Zombie-Lover
zurückg e bracht«, sagte sie zu Justin. »Das Komische daran ist, ich glaube es sogar. Ich habe bisher nicht gut reagiert.«
»Dritte Frage«, sagte Apop. »Ist die Erwachsenenverschwörung gerechtfertigt?«
»Bruder«, brummte sie. »Da werde ich wohl durchrasseln.« Sie blickte das Skelett an. »Nein, sie ist wertlos. Sie ist dummer, nutzl o ser, unzusammenhängender Unsinn. Es gibt sie nur, um die Kinder einzuschüchtern.«
Ihre Kleidung schnürte sich so eng zusammen, dass ihr die Bluse aus dem Rockbund rutschte und ihren Büstenhalter freizulegen drohte; der Rock wiederum versuchte ihr Höschen sichtbar we r den zu lassen. Ganz offensichtlich sollte Breanna entblößt werden.
Fast hysterisch lachte sie auf. »Jetzt hab ich begriffen! Das sind bloßstellende Fragen! Ich hätte wissen müssen, dass irgendwo ein schmutziges Wortspiel verborgen liegt.«
»Es ist möglich, dass du aufhören musst, der Erwachsenenve r schwörung entgegenzutreten«, sagte Justin. »Sie kann recht bösartig werden.«
»Verdammt noch mal!«, schrie sie auf. »Jetzt reicht es aber wir k lich. Ich werde nicht lügen und behaupten, die Erwachsenenve r schwörung wäre etwas Gutes. Sie ist Betrug, sie ist eine Schande, und sie sollte abgeschafft werden. Das denke ich ganz aufrichtig von ihr. Und da ist es mir völlig egal, ob mir die Schlüpfer von meinem kleinen schwarzen Popo rutschen. Arsch wollte ich sagen! Na also!«
Ihre Bluse schrumpfte auf die Größe eines Taschentuchs, und ihr Rock verschwand fast ganz. Die Magie zwang sie, Farbe zu bekennen. Entsetzlich entblößt stand sie vor dem Skelett.
»Es ist mir egal! Es ist mir völlig egal! Was du von mir hören willst ist falsch, und ich werde es nicht sagen. Und wo ich jetzt genauer darüber nachdenke, weshalb sollte ich eigentlich gedem ü tigt sein von einem blanken Hintern? Was stimmt denn nicht mit dem menschlichen Leib, den Gott geschaffen hat? Nur jemand Intolerantes könnte ihn für obszön halten.« Sie riss sich den Rest ihrer Kleider herunter und stand völlig nackt da. »Ich habe dieser dummen Verschwörung Vorschub geleistet, und damit ist jetzt Schluss. Ich widerrufe alles. Wenn das bedeutet, dass ich diese dämliche Prüfung nicht bestehe, dann ist das zwar hart, aber ich finde, ich stehe auf der richtigen Seite. Also!«
»Gut gebrüllt!«, lobte Justin sie. »Das hätte ich nie gewagt.«
»Nun, irgendwer musste es ja tun. Auch wenn…« Sie verstum m te. »Meine Füße! Sie kleben nicht mehr fest.«
»Und das Skelett geht fort. Du bist nicht durch die Prüfung gefa l len, du hast sie bestanden, weil du deine wahre Überzeugung ve r treten hast, anstatt dich von der Intoleranz anderer beherrschen zu lassen.«
»Ja, ich glaub wirklich, ich hab’s geschafft«, sagte sie erstaunt. »Also haben wir die zweite Prüfung wohl hinter uns gebracht. Und das ausgerechnet, als ich schon dachte, ich hätte es vermasselt.«
Ohne einen Augenblick zu verlieren, marschierte Breanna auf die Zugbrücke zu. Halb rechnete sie damit, dass sie sich schließen würde, kurz bevor sie sie erreichte. Doch das geschah nicht, und so setzte sie vorsichtig den Fuß darauf. Als sie sich nicht als Illusion oder Schlimmeres erwies, ging sie weiter und überquerte den Gr a ben.
Zwischen dem Graben und den Schlossmauern war ein schmaler Streifen, und darauf standen mehrere hohe Bögen aus Holzsta n gen, die einen Ring bildeten und an denen man beiderseits der Spitze etwas festgebunden hatte, das aussah wie Wölkchen aus Baumwolle. Daran hingen jeweils drei Bänder mit drei farbigen Perlen und drei leuchtend bunten Federn. Neun weitere perlenb e setzte Bänder hielten eine Scheibe aus Leder, die das Innere des Bogens zum größten Teil einnahm und an einem weiteren perle n besetzten Band hing.
»Was ist denn das?«, fragte Justin.
»Ich weiß es nicht. Irgendwie kommen sie vertraut vor, aber ich kann nicht sagen, was es sein soll. Mir ist, als hätte ich etwas Ähnl i ches in Mundanien gesehen, aber mir fällt nicht ein, wo. Vielleicht in einer Ausstellung mit moderner Kunst.«
»Ich glaube nicht, dass sie nur zur Dekoration dort stehen. Könnten sie zur Prüfung gehören?«
Breanna dachte nach. »In gewisser Weise erinnern sie mich an Spinnennetze. Aber es sind keine Spinnen darauf, deshalb halte ich sie für keine Falle. Auf alle Fälle werde ich sie nicht berühren; ich werde sie umgehen.« Und das tat sie.
Als sie im Ring aus Toren stand, drehte sie sich um. »Das war nicht schwer.
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