Zombie-Lover
Traum ist.«
»Ich glaube nicht, dass ihr in eine Traumgestalt verliebt sein möchtet, die ihr kaum kennt.«
»Das meine ich auch«, stimmte Dor ihr zu. »Vor allem, wo wir alle drei verheiratet sind.«
»Soviel ich weiß, lebt mein Gegenstück auf Torus wie ich auf e i ner Insel in einem See.«
»Wahrscheinlich ist er zu ihr gegangen«, überlegte Dolph. »Schließlich sucht er nach einer Zombiewelt.«
»Ja. Ich hoffe, er findet sie.«
Dann nahmen die drei sich wieder bei den Händen und konzen t rierten sich auf Torus. Schon bald flogen sie auf die Welt zu und betrachteten ihre Geografie, die sehr seltsam war, weil die Berge, Seen, Wälder und Felder sich um die Welt schlangen, selbst auf der Innenseite. Dolph kam es vor, als müsste es sehr seltsam sein, dort zu leben – allein in den Himmel hinaufzublicken und den Rest der Welt sehen zu können.
Dor wandte sich an seinen Sohn. »Vielleicht können wir die Di n ge vereinfachen, wenn du jetzt schon zum Rokh wirst und gleich hinüberfliegst, ohne dass wir vorher landen.«
»Gute Idee! Haltet euch an meinen Füßen fest.« Dolph verwa n delte sich, und sie klammerten sich an seine Füße. In einem Bogen ging er in den Horizontalflug, als er der Oberfläche näher kam, und blickte auf der Suche nach den leuchteten Fußabdrücken nach unten.
Schon bald entdeckte er sie und folgte ihnen zu einem See und einer Insel. Wie einfach sie das Haus der Ida dieser Welt gefunden hatten!
Doch er sah auch eine schwache Bewegung, als beobachtete sie etwas, während es zugleich versuchte, selbst unentdeckt zu bleiben. Wie aber konnte ihnen etwas von Welt zu Welt folgen? Dolph schlug heftiger mit den Schwingen, um schnell zu fliegen und den Verfolger dadurch abzuschütteln.
Vor einem hübschen kleinen Haus mit prächtigem Garten land e te er. Die anderen lösten sich von seinen Füßen, und er verwande l te sich in einen Menschen zurück.
Die Fußspur führte zum Haus.
Als sie es erreichten, kam Ida heraus. Ihr Mond war ein kleiner Konus. »Was denn, noch mehr Gäste?«, fragte sie.
»Wir sind auf der Suche nach Jonathan, dem Zombiemeister«, antwortete Dor. »Wir kommen von seiner Welt und müssen ihn dringend sprechen. Ich glaube, er ist nach Konus gegangen.«
»Das stimmt«, sagte sie. »Er hat versprochen, mir davon zu e r zählen, sobald er zurückkehrt.«
»Dürfen wir dich um die Erlaubnis bitten, ebenfalls dorthin zu gehen?«
»Oh, Konus gehört mir nicht! Ich bin nur sein Ort. Warum geht ihr nicht einfach dorthin, ohne einen Gefallen mit mir auszuta u schen?«
»Das wäre wohl das Beste«, stimmte Dor ihr zu.
Die drei Könige fassten sich wieder bei den Händen und ko n zentrierten sich auf Konus. Einen halben Moment später schon waren sie auf dem Weg, sie schrumpften und fielen auf die Welt zu. Sie wurden immer besser darin.
Dolph nahm wieder Rokhvogelgestalt an und trug die beiden a n deren auf seinen Füßen, während er nach der Spur suchte. Es da u erte nicht lange, bis er sie entdeckte.
Diesmal aber konnte er ihr nicht in der Luft folgen, denn sie ve r schwand in einem dichten Wald.
Deshalb landete Dolph am Waldrand. Schon bald waren sie alle drei zu Fuß unterwegs.
Die Bäume waren riesig. Ehrfürchtig blickten Dolph, Dor und Bink an ihnen hoch. Knorrig und gewunden ragten die Stämme auf, kreuzten sich und verwanden sich manchmal sogar ineinander; schon auf halbem Wege zwischen Boden und den fernen Kronen bildeten sie enge Knoten aus Holz. Und auf diesen Knoten sta n den Häuser. Anscheinend waren die Einheimischen Baumbewo h ner.
Ein Wesen entdeckte sie und flatterte herab. Es sah wie ein Dr a che aus, nur dass es gefiederte Flügel hatte wie eine Harpyie und den Kopf eines Kobolds. Es landete unweit von ihnen und stierte sie an. »Wer zum ÄÄÄÄ s eid ihr?«, herrschte es sie an.
Dolph sträubten sich die Haare. Er verwandelte sich in eine Sphinx, weil sie größer war als der freche Fragesteller und ebenfalls mit menschlicher Stimme sprechen konnte. »Wer will das wissen?«
Damit beeindruckte er das herausfordernde Wesen offensich t lich, denn der Ton, in dem es antwortete, klang schon erheblich bescheidener. »Ich bin Drarpold, ein Drachen-Harpyien-Kobold-Bastard.«
»Du musst sehr ungewöhnlich sein.«
»Nein, ich bin immer gewöhnlich. Wir sind hier alle Bastarde. A l so los, zahlen.«
»Was sollen wir zahlen?«
»Die Daut.«
»Wie bitte?«
»Die Daumen-Maut natürlich. Einen Seguch für jeden Daumen.«
»Seguch?«
»Wisst
Weitere Kostenlose Bücher