Zombie-Lover
Knoten zu lösen, doch ihre Finger durchdrangen ihn einfach. Tatsächlich war der Traumfänger als Ganzes für sie nur eine Illus i on – für sie, aber nicht für Mähre Imbrium.
»Ich glaube, wir haben die dritte Prüfung gefunden«, bemerkte Justin ernst. »Sie besteht darin, unsere Träume zurückzugewinnen.«
»Das meine ich auch. Aber ich kann weder den Traumfänger noch Imbri berühren. Was sollen wir tun?«
»Bei der letzten Prüfung warst hauptsächlich du gefragt«, antwortete Justin nachdenklich. »Ich vermute, diese ist für mich bestimmt, denn ich bin die immaterielle Person hier. Ich muss eine Lösung finden.«
»Nun, dann beeile dich, denn Imbri geht es offenbar ziemlich e lend.« Ja, es schmerzte Breanna, dem Leiden der Mähre zuzusehen. Sie hatte es noch nie gemocht anzusehen, wie Tiere misshandelt wurden, besonders Pferde, und Imbri war das beste Pferd von allen. Es war für Breanna außerdem sehr merkwürdig zu erkennen, dass ihr Ehrgeiz auf ihren Träumen beruhte, und dass sowohl ihr Leben als auch das von Justin den Sinn verloren hatte, als Imbri gefangen wurde. Von der normalen Anständigkeit abgesehen ha t ten sie also einen triftigen persönlichen Grund, um die Mähre zu retten. Es schien, als wären alle Träume gefangen worden, sowohl ihre als auch Justins, und wenn sie Imbri befreien konnten, würden sie wissen, wie sie alle Träume befreiten. Doch ungeachtet all de s sen musste Imbri gerettet werden.
»Ich glaube, ich müsste noch ein wenig mehr über Traumfänger erfahren«, sagte Justin . »Du sagst, sie sind von mundanischen U r einwohnern hergestellt?«
»Amerikanischen Ureinwohnern; das ist nicht ganz das Gleiche, denn ich glaube nicht, dass die Indianer jemals wirklich mundanisch gewesen sind.«
»Diese Art von Zauberei ist mir jedenfalls noch nie begegnet. Könnten einige dieser… Indianer aus Mundanien nach Xanth g e kommen sein?«
»Sicher. Ich hab’s ja auch geschafft.«
»Und wenn dieser Indianer sich in einem fremdartigen Land wiederfindet, sucht er vielleicht den Rat des Guten Magiers und ist gezwungen, ein Dienstjahr auf sich zu nehmen. Dieses Dienstjahr könnte darin bestehen, dass er große Traumfänger fertigt, die das Schloss vor bösen Träumen schützen sollen.«
»Das leuchtet mir ein.«
»Müssen diese Traumfänger in irgendeiner Weise instand geha l ten werden?«
Breanna überlegte. »Keine Ahnung, aber ich glaube es eigentlich nicht. Ich denke, man macht sie einmal und hängt sie auf, und dann funktionieren sie immer weiter. Aber ich weiß wirklich nicht viel darüber. Ich habe immer gedacht, sie wären reiner Abergla u be.«
»Könnte es denn sein, dass sie in Mundanien nicht gut funkti o niert haben, weil sie alterten und ihre Kraft nicht wiederhergestellt wurde?«
»Das kann sein.«
»Sodass sie vielleicht jeden Tag gepflegt werden müssen, damit sie ihre volle Wirkung behalten?«
»Möglich, warum nicht? Aber worauf willst du hinaus?«
»Vielleicht können wir Imbri retten, wenn der Hersteller vorbe i kommt, um sie wieder aufzuarbeiten. Jeder Traumfänger muss kurz außer Kraft gesetzt werden, damit er daran arbeiten kann.«
»Vielleicht«, stimmte Breanna voll Zweifel zu. »Aber ich weiß nicht, ob wir…«
»Ich frage mich, ob es für uns im Augenblick unmöglich ist zu träumen.«
»Ich kann immer noch träumen«, entgegnete Breanna scharf. »Ich will nur nicht.«
»Dann sollten wir es vielleicht damit versuchen. Wenn wir einen eigenen Traum herstellen können, dann lässt er sich vielleicht dazu benutzen, um Imbri zu befreien.«
»Wie soll das gehen?«
»Wenn wir träumen, dass schon ein Tag oder mehr vergangen ist, dann glaubt vielleicht derjenige, der die Traumfänger instand hält, dass er sich schon wieder um sie kümmern muss. Wenn er an di e sem arbeitet, können wir Imbri retten. Du musst dich natürlich verstecken, damit er dich nicht sieht und bemerkt, was wir vorh a ben.«
Breanna bezweifelte das, aber weil ihr nichts Besseres einfiel, fü g te sie sich. Sie fanden eine Ecke oder Winkel in der Mauer, und sie kauerte sich hinein, sodass sie kaum noch zu sehen war. Sie ko n zentrierte sich und stellte sich mit Justins Hilfe vor, dass der Tag verging, die Nacht hereinbrach und der Tag wiederkehrte. Je länger sie es versuchte, desto besser gelang es ihr, und schon schien es, als verstriche tatsächlich rasch die Zeit. Breanna versuchte sich vorz u stellen, was mit dem ganzen Schloss geschah.
»Da kommt er.«
Und
Weitere Kostenlose Bücher