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Zombie-Lover

Titel: Zombie-Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fragestellerin aufzuhalten. Deshalb war das Schloss vermu t lich weder bewegt noch versenkt, sondern verborgen worden.
    Wie also hatte man es verborgen? Das war einfach zu beantwo r ten: durch eine Illusion. Illusionen waren preiswert, vielseitig und effektiv – eine Art gemeinsame Münze in Xanth. Deshalb musste das Schloss irgendwo hier sein, gleich vor ihrer Nase, sah jedoch aus wie ein Teil des Waldes. Der Pfad führte wahrscheinlich unmi t telbar vor seine Tore, doch die Illusion verbarg auch den Pfad und ließ ihn erscheinen wie unberührten Waldboden. Vermutlich kon n te sie dem Pfad aber folgen, wenn sie mit den Füßen danach tast e te.
    Sie probierte es.
    Tatsächlich, sie fand etwas, das sich anfühlte wie der Weg, der für das Auge aufzuhören schien. Ihre Füße wurden unter dem Knöchel unsichtbar und sahen aus, als steckten sie knöcheltief im Lehm.
    Die Illusion verdeckte die Wirklichkeit.
    Sie ging weiter – und verließ nach wenigen Schritten den verbo r genen Pfad. Fast hätte sie das Gleichgewicht verloren und wäre gestürzt. Der Weg hatte eine Biegung gemacht, der sie nicht gefolgt war. Deshalb wich Breanna zurück und blickte sich um, bis sie einen Ast fand, den sie als Gehstock benutzen konnte. Dann trat sie wieder in die Illusion und tastete mit dem Stock den Weg vor sich ab, als sei sie blind. Auf diese Weise vergewisserte sie sich, dass der Weg vorhanden war, bevor sie weiterschritt.
    Dann ging der Weg wieder zu Ende. Sie tastete ringsum das G e lände ab, doch der Pfad ging nicht weiter. Dennoch musste es ihn geben, denn sie hatte mit der Illusion Recht gehabt; warum sollte man mit einer Illusion wenige Meter eines Weges verbergen, der dann ohnehin endete? Was ging hier vor?
    Ein Augenblick des Nachdenkens wies ihr die Antwort: Es mus s te sich um eine stärkere Illusion handeln. Illusionen waren nicht auf den Gesichtssinn beschränkt; sie konnten auch Gerä u sche oder Tastempfindungen vorgaukeln. Nun musste sich die Illusion auf den Tastsinn ausgebreitet haben, und Breanna konnte den Weg nicht mehr fühlen.
    Was konnte sie tun? Das Gebiet im Zickzack durchqueren und hoffen, irgendwann auf das Schloss zu stoßen? Sie würde vermu t lich nur in den Graben fallen und vom Grabenungeheuer gefressen werden. Das war also keine gute Idee. Sie brauchte eine Methode, die Illusion zu durchdringen und herauszufinden, wo genau sich das Schloss befand, auch wenn sie es weder sehen noch ertasten konnte.
    Das war ein echtes Problem. Weil Breanna im Dunkeln sehen konnte, hatte sie sich daran gewöhnt, niemals blind zu sein. Nun aber war sie plötzlich völlig gesichtslos. Der Gute Magier hatte sich wirklich gut auf sie eingeschossen; er nutzte eine ihrer Schwächen aus, die ihr bislang völlig entgangen war.
    Breanna musste folglich ein wenig tiefgründiger nachdenken. Sie setzte sich in die Illusion, sah, wie ihr Hinterteil verschwand, und lehnte sich an einen Baum. Und fiel flach auf den Rücken. Der Baum war nur Illusion!
    Sie sprang auf, klopfte sich den Schmutz ab, und ging an den Rand der Illusion zurück. Dort ließ sie sich nieder, an einen echten Baum gelehnt. Breanna schloss die Augen und bemühte sich, ihre Gedanken zu ordnen. Doch im Moment schienen ihr die kreativen Einfälle ausgegangen zu sein.
    »Hallo.«
    Breanna blickte hoch, ohne die Augen zu öffnen. Vor ihr stand ein schwarzes Pferd. »Ach, hallo, Imbri. Bringst du mir einen Ta g traum?«
    Mähre Imbri nahm Frauengestalt an, um besser sprechen zu können. »Ich bin im Auftrag der anderen Person, um die ich mich kümmern musste, hierher gekommen, und habe dich gesehen. Wie geht es dir?«
    »Durchwachsen. Ich bin mitten in einer Prüfung, und ich glaube, ich falle gerade durch.«
    »Ach, das ist deine Prüfung? Und ich dachte, es wäre meine. Oder Justins. Das unsichtbare Schloss.«
    »Na, ich hab sie jedenfalls für meine Prüfung gehalten. Wer ist Justin?«
    »Justin Baum. Er war ein Mensch und hat sich im gleichen Jahr, als Ch a mäleon gebracht wurde, dem Bösen Magier widersetzt, vor sechsundsiebzig Jahren also. Dafür hat der Böse Magier ihn in einen Baum verwandelt. Sei t dem steht er vor dem Nördlichen Dorf.«
    »Der Böse Magier?«, fragte Breanna verdutzt.
    »So nannte man ihn. Später übernahm er die Macht und wurde als König Trent bekannt. Er hat sich längst ins Privatleben zurückgezogen.«
    »König Trent! Ja, von ihm habe ich gehört. Der Verwandler. A ber warum hat er Justin später nicht wieder in einen Menschen

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