Zombie-Lover
Wasser. Das lag daran, dass es das Gegenteil des Zensorenschiffes war, welches auf dem Wasser fuhr.
»Ahoi, Breanna«, rief ein Mädchen mit einer Matrosenmütze.
»Hallo, Tsunami«, antwortete Breanna. Tsunamis magisches T a lent bestand in der Verflüssigung und machte sie zu einem unve r zichtbaren Besatzungsmitglied. Sie konnte jeden Festkörper in Wasser verwandeln und wieder zurück. Ohne sie wäre das Schiff an Land rasch gestrandet.
»Was hast du gefunden?«, fragte Tsunami, als das Schiff neben Breanna stoppte. Diese spürte, wie mehrere Wellen durch den Boden gingen; ein bizarres Gefühl.
»Mir ist soeben klar geworden, dass Com Pewter sich der Zensur schuldig macht«, erklärte Breanna. »Ich möchte zu ihm und me i nen Protest geltend machen.«
»Dann komm an Bord«, sagte Tsunami und schob die Laufpla n ke herab.
Kaum war Breanna hinaufgestiegen, wendete das Schiff und nahm Fahrt auf. Es hatte einen Knotenantrieb, von den Schiffsle u ten ›Nott‹ ausgesprochen. Wenn es Nott hier war, dann musste es Dort sein, also bewegte es sich dahin. Aber wenn der Kapitän wi e der Nott sagte, dann musste es sich zu einem anderen Dort bew e gen. Es hieß, dass man mit einer Geschwindigkeit von dreißig Notts sehr schnell an jeden Punkt Xanths gelangen konnte.
Tatsächlich war das Schiff schon bald nott in Nord-Xanth und überquerte die Spaltenkluft. Das war recht interessant, denn weil es nicht durch die Luft fahren konnte, musste es die Schluchtwand hinunterfahren, über den Boden und die andere Wand hinauf. »Nott hier, nott hier«, sagte Tsunami immer wieder, und das Schiff legte immer mehr an Geschwindigkeit zu, während es sich zu g e horchen beeilte.
Breanna entdeckte eine Linie, die sich über die Kluft erstreckte. »Warum halten wir uns nicht an die Linie, um schneller voranz u kommen?«, fragte sie.
Tsunami sah es sich an. »O nein, das ist eine Zeitlinie. Wenn du ihr folgst, nimmt sie dich mit in die Vergangenheit.«
Breanna nickte. »Ich glaube, das könnten wir im Augenblick nicht brauchen.«
Tsunami blickte nach vorn. »Ah, da ist der Klatscher. Was er zu melden hat, ist immer nützlich.«
Breanna sah hin. Nahe am Schiff stand ein unscheinbarer Mann. »Zu melden?«
»Ja.« Tsunami rief dem Mann zu: »He, erstatte uns Meldung!«
Der Mann klatschte in die Hände, doch statt zu klatschen meld e ten sie sich: »Heute ist gutes Wetter.« Er klatschte erneut, und Breanna hörte eine andere Meldung: »Zu dieser Stunde ist der Spaltendrache am anderen Ende der Schlucht auf Nahrungssuche.« Er klatschte ein drittes Mal: »Drei Könige reisen nach Schloss Zombie, um zu erfragen, was die Zombies so rührig macht.«
»Das könnte ich ihnen sagen!«, rief Breanna aus.
»Danke!«, rief Tsunami und warf dem Klatscher einen Kuss zu. Er fing ihn auf und verbeugte sich.
Sie fuhren die andere Seite der Schlucht hinauf und reisten auf übliche Art weiter über Land. »Ach, da kommt ein Ladykäfer«, sagte Tsunami erfreut.
Einen Moment später ging die Lady in Sinkflug und landete auf dem Deck. Sie zog die Käferflügel ein und bedeckte sie mit einem glänzenden Schultertuch. Es war hellbunt und gepunktet. »Wäre es recht, wenn ich eine Weile mitfahre?«, erkundigte sie sich.
»Aber gewiss«, sagte Tsunami. »Ich mag Ladykäfer. Ihr seid alle so hübsch.«
»Vielen Dank. Ich bin noch nie auf einem Schiff gefahren. Das macht Spaß.« Sie blickte um sich. »Ich bin Lady Chelle.« Schon bald aber war sie der neuen Bekanntschaft überdrüssig, zog das Schultertuch zurück, bereitete die Flügel aus und flog davon.
»Sie bleiben nie lang«, sagte Tsunami mit leichter Traurigkeit. »Manchmal kommen ganze Schwärme von Menschen mit Voge l schwingen vorbei, aber sie segeln nicht gern, wo sie doch fliegen können, und wenn sie wollen, verwandeln sie sich in Vögel.«
Schon bald erreichten sie Com Pewters Höhle. »Nott weiter als bis zur Höhle«, sagte Tsunami, und das Verfassungsschiff kam rasch zum Halt. Das Land vor seinem Bug formte es dabei zu einer Welle.
Breanna ging von Bord. »Vielen Dank. Ich nehme nicht an, dass ihr warten wollt, bis ich fertig bin?« Sie machte sich schon Sorgen, wie sie zu Com Passion zurückkehren sollte.
»Ich fürchte, das geht nicht«, antwortete Tsunami bedauernd. »Wir haben gerade wieder einen Ruf erhalten, um den wir uns a u genblicklich kümmern müssen. Nichts ist wichtiger, als sich der Zensur in den Weg zu stellen.«
»Das verstehe ich.« Dann musste sie sich eben
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