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Zombie-Ballade

Zombie-Ballade

Titel: Zombie-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu Boden, stützte sich zwar noch ab, aber er schaffte es nicht mehr, aus dem Griff des Untoten zu rutschen, denn dieser presste bereits mit seinem Gewicht den Reporter zu Boden.
    »Biiilll!« Sheilas Schrei gellte durch die Halle. Jetzt wurden auch andere Gäste aufmerksam. Sie kamen aus dem Tanzsaal, und Conolly kämpfte verzweifelt. Der Zombie kroch über ihn, weil seine Hände den Hals und das Gesicht des Reporters erreichen wollten.
    Da fiel ein Schuss.
    Bill, der bereits das furchtbare Gesicht der lebenden Leiche dicht vor sich gesehen hatte, hatte das Gefühl, selbst von der Kugel getroffen zu werden.
    Er lag auf dem Rücken, drehte den Kopf und schaute aus seiner Perspektive schräg die große Treppe hoch. Auf den Stufen der unteren Hälfte stand ein Mann, die Beretta in der rechten Hand. John Sinclair!
    ***
    Ich hatte gezielt und geschossen.
    Hinter mir hielten sich Mary Ann Baxter und ihr Leibwächter Spiro auf. Die Frau hatte einen erstickt klingenden Schrei von sich gegeben, Spiro hielt sich geschlossen. Er hatte genug mit seinen Verletzungen zu tun. Ich kam mir auf der Treppe vor wie ein Operettentenor, der seinen großen Auftritt hat.
    Nur hatte meine Arie nicht aus einer normalen Melodie bestanden, sondern aus geweihtem Silber. Und die Kugel hatte getroffen. Sie war in den Rücken des Untoten gefahren, der auf Bill Conolly lag. Nur so hatte ich meinen Freund retten können. Zombies sind mächtig, aber gegen geweihte Silberkugeln ist bei ihnen kein Kraut gewachsen. Die Zuschauer - es wurden immer mehr - standen starr an den Seiten, so dass die Szene einem großartigen Bühnenbild glich. Ich lief den Rest der Stufen hinab und auf meinen Freund zu. Er atmete schwer. Durch das Anziehen seiner Beine versuchte er, den Zombie von sich zu stoßen, was bei dem schweren Körper nicht so einfach war. Schließlich drehte er sich zur Seite, ich half ihm dabei, und als ich in das weiche Fleisch an der Schulter des Zombies fasste, spürte ich auch die Kälte.
    Ich reichte Bill die Hand. »Verdammt«, sagte mein Freund und stierte mich an. »Das hätte ins Auge gehen können.«
    Sheila lief quer über die Tanzfläche auf uns zu. Bill fing sie auf, ich wischte über meine Stirn und sagte: »Das war einer, aber wo stecken die anderen beiden?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich drehte mich um. Auch Mary Ann Baxter hatte es nicht mehr auf der Treppe gehalten. Sie lief durch die Halle auf die Gäste zu und versuchte, die Leute zu beruhigen. »Bitte, tanzen Sie weiter! Bitte, tanzen Sie…!«
    Ihre Stimme erstickte.
    Ich schaute zur Tür. Sie lag auf dem Boden, war durch die immense Kraft des Untoten aus ihrer Verankerung gerissen worden. Mein Blick fiel in den dahinterliegenden düsteren Gang.
    Dort musste es zum Keller gehen.
    Das wusste auch Spiro. Er stand ebenfalls nicht mehr auf der Treppe und rannte durch das offene Loch, um in den Keller zu gelangen. Ich drückte Bill meine Beretta in die Hand.
    »Willst du sie nicht mehr haben?«
    »Nein, ich nehme das Kreuz. Zwei Zombies sind noch da. Bleib du hier oben und schau nach.«
    »Okay, und du?«
    Ich deutete auf die Tür. »Mal schauen, wie es im Keller aussieht. Außerdem habe ich noch eine Verabredung mit einem gewissen Wang…«
    ***
    Man hatte beim Bau der Villa damals nicht so sehr auf Zweckmäßigkeit geachtet, sondern mehr auf Originalität. So waren auch die Kellerräume angelegt worden, und Suko kam sich vor wie in einem Labyrinth. Er hatte die Treppe zwar hinter sich gelassen, befand sich aber nun in einem Gang, von dem kaum Türen abzweigten. Die beiden vorhandenen waren verschlossen. Suko suchte nach einem Weg die Schlösser zu öffnen. Es hätte zuviel Zeit gekostet, also ging er wieder zurück, erreichte die Treppe und nahm einen anderen Gang.
    Von irgendwoher hörte er die Musik. Ein Vorteil, denn er befand sich bereits im Trakt der Wirtschaftsräume. Er hörte auch gedämpfte Stimmen. Was gesprochen wurde, konnte er nicht verstehen. Dafür aber wurde hinter ihm eine Tür aufgerissen.
    Sofort tauchte Suko in eine Nische, presste sich gegen die Wand und sah einen blonden Mann, der für einen Moment in den Schein einer Lampe geriet, so dass Suko sein zerkratztes Gesicht erkennen konnte. Der Mann hatte ihn noch nicht entdeckt. Er blieb stehen, presste sich mit dem Rücken gegen das Gestein und holte einige Male tief Luft. Dabei murmelte er Worte, die Suko nur schwer verstand, weil sie von einem Keuchen unterbrochen wurden.
    »Diese Brut… diese verfluchte

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