Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zombie-Lover

Titel: Zombie-Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
stäben der Trolle musst du doch wunderschön sein.«
    »Nein, leider nicht. Ich bin nur ein Halbtroll; mein Vater war ein Mensch. Er fing meine Mutter mit einem Netz, fesselte sie und rief mit ihr den Storch. Dann verließ er sie. Sie war sehr wütend, doch als sie sich endlich von dem Netz befreit hatte, konnte sie nichts weiter tun, als sich unter einer Brücke zu verstecken. Zu ihrem Verdruss fand der Storch sie trotzdem. Sowohl im Auge eines Trolls als auch eines Menschen sehe ich reizlos aus und bin bei den Trollen wegen meiner befleckten Abstammung nicht einmal wil l kommen. Deshalb dachte ich zuerst, ich würde eben einen Me n schen heiraten, musste aber feststellen, dass Menschen mich ebe n falls nicht wollen. Deshalb dachte ich, auf der Insel der Weiblic h keit würde ich niemanden stören, denn dort bekommt man ohn e hin nur sehr wenige Männer zu sehen.«
    »Aber du musst immer am Zeremoniell teilnehmen und vorg e ben, du wolltest einen Prinzen?«
    »Na, wenn ein Prinz mich haben wollte, würde ich ihn schon he i raten. Aber seien wir ruhig realistisch. Wenn kein gewöhnlicher Mann mich will, weshalb dann ausgerechnet ein Prinz?«
    Bink verstand, was sie meinte. Wenn man von ihrer Unschei n barkeit absah, kam sie ihm jedoch wie ein sehr nettes Mädchen vor. »Du bist halb Mensch? Hast du ein magisches Talent?«
    »Ja, aber es nutzt mir überhaupt nichts. Ich verfüge über die G a be der Kalten Schulter.«
    »Du meinst, du kannst Menschen ignorieren?«
    »Nein, ich meine, dass ich meine Schulter kalt machen kann. Hier, fühl.«
    Bink ließ ihre Hand los und berührte Tipsy an der Schulter. Sie war kalt. »Ich glaube, das macht es nicht sehr angenehm, neben dir zu schlafen.«
    »Nun, sie ist ja nicht die ganze Zeit kalt, nur wenn ich es will.«
    »Kannst du sie auch heiß machen?«
    »Nein, nur kalt. Ich mache mir nur selten die Mühe.«
    »Musst du dann frieren?«
    »Nein, ich spüre nichts davon. Aber es lässt mich nicht kalt. Ich glaube, die Wärme aus der Schulter fließt in mein Herz, und ich hasse es einfach, warmherzig zu empfinden, während ich den Le u ten die kalte Schulter zeige.«
    Nun näherte sich in rasendem Tempo Pteros Boden, und sie mussten sich auf die Landung konzentrieren. Doch Bink dachte währenddessen darüber nach, was er erfahren hatte. Tipsy hatte ein warmes Herz, was niemand zu schätzen wusste. Sie hatte ihm b e reits einen Gefallen getan, indem sie ihm eine Verschnaufpause gönnte, anstatt zu versuchen, ihn zu verführen. Hübsch war sie nicht, aber jedem Mann, dem es mehr auf den Charakter als auf das Aussehen ankam, würde sie teuer sein. Das natürlich war auch schon das Dumme daran: Solch einen Mann kannte Bink nicht. Selbst er mochte Chamäleon weitaus lieber, wenn sie schön als wenn sie klug war.
    Sie landeten. Die Frauen zeigten sich überrascht. »Überhaupt kein Aufprall!«, schrie Davina.
    »Erinnere dich, dass wir in einem Traum sind«, sagte Dor. »Doch wenn du dich erst daran gewöhnst, wird er schon fester werden.«
    »Ich finde es hier ziemlich toll«, sagte Fiona. »Ich mag solche Träume.«
    »Wo finden wir nun Prinzen en gros?«, überlegte Dolph laut.
    »Da müssen wir fragen«, sagte Dor bedauernd. »Und das bede u tet, dass wir dem Befragten ebenfalls einen Gefallen erweisen mü s sen.«
    »Vielleicht weiß der Turm dort etwas«, meinte Tipsy und deutete auf einen unweit aufragenden Turm, der ganz aus Augäpfeln zu bestehen schien.
    Dor überlegte. »Ob die Augen belebt oder unbelebt sind? Im letzteren Fall könnte ich mit ihnen sprechen.«
    Sie näherten sich dem Turm, der sich als riesig erwies. Große, feste Augäpfel bildeten die vier Ecken der Basis. Auf ihnen tür m ten sich kleinere Augen bis zur hohen Spitze, wo ein einzelnes monströses Auge sich langsam drehte.
    »Sprich ihn an, dann siehst du, ob er dir antwortet«, schlug Bink vor.
    »Was bist du?«, fragte Dor.
    »Ich bin der Wachturm«, sagte er. »Ich überwache als Augenze u ge die Augenweide und sehe alles.«
    »Kannst du sehen, ob hier irgendwo mehrere Prinzen sind?«
    »Aber gewiss. Wollt ihr wissen, wo sie sind?«
    »Ja.«
    »Welchen Dienst wirst du mir im Gegenzug leisten?«
    »Nun, ich kann mit dem Unbelebten sprechen.«
    »Das sehe ich selber, Alter. Also, was willst du für mich tun?«
    »Was würdest du dir denn wünschen?«, entgegnete Dor.
    »Schaff mir diesen Wasserwerfer dort aus den Augen, der mir zu nahe gekommen ist.«
    Sie schauten sich um, entdeckten aber nur einen

Weitere Kostenlose Bücher