Zombie-Lover
plätschernden Teich. »Was meinst du?«, fragte Dor.
»Trinkt davon, dann seht ihr’s.«
»Ich habe Durst«, sagte Davina. Sie kniete sich an den Teich und tauchte eine kleine Tasse in das Wasser. Davon trank sie.
Plötzlich wirbelte sie ein Stück durch die Luft und landete kurz vor dem Turm auf dem Rücken. Fiona sprang herbei und half ihr auf. »Es hat mich geschleudert… wie einen Ball«, sagte Davina benommen. Kleine Planeten umschwirrten ihren Kopf.
Nun begriff Bink, weshalb der Augenturm diesen Teich nicht so nahe bei sich haben wollte. Jedes Mal, wenn ein kleines Tier daraus trinken wollte, wurde es fortgeschleudert, und dann flog es dem Turm ins Auge. Davina hatte ihn nur deswegen nicht getroffen, weil sie zu schwer war und nicht weit genug flog.
Aber wie versetzte man einen Teich?
»Wenn er fest wäre«, sagte Dolph, »könnte ich ihn woanders hi n schieben.«
»Ich kann ihn fest machen«, sagte Tipsy.
Dolph blickte sie an. »Wie soll das gehen?«
»So.« Tipsy krempelte den Ärmel auf, bis ihre Schulter entblößt war, die merkwürdig blau aussah. Sie legte sich so dicht am Teic h ufer nieder, dass sie mit der Schulter die Wasserfläche berührte.
Auf dem Teich entstand ein Film, der sich vom Berührung s punkt rasch ausbreitete. Bald verdickte er sich. »He, mir wird kalt!«, beschwerte sich der Teich.
»Das ist Eis!«, rief Bink. »Es stammt von der kalten Schulter.«
Das Eis breitete sich über den Teich aus und fror ihn langsam bis zum Grund. »Ich glaube, jetzt kann man ihn bewegen«, keuchte Tipsy.
Dolph verwandelte sich in einen Bulldöser; vielleicht inspiriert von dem, den sie auf der Insel der Bullen gesehen hatten. Er sen k te die Hörner und schob. Als dicke Scheibe hob er den Teich aus dem Boden. Dolph schob ihn über die Weide bis über einen Hügel und ließ ihn auf der anderen Seite, weit entfernt vom Turm, hinu n tergleiten.
»Nun, wenn du uns nun verraten würdest, wo diese Prinzen sind…«, sagte Dor.
»Aber gern. Folgt meinem Blick bis zum Horizont. Dort findet ihr Prinzenstadt, wo alle unbeschäftigten Prinzen umgeschult we r den. Aber um dorthin zu kommen, müsst ihr mehr als einen ve r scherzten Streifen durchqueren.«
»Danke«, sagte Dor. Er orientierte sich auf die Richtung, in die das Auge oben am Turm blickte.
Die anderen waren jedoch noch nicht zum Aufbruch bereit. Fi o na hatte Davina aufgeholfen, und die kleinen Planeten waren ve r schwunden. Nur Tipsy lag noch am Boden. Bink ging zu ihr. »Willst du dich auf mich stützen?«
»Berühr bloß nicht meine Schulter«, keuchte sie, »sonst frierst du fest.«
Also legte er ihr den Arm um die Taille. Dort war sie ziemlich warm. Er zog sie hoch, und sie taumelte gegen ihn. Ihre Brust war glühend heiß, kein Wunder, dass sie keuchte. Es hatte einen b e trächtlichen Wärmefluss gegeben.
»Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte er besorgt.
»Nein, alles kommt in Ordnung, sobald die Wärme wieder au s geglichen ist.« Doch sie schien ernste Beschwerden zu haben. Selbst im Traum musste die ausgetauschte Wärmemenge ihren Kreislauf bis an die Grenzen belastet haben.
»Wie kann ich dir helfen?«, fragte er Tipsy noch einmal.
Sie errötete, doch das konnte auch an der Wärme liegen. »Wenn… wenn du es über dich brächtest… mich zu küssen…«
Er küsste sie. Hitze floss von ihrem Gesicht in seines und wär m te ihn innerlich auf. Dabei handelte es sich nicht um körperliche, sondern um Gefühlswärme, die von ihrer Herzlichkeit herrührte. Tipsy bedurfte der Erlösung von der Qual durch eine Warmhe r zigkeit, die sie nicht weitergeben konnte.
Er hielt sie fest, während ihr Körper abkühlte, bis er sich wieder normal anfühlte. Ihre Schulter wurde wieder warm, ihr Herz kühlte sich ab. »Danke«, murmelte sie endlich.
»Ich danke dir«, erwiderte er. »Du hast es uns ermöglicht, die Auskunft zu erhalten, die wir dringend brauchen.«
Sie brachen nach Prinzenstadt auf. Dolph hätte leicht die Gestalt wechseln und sie tragen können, doch dann hätte er vielleicht die Richtung verloren. Deshalb blieben sie am Boden.
Und deshalb gelangten sie schon bald an verscherztes Land. »Ich fürchte, wir sollten uns gut die Richtung merken und diesen Stre i fen überfliegen«, schlug Dor grimmig vor.
»Warum?«, fragte Davina. »Das ist doch eine ganz harmlose B e grenzung.«
Kaum waren sie in den Streifen vorgedrungen, als sie eine hü b sche Blume in Form eines Bauches erblickten. »Ach, ist die schön!«,
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