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Zombie-Ballade

Zombie-Ballade

Titel: Zombie-Ballade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Wang.«
    »Dann müsste er im Haus sein.«
    »Ja, ja, das ist möglich.«
    »Und Sie haben ihn nicht gesehen?«
    »Nein.« Mary Ann Baxter, schaute auf das Buch. »Das will er haben. Nur dieses Buch.« Sie hielt es fest wie einen kostbaren Schatz. Wenn dort tatsächlich die Formeln standen, die eingesetzt werden mussten, um Tote aus den Gräbern zu holen, war das eine Bombe.
    »Geben Sie es her!«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein, Sinclair«, sagte sie mit tiefer Stimme, »das bekommen Sie nicht. Es gehört mir. Es ist meine Lebensversicherung, verstehen Sie?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, wenn ich Sie enttäuschen muss. Das Buch ist keine Lebensversicherung. Wegen ihm ist der Wang gekommen, begreifen Sie. Und jetzt geben Sie es her!« Während ich sprach und den Arm ausgestreckt hielt, lauschte ich zur Treppe hin. Falls die Zombies die Halle und das Fest tatsächlich erreicht hatten, mussten wir einfach etwas hören. Diese Wesen würden eine Panik auslösen. Mary Ann Baxter zeigte sich stur. Sie verteidigte ihr Buch mit Händen und Füßen. Ich musste schon hart rangehen und drehte ihr den rechten Arm auf den Rücken. Ein Polizeigriff kann schmerzhaft sein, das verspürte auch sie, denn sie ging in die Knie.
    »Okay?« fragte ich.
    Sie stöhnte nur und öffnete ihre Hand. Das schwarze Buch fiel zu Boden. Bevor ich es aufhob, schleuderte ich die schöne Mary Ann zurück. Ich wollte nicht, dass sie es mir noch wegschnappte.
    Rasch nahm ich es auf, während die Frau noch tobte. In ihren wütenden Schrei hörte ich den Klang der Schritte. Von der Treppe her näherte sich jemand. Ein Zombie konnte es nicht sein, der ging langsamer.
    »Spiro!« brüllte die Frau. »Hilf mir! mach ihn fertig!«
    Der Fahrer und Leibwächter nahm die letzten drei Stufen mit einem gewaltigen Satz, stand im Gang, seine Hand fuhr unter das Jackett, wo der Revolver steckte, aber ich war schneller. Plötzlich schaut er in die Beretta-Mündung und war auf einmal ganz brav.
    »So ist es gut«, sagte ich. »Ziehen Sie Ihre Waffe hervor. Aber hübsch langsam, okay?«
    Ich hatte mich mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Der Winkel war besser, so konnte ich auch die Frau im Auge behalten. Ich würde zumindest schnell erkennen, wenn sie vorhatte, Dummheiten zu begehen.
    Spiro wusste, wann er sich auf der Verliererstraße befand. Er griff an den Kolben der Waffe, zog sie mit spitzen Fingern unter seinem Jackett hervor und warf sie zu Boden.
    Damit war ich voll einverstanden. Er kickte sie sogar zu mir, ich bückte mich schnell und steckte sie ein.
    Schwer atmend stand er vor uns. Ich sah ihm an, dass er etwas sagen wollte. »Los, rücken Sie mit der Sprache heraus«, forderte ich ihn auf.
    »Was ist geschehen?«
    »Die Hölle ist los. Ich habe ihn gesehen.«
    »Den Zombie?«
    »Ja, sie sind unterwegs. Den Keller haben sie schon hinter sich gelassen. Jetzt sind sie an der Tür oder schon weiter.«
    »Und du hast nichts getan?« fragte die Frau.
    »Nein.«
    Mary Ann fluchte. Ich kümmerte mich nicht um sie. »Wie war das möglich?«
    In Spiros schweißnassem Gesicht zuckte es. »Der Wang,« sagte er leise. »Das muss einfach der Wang gewesen sein.«
    »Ist er denn da?« fragte die Baxter schrill.
    »Ja.« Spiro zeigte auf sich selbst. »Und ich habe ihn hereingelassen. Versteht ihr? Ich!«
    »Nein!« flüsterte Mary Ann, »das stimmt doch nicht.« Sie wollte auf ihn zugehen. Ihr Blick war starr, hasserfüllt und gleichzeitig erstaunt.
    Bevor sie irgendeine Dummheit begehen konnte, stoppten sie schon meine Worte. »Bleiben Sie stehen!«
    »Es ist wahr.« Spiro nickte. »Der Wang und ich haben zusammengearbeitet.« Er hielte den Kopf nach diesem Geständnis gesenkt, als würde er sich seiner Worte schämen.
    Ein Mensch kann seine Enttäuschung durch vielerlei Dinge zum Ausdruck bringen. Durch Schreien, Weinen, Schluchzen. Das traf auf die Frau nicht zu. Mary Ann Baxter sagte überhaupt nichts. Sie starrte ihren Vertrauten nur an.
    Dieser Blick jedoch sagte mehr als zahlreiche Worte oder Erklärungen. Zur gleichen Zeit geschah in ihrem Innern etwas Schlimmes. Der Körper musste ein Pulverfass sein, das allmählich anschwoll und dem sich die brennende Lunte näherte Sie sprang auf Spiro zu. So schnell und gewandt, dass es mir nicht gelang, rechtzeitig genug einzugreifen.
    Auch Spiro wurde überrascht. Zudem war er geschockt. Zwar gelang es ihm noch, die Arme rechtzeitig genug in die Höhe zu reißen, aber mit einem Schlag fegte die Frau

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