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Zombie-Ballade

Zombie-Ballade

Titel: Zombie-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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im Auge zu behalten. Ich darf keinen Verdacht erregen. Mary Ann rechnet sowieso mit dir. Sie weiß nur noch nicht, dass du dich im Hause befindest. Außerdem soll ich ihr Bescheid geben, falls ich dich sehe.«
    Der Wang mochte es nicht, wenn man ihm widersprach. Das gab er auch deutlich genug durch seinen Blick zu verstehen. Spiro spürte etwas von dieser tödlichen Kälte, die der Mann ausströmte. Er hütete sich auch, nach dem Revolver zu tasten, denn er glaubte, dass Wang immer schneller war als er.
    Der Asiate nickte. »Ja, ich sehe ein, dass du deine Aufgabe erledigen musst. Ich vernichte die Zombies und komme dann zu euch. Du kannst dabei sein, wenn Mary Ann stirbt.«
    Spiro spürte den Druck und nickte. »Natürlich«, würgte er hervor.
    »Natürlich.«
    Wang deutete über seine Schulter. »Ich habe übrigens jemand töten müssen«, erklärte er. »Die Leiche liegt in dem Raum, wo auch die Flaschen stehen.«
    »Warum?«
    »Es ergab sich so. Und nun erkläre mir den Weg in den Keller. Ich will nicht noch länger suchen.«
    Spiro sah keine andere Möglichkeit, als diesem Wunsch nachzukommen. Wang hörte sehr genau zu und ging dann fort, ohne auch nur ein einziges Wort zu verlieren.
    Spiro aber bekam plötzlich Furcht. Er dachte daran, dass dieser Wang dem Namen Todesboten alle Ehre gemacht hatte. Er würde ohne Hemmungen töten.
    Wie sollte das noch enden?
    ***
    Auch als das kalte Buffet eröffnet worden war, hatten wir unsere drei Plätze an der Bar verteidigt. Es ist immer besser, wenn man bei solchen Feiern einen Stammplatz hat, als im Stehen zu essen. Wenn einer von uns etwas holte, wurde vom anderen der Hocker reserviert.
    Ich hatte mich an Fisch gehalten, aß dazwischen hauchdünn geschnittene Filetscheiben mit einer vorzüglichen Soße und nahm zum Nachtisch noch etwas Käse. Während ich schon meine Verdauungszigarette rauchte, mampfte Bill Conolly noch. »Bist du schon satt, John?«
    »Ja, ich bin ja kein Vielfrass.«
    »Ich auch nicht«, erklärte Bill, musste aber lachen, als er auf seinen vollen Teller schaute.
    Sheila war zur Toilette gegangen, um sich frisch zu machen. So konnten wir Männer uns in Ruhe unterhalten.
    »Ich wundere mich über Mary Ann Baxter«, sagte ich zu Bill. »Sie lässt sich als Gastgeberin wenig sehen.«
    »Das wundert mich allerdings auch.«
    »Kannst du dir einen Grund vorstellen?«
    Bill hob die Schultern. »Du darfst nicht davon ausgehen, John, dass ich sie besonders gut kenne. Sheila hat mich in ihre Kurse geschleppt, das ist alles. Wir haben hin und wieder ein paar Worte an der Bar miteinander geplaudert, aber ich weiß nicht mehr, als alle anderen hier auch.«
    »Als Gastgeberin hätte sie eine Ansprache halten müssen. Das ist doch so üblich.«
    »Da hast du recht, John.«
    »Vielleicht ist sie verhindert. Ich sehe auch diesen Holzfäller im Smoking nicht mehr.«
    »Spiro ist eben oft bei seiner Chefin. Wann wollte Suko denn kommen?«
    »Er hat keine genaue Zeit gesagt. Wie ich ihn kenne, ist er möglicherweise schon da.«
    »Das bringt der fertig.« Bill griff zum Glas und nahm einen Schluck. Ich hatte mir einen Whisky geben lassen. Die Bar war mit drei Keepern besetzt. Jetzt, wo die meisten gegessen hatten, drängten sich die Gäste an der schmalen Theke, um etwas trinken zu können. Über die Tanzfläche eilten Ober mit gefüllten Tabletts. Jenseits davon hatten sich die vier Mitglieder einer Band auf einem Podium verteilt und begannen zu spielen.
    Es war eine Tanzschule, und sie machte ihrem Namen alle Ehre. Unter den kreisenden Scheinwerfern der Deckenbeleuchtung bewegten sich zahlreiche Pärchen.
    Plötzlich war Sheila wieder da. Sie fasste Bill an, der die Augen verdrehte, als er auf die Tanzfläche gezogen wurde. Ich blieb allein zurück. Es war mir auch ganz lieb, so konnte ich mich ein wenig umsehen und auch nach Suko Ausschau halten. Gedränge herrschte nur an der Bar. Sonst verliefen sich die Gäste. Die meisten schlürften Champagner.
    Mir tänzelte eine Punkerin entgegen. Oder eine Edel-Punkerin, denn ihre Klamotten waren verdammt teuer. Sie hatte die Haare grün gefärbt und sich eine hellrote Feder hineingesteckt. Auf dem Leder ihrer Jacke strahlte farbiger Leuchtschmuck. Ihre gelbe Seidenbluse war bis zum Nabel geöffnet, aber was sich darunter befand, konnte man getrost vergessen. Da hatte mancher Mann mehr. So knochig wie der Körper war auch das Gesicht der Kleinen.
    Ich ging ihr schnell aus dem Weg, als sie nach mir greifen wollte. Sie

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