicht beirren. »Sie werden für mich jemand töten, der es nicht nur auf mich, sondern auch auf das Buch abgesehen hat, das in keine fremden Hände gelangen sollte. Und ich werde Ihnen jetzt den Namen des Chinesen nennen, den Sie töten sollen. Er heißt…« sie legte noch eine Pause ein. »Wang!«
    ***
    Zweimal war Suko um das Haus gelaufen, ohne etwas Verdächtiges bemerkt zu haben. Die Gäste waren in der Villa verschwunden, feierten dort, nur noch einige Fahrer hockten zusammen, tranken heißen Tee oder Kaffee und vertrieben sich die Zeit beim Kartenspielen. Suko hätte auch den offiziellen Weg nehmen können, das wollte er nicht. Er wäre zudem in seiner normalen Straßenkleidung zwischen all den illustren Gästen aufgefallen, und seine Aufgabe war eine andere, als nur zu feiern und sich den Magen voll zu schlagen.
    Jenseits des Hauses landete er in der Einsamkeit eines parkähnlichen Gartens. Rechts von ihm befand sich die Rückseite der mächtigen Villa. Er hatte das Gefühl, von der Mauer erdrückt zu werden. Sie strahlte noch mehr Kälte ab.
    Knackend brachen kleine Äste oder auch hartes Laub, wenn Suko darüber hinwegschritt. Spuren fand er keine, dafür eine Haustür. Sofort kroch er in die Nische, probierte die Klinke und stellte fest, dass die Tür nicht verschlossen war. Behutsam drückte er sie auf, erreichte einen dunklen Flur, der erst an seinem Ende von einem helleren Schein erleuchtet wurde.
    Dort ging Suko hin.
    Er bewegte sich dabei auf Zehenspitzen. Wieder hörte er die Musik, auch die Stimme einer Sängerin und rhythmisches Klatschen. Obwohl ihm keine unmittelbare Gefahr drohte, blieb er sehr

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