Zombie-Lover
schwachen, leisen, wi n zigen Zeichen zu verstehen gaben, dass sie sie sahen, wollte Brea n na so schnell in die Höhle zurückfliehen, wie ihre hübschen schwarzen Beine sie trugen.
Doch die Zombies ließen nicht merken, dass sie sie sahen. Sie schienen Wache zu halten, indem sie auf und ab schlurften. Dabei ließen sie verwesende Gewebefetzen fallen. Igitt!
Breanna passte den Moment ab, in dem beide sich gleichzeitig von dem Kreuzungspunkt der Pfade entfernten. Sie kam durch und war auf dem Weg, ohne dass die Zombies sie bemerkt hätten.
Dann überlegte sie. Woher wusste sie denn, dass der Talisman wirkte? Das Gelingen ihres Planes konnte sie schließlich auch ihrer eigenen Geschicklichkeit zu verdanken haben. Nein, sie musste sich vergewissern.
Erneut stählte sie sich und kehrte um. Nun kamen sich die be i den Zombies auf ihrem Wachgang entgegen. Welchen Weg sie nehmen würden, konnte Breanna genau sehen, denn er wurde von Klümpchen faulenden Fleisches markiert. Definitiv versahen die beiden Wachdienst.
Sie ging auf die Zombies zu. »He, ihr Stinker!«, rief sie.
Doch sie erhielt keine Antwort. Die Zombies schlurften anei n ander vorbei zu den Enden ihrer Routen. Also stellte sich Breanna ins Zentrum und wartete auf ihre Rückkehr. Sie fürchtete sich sehr, aber sie zwang sich, dort stehen zu bleiben. Sie musste sicher sein.
Die Zombies drehten sich um und schlurften zurück. Ihre G e sichter waren leere Masken abstoßenden Verfalls. Dass sie mit ihren verfaulten Augäpfeln überhaut etwas sehen konnten, grenzte an ein Wunder.
»He, Schimmelkopf!«, rief sie dem einen zu. »Kannst du mich s e hen?«
Der Zombie beachtete sie nicht und schlurfte weiter auf sie zu. Breanna wurde klar, dass er mit ihr zusammenstoßen würde, wenn sie ihm nicht auswich. Gerade noch rechtzeitig sprang sie vor, und die Zombies zogen hinter ihr vorüber.
»Hastuwas geschehn, Leberhart?«, erkundigte sich der eine.
»Nichz, Rick R. Mortis«, erwiderte der andere.
Zufrieden ging Breanna weiter. Nun musste sie nur jemanden finden, der gern Karten spielte. Das mochte sich als schwierig e r weisen, denn niemand in Xanth verstand sich auf das Kartenspiel. Andererseits langweilte sich gewiss so mancher, und Kartenspielen half sehr gut dagegen.
Ein anderes Problem bestand darin, dass es Nacht war; so sehr die Nacht Breanna auch gefiel, die meisten Leute schliefen nun. Der eine oder andere aber musste doch wach sein.
Und schon bald entdeckte Breanna einen Lichtschein. Neben e i ner Lampe stand ein junger Mann, der mit beiden Händen den Staub in eine Tasche schaufelte. »Hallo«, sagte sie zur Begrüßung.
»Das ist eine sinnlose Interjektion«, entgegnete der junge Mann, ohne von der Arbeit aufzusehen.
»Was?«, fragte sie, von seinem Benehmen leicht verärgert.
»Dein dummer Gruß.«
Breanna hatte sich Unhöflichkeit noch nie ohne Widerspruch g e fallen lassen. »Wer sagt, dass er dumm ist?«
»Ich. Ich bin Pfiffikus Schlaumeier. Ich weiß immer irgendeine Einzelheit, an die sonst niemand gedacht hätte.« Nachdenklich hielt er inne. »Ich verstehe einfach nicht, warum ich so unbeliebt bin.«
»Tja, da kann ich dir auch nicht helfen«, erwiderte Breanna mis s vergnügt. »Was machst du da?«
»Ich sammle magischen Staub, das sieht doch jeder Trottel.«
»Sieht mir ganz nach gewöhnlichem Dreck aus. Hast du was d a von in den Mund bekommen, dass du so schmutzige Worte g e brauchst?«
»Ich gebrauche keine schmutzigen Worte, ich zeige lediglich U n zulänglichkeiten bei anderen auf, die offensichtlich nicht in der Lage sind, von alleine zu bemerken, wie einfältig sie sind.«
Breanna hatte nun wirklich genug von ihm. Am liebsten hätte sie Pfiffikus auf der Stelle eine Lektion über Einfalt und ihre Folgen erteilt, doch rechtzeitig fiel ihr der Auftrag ein. Vielleicht spielte er gern Karten. Also zügelte sie ihre gerechtfertigte Antwort und ve r suchte, ihn ein wenig gefügig zu machen, bevor sie ihn festnagelte. »Danke, dass du mir das mit dem magischen Staub erklärt hast. Aber woher weißt du, dass gerade dieser Staub magisch ist, und wozu brauchst du ihn?«
»In Xanth ist aller Staub magisch«, belehrte er sie. »Er ist Träger der Zauberkraft. Er entspringt im Zentrum Xanths und breitet sich allmählich über das ganze Land aus. Dadurch wird die Magie umso schwächer, je mehr sich der Staub verteilt. Hier aber sind wir in der Nähe des Zentrums, deshalb sollte die Zauberkraft hier noch stark sein. Ich will den
Weitere Kostenlose Bücher